Papst empfängt Pfarrer der lutherischen Gemeinde Rom in Audienz

Pfarrer Jens-Martin Kruse wird nach knapp zehn Jahren in Rom nach Hamburg wechseln

Jens-Martin Kruse und Papst Franziskus geben sich die Hand
Pfarrer Jens-Martin Kruse und Papst Franzikus beim Besuch des Papstes in der evangelisch-lutherischen Christuskirche in Rom. (Foto vom 15.11.2015)

Rom (epd). Papst Franziskus hat den scheidenden Pfarrer der evangelisch-lutherischen Christuskirche in Rom, Jens-Martin Kruse, in Audienz empfangen. Kruse sagte dem epd im Anschluss, die Begegnung sei großartig, bewegend und sehr freundschaftlich gewesen. Gemeinsam mit seiner Familie habe er den Papst als „ernsthaft ringend um die großen ökumenischen Themen“ erlebt. Das Kirchenoberhaupt bringe „viel Rückenwind“ in den Dialog zwischen Protestanten und Katholiken.

Kruse dankte Franziskus nach eigenen Angaben für den Gottesdienst, den das katholische Kirchenoberhaupt vor zwei Jahren in der evangelisch-lutherischen Christuskirche feierte sowie für die Teilnahme am Reformationsjubiläum im Oktober 2016 im schwedischen Lund. Franziskus hatte der evangelisch-lutherischen Gemeinde bei seinem Besuch einen Abendmahlskelch zum Geschenk gemacht. Im Gespräch mit den Gläubigen legte er die Teilnahme von Ehepartnern aus gemischt konfessionellen Ehen an katholischen Abendmahlsfeiern in das Ermessen der Betroffenen. Vor diesem Hintergrund betonte Kruse, er habe sich bei Franziskus für die Art und Weise bedankt, wie dieser seinen Dienst führe.

Kruse wird Ende des Monats nach knapp zehn Jahren in Rom nach Hamburg wechseln, wo er der Gemeinde der Hauptkirche St. Petri vorstehen wird. Das Amt hatte sein Vater Wilfried Kruse von 1998 bis 2002 inne. Für seine Verdienste um die Ökumene wurde der 48-jährige Vater von drei Kindern 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In seine Amtszeit in Rom fiel neben dem Besuch des amtierenden Papstes in der Gemeinde auch ein Gottesdienst mit dessen Vorgänger Benedikt XVI. in der Christuskirche sowie eine Visite von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Abschluss der 500-Jahr-Feiern der Reformation.