Neues Internetprojekt „PATONGO“ – Eine Art „Wikipedia“ für Pfarrer und Ehrenamtliche

EKD entwickelt mit Forschungspartnern zukunftsweisende Internetplattform zum Erfahrungswissen in der Kirche

Evangelische Kirche „im Aufbruch“: Vom 24. bis 26. September treffen sich rund 1200 kirchlich Aktive in Kassel zur Zukunftswerkstatt der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Auf allen Ebenen werden neue Wege gesucht und gefunden, einladend Kirche zu sein und das Evangelium weiterzusagen. Doch noch sind viele innovative Projekte und Initiativen unverbunden, ein Austausch zwischen den Trägern findet zu wenig statt. Dem möchte eine neue Internetplattform begegnen, die von der EKD, der FernUniversität Hagen und dem Institut für Wissensmedien in Tübingen entwickelt wird. Im Projekt „Patterns and Tools for Non-Governmental Organizations“, kurz PATONGO, erproben sie gemeinsam, wie sich die Möglichkeiten des Internets und dem Web 2.0 für den Erfahrungsaustausch nutzen lassen. Schirmherrin des Projektes ist Bundesbildungsministerin Annette Schavan.

Erfahrungswissen und innovative Projekte auszutauschen und zugänglich zu machen, ist oft schon in kleinen Teams eine Herausforderung. Bei Organisationen wie der Kirche mit ihren über eine Million Mitarbeitenden wird Austausch von Erfahrungswissen zur Mammutaufgabe. Um sich dieser Herausforderung zu stellen, entwickelt die EKD in Kooperation mit der FernUniversität in Hagen und dem Institut für Wissensmedien in Tübingen EKD die neuartige Internetplattform PATONGO. Sie soll leitenden Aktiven, Ehren- und Hauptamtlichen, dazu dienen, Erfahrungswissen auszutauschen. Ziel des Projekts ist es, die Vernetzung von Praktikern in der Kirche zu verbessern. Menschen mit ähnlichen Fragestellungen in Kirchenkreisen oder Gemeinden sollen die Möglichkeit erhalten, sich über innovative Projekte auszutauschen, einander kollegiale Beratung zu geben und gemeinsam Ideen zu entwickeln.

„Das Projekt wird eine Art ‚Lexikon kirchlichen Erfahrungswissen‘ werden. Pfarrer und Ehrenamtliche können hier in guten Ideen stöbern, sich anregen lassen und sofort mit Gleichgesinnten in Kontakt kommen. Wir wollen praxisnahe Dienstleistung für die kirchlichen Mitarbeiter vor Ort bieten“, so Pfarrer Christoph Römhild, der das Projekt im Kirchenamt der EKD betreut.

Finanziell gefördert wird das Projekt mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und des Europäischen Sozialfonds. „Die evangelische Kirche hat lange und vielfältige Erfahrungen mit dem Einsatz neuer innovativer Medien“, so die Schirmherrin, Bundesbildungsministerin Annette Schavan. „Mit dem Forschungsprojekt PATONGO knüpfen wir an diese Traditionen an: Es zielt auf Bildung und nutzt die neuen Medien; es fördert Innovation und Partizipation, setzt konsequent auf Kommunikation und Begegnung.“

Die komplexe Struktur der Evangelischen Kirche macht die Entwicklung einer solchen Plattform besonders reizvoll: „Wir werden neue Technologien schaffen, mit denen sich Praktiker in der Kirche vernetzen und sich über Erfahrungen und Herausforderungen austauschen können“, so Till Schümmer, Koordinator des Forschungsprojektes von der FernUniversität in Hagen. „In der Größe des Mitarbeiterkreises liegt dabei das Potenzial für eine spannende Community.“

Auf der Zukunftswerkstatt Kassel 2009 der EKD können die Teilnehmer am 25. September in einem Forum erstmalig den Wissensaustausch mit PATONGO praktisch erfahren. Interessenten, die PATONGO schon jetzt unterstützen wollen, können ab dem 25. September unter der Adresse www.ekd.de/umfrage an einer Online-Umfrage teilnehmen; mit dieser kann PATONGO weiter an Wünsche und Bedürfnisse angepasst werden. Ab Pfingsten 2010 wird die Plattform nutzbar sein und alle kirchlichen Praktiker sind eingeladen, ihr Erfahrungswissen beizutragen. . Es ist möglich, sich als Pilotnutzer/in eintragen zu lassen und so die Entwicklung von PATONGO mitzugestalten.

Hannover, 22. September 2009

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick