Evangelische Kirche dringt auf Tempolimit zum Klimaschutz

Bremen (epd). Zum Klimaschutz empfiehlt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Tempo 130 auf Autobahnen. Über klimaschonende Mobilität müsse die Freisetzung von Treibhausgasen verringert werden, fordert das Kirchenparlament in einem Zehn-Punkte Appell, der am Mittwoch in Bremen beschlossen wurde. Darin bekräftigt die EKD-Synode ihre Absage an die Kernenergie. Am Atom-Ausstieg müsse festgehalten, der Vertrieb von Technologien für Kernenergie in Europa und weltweit gestoppt werden. Die Synode, die am Mittwoch zu Ende geht, hatte das Schwerpunktthema "Klimawandel - Wasserwandel - Lebenswandel" behandelt.

Zur Problematik der atomaren Abfällen heißt es in der Kundgebung, nach den negativen Erfahrungen von Asse und Morsleben sei die Endlagersuche auf alternative Standorte auszuweiten. Vorrangig seinen erneuerbare Energien zu fördern. Solange Kernkraftwerke in Betrieb sind, müssten Studien zur Sicherheit für die Restlaufzeit und für die Endlagerung unterstützt werden.

Mehr schöpfungsgerechtes Handeln erwartet das Kirchenparlament auch von den Landeskirchen und Kirchengemeinden. Die Landeskirchen sollen sich für eine Verringerung der CO2-Emissionen um 25 Prozent bis 2015 - gemessen am Jahr 2005 - einsetzen. Notwendig seien flächendeckend Programme zum Umwelt- und Energiemanagement. Für alle kirchliche Einrichtungen sollte die Initiative "Grüner Gockel" eingeführt und eine effiziente Energienutzung angestrebt werden.

Auf internationaler Ebene braucht es der Synode zufolge Instrumente, die das Menschenrecht auf Zugang zu Wasser festschreiben. "Grundsätzlich muss mit Wasser sorgsam umgegangen werden", wird empfohlen. In dem Umwelt-Appell tritt die EKD-Synode zudem für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Für das globale ökologische Gleichgewicht und das Wohlergehen künftiger Generationen sei die biologische Vielfalt entscheidend.

05. November 2008

EKD-Synode 2008 in Bremen

Kundgebung der EKD-Synode zum Schwerpunktthema "Klimawandel - Wasserwandel - Lebenswandel"


Evangelische Kirche will Tempolimit zum Klimaschutz

Synode beschließt EKD-Haushalt 2009 - Beratungen über Finanzkrise

Bremen (epd). Zum Klimaschutz empfiehlt die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Tempo 130 auf Autobahnen. Über klimaschonende Mobilität müsse die Freisetzung von Treibhausgasen verringert werden, fordert das Kirchenparlament in einem Zehn-Punkte Appell, der am Mittwoch in Bremen einstimmig beschlossen wurde. Die Synode verabschiedete am Schlusstag zudem den EKD-Haushalt 2009 sowie einige Kirchengesetze. Über eine Stellungnahme zur Finanzmarktkrise dauerten die Beratungen am Nachmittag an.

In der einstimmig gebilligten "Kundgebung" bekräftigt die EKD-Synode ihre Absage an die Kernenergie. Am Atom-Ausstieg müsse festgehalten, der Vertrieb von Technologien für Kernenergie in Europa und weltweit gestoppt werden. Zum Problem der atomaren Abfälle heißt es in der Kundgebung, nach den negativen Erfahrungen von Asse und Morsleben sei die Endlagersuche auf alternative Standorte auszuweiten. Vorrangig seien erneuerbare Energien zu fördern. So lange Kernkraftwerke in Betrieb sind, müssten Studien zur Sicherheit für die Restlaufzeit und für die Endlagerung unterstützt werden.

Der EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber sagte zur Bilanz der letzten Synodentagung in dieser Legislaturperiode, die Fortführung des kirchlichen Reformprozesses "Kirche im Aufbruch" sei in der Synode akzeptiert. Mit dem Klimabeschluss, der sich an den Einzelnen, die Politik und die Kirche selbst richtet, sei die "Schaukelpolitik" zwischen Individual- und Sozialethik vermieden worden.

Mehr schöpfungsgerechtes Handeln erwartet das Kirchenparlament auch von den Landeskirchen und Kirchengemeinden. Die Landeskirchen sollen sich für eine Verringerung der CO2-Emissionen um 25 Prozent bis 2015 - gemessen am Jahr 2005 - einsetzen. Notwendig seien flächendeckend Programme zum Umwelt- und Energiemanagement. Für alle kirchliche Einrichtungen sollte die Initiative "Grüner Gockel" eingeführt und eine effiziente Energienutzung angestrebt werden.

Auf internationaler Ebene braucht es der Synode zufolge Instrumente, die das Menschenrecht auf Zugang zu Wasser festschreiben. "Grundsätzlich muss mit Wasser sorgsam umgegangen werden", wird empfohlen. In dem Umwelt-Appell tritt die EKD-Synode zudem für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Für das globale ökologische Gleichgewicht und das Wohlergehen künftiger Generationen sei die biologische Vielfalt entscheidend.

Der EKD-Etat sieht Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 171 Millionen Euro vor und entspricht dem Volumen des laufenden Jahres. Größter Einzelposten ist die kirchliche Entwicklungshilfe mit 45,5 Millionen Euro. Mit knapp 13 Millionen Euro werden die deutschen evangelischen Auslandsgemeinden unterstützt. Die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit und Publizistik der EKD betragen ebenfalls 13 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus Umlagen und Zuweisungen der 23 Landeskirchen.

05.November 2008