Das Wahrzeichen von Schwabach ist „KiBa-Kirche des Monats April“

„Geistlich, gastfreundlich und glaubwürdig“

Die Stadtkirche St. Johannes und St. Martin ist das geistliche und kulturelle Zentrum der Stadt Schwabach (Bayern). In der dreischiffigen Staffelhalle sind viele Kunstschätze aus dem 15. Jahrhundert sowie einer der größten spätgotischen Flügelaltäre erhalten. Die „KiBa-Kirche des Monats April“ muss aufgrund von statischen Problemen in der Dachkonstruktion saniert werden. Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) unterstützt die notwendigen Arbeiten in diesem Jahr mit 40.000 Euro.

Der Hochaltar mit kostbaren Schnitzereien und Blattgold-Arbeiten stammt aus der Werkstatt von Michael Wolgemut, dem Lehrer Albrecht Dürers. 1505 entstanden, ist der Altar das Herzstück der Stadtkirche und bis heute im liturgischen Gebrauch. Doch nicht nur aus diesem Grund gilt das Kirchengebäude mit den zwei Namenspatronen – dem heiligen Martin von Tours und Johannes dem Täufer – als geistliches wie touristisch wichtigstes Gebäude des fränkischen Schwabachs. Da sie weder während der Reformation noch im Dreißigjährigen Krieg oder im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, befinden sich in der Kirche zahlreiche originale Kunstschätze aus der Erbauungszeit.

Die Anfänge der Stadtkirche reichen ins 8. Jahrhundert zurück. Ein erster, vermutlich hölzerner Kirchenbau war dem heiligen Martin, dem Schutzpatron Frankens, geweiht; um 1181 entstand an selber Stelle ein Steinbau, dessen Patron Johannes der Täufer war. Trotz zahlreicher Erweiterungen in den folgenden Jahren war diese zweite Kirche Mitte des 15. Jahrhunderts für die schnell wachsende Stadt zu klein geworden, 1469 wurde der Grundstein für einen Neubau gelegt. 1495 konnte das Gebäude durch den Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau geweiht werden.

Nachdem Teile des Turmumganges auf den Boden gestürzt waren, bescheinigte ein Gutachten der Stadtkirche 2007 Sanierungsbedarf. Im vergangenen Jahr haben die Baumaßnahmen begonnen; nach der Sanierung des Turms sind nun Chor, Sakristei und Bibliothek an der Reihe. Diese zweite Etappe wird rund eine Million Euro kosten. Insgesamt fünf Bauabschnitte sollen nicht nur die schweren Schäden am Gebäude beheben, sondern auch dessen einladenden Charakter betonen. So werden beispielsweise Nord- und Südeingang geöffnet, ein gastlicher Empfangs- und Begegnungsraum eingerichtet und eine Kapelle zu einem Ort der Stille umgestaltet. Am Ende, im Jahr 2014 oder 2015, soll die Stadtkirche nicht nur ein Aushängeschild für Schwabach sein, meint der geschäftsführende Pfarrer der Kirchengemeinde St. Martin, Dr. Paul-Hermann Zellfelder: „Wir wollen einen gastfreundlichen, geistlichen und glaubwürdigen Raum für eine moderne evangelische Kirchengemeinde schaffen“.

Hannover, den 01. April 2011

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick