40 Jahre Kirchlicher Entwicklungsdienst

Finanzielle Förderung und Lobbyarbeit

„Weltverantwortung der evangelischen Kirchen – 40 Jahre Kirchlicher Entwicklungsdienst“ unter diesem Titel wird am 16. Oktober in der Berliner Friedrichstadtkirche am Gendarmenmarkt vier Jahrzehnte Kirchlicher Entwicklungsdienst gefeiert. Etwa 100 Gäste aus den kirchlichen Entwicklungswerken „Evangelischer Entwicklungsdienst (EED)“ und „Brot für die Welt“, sowie von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), aus den Landeskirchen, der Politik sowie der weltweiten Ökumene werden dazu erwartet. Die Festrede wird der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Wolfgang Huber halten. Auf dem Programm stehen außerdem Interviews mit verschiedenen Akteuren des kirchlichen Entwicklungsdienstes aus Geschichte und Gegenwart, sowie ein Festgottesdienst, bei dem Bischof Mvume Dandala, Generalsekretär des allafrikanischen Kirchenrates (AACC) predigen wird.

Der kirchliche Entwicklungsdienst geht zurück auf einen Aufruf der EKD Synode im Jahr 1968 in Berlin-Spandau, in dem die damalige EKD-Synode die Landeskirchen aufforderte, freiwillig mindestens 2 Prozent ihrer Steuereinnahmen für den Kampf gegen Armut und Hunger zur Verfügung zu stellen. Mit diesen Mitteln, die die Spendenmittel von „Brot für die Welt“ ergänzen sollten, wollten die Kirchen ihre Glaubwürdigkeit in ihrem Kampf gegen Unrecht und Armut deutlicher hervorheben. Dem Aufruf folgten in der Tat alle Landeskirchen - auch wenn die 2 Prozent nur selten erreicht wurden. Mit den Mitteln, die heute vom Evangelischen Entwicklungsdienst verwaltet werden und jährlich eine Höhe von etwa 45 Millionen Euro erreichen, werden Projekte von Partnern  im Süden zur Armutsbekämpfung aber auch entwicklungspolitische Bildungs- und Lobbyarbeit in Deutschland finanziert. Der Kirchliche Entwicklungsdienst ist nicht nur ein finanzielles Förderinstrument,  sondern gibt auch inhaltliche Impulse zu Fragen der Entwicklungspolitik, etwa durch Verlautbarungen der beiden Entwicklungswerke sowie der vom Rat der EKD eingerichteten Kammer für nachhaltige Entwicklung.

Im Jubiläumsjahr 2008 sind wichtige Beschlüsse für die Zukunft der kirchlichen Entwicklungszusammenarbeit gefallen. Bis 2013 werden sich „Brot für die Welt“ und der EED zu einem gemeinsamen Werk im Evangelischen Zentrum für Diakonie und Entwicklung in Berlin zusammenschließen. Außerdem berät die EKD Synode Anfang November in Bremen über die Einführung einer verbindlichen Finanzumlage für den Kirchlichen Entwicklungsdienst, die die Arbeit des Kirchlichen Entwicklungsdienstes auch in Zukunft absichern soll.

Hannover, 14. Oktober 2008

Pressestelle der EKD
Christof Vetter