Zehntausend Euro für Körlitz

Die „KiBa-Kirche des Monats Juni“ soll für Besucher offen bleiben

Die Dorfkirche im sächsischen Körlitz lockt in Sommermonaten fast täglich Besucher an. Um die überregionale Bedeutung des romanischen Kirchleins im Leipziger Land zu stärken, soll es künftig noch häufiger für Interessenten zugänglich sein. Doch dafür muss das Gebäude, das die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland als „Kirche des Monats Juni“ würdigt, kräftig saniert werden. Rund 200.000 Euro sind dafür veranschlagt; die Stiftung KiBa fördert die Maßnahmen mit 10.000 Euro.

Die Körlitzer Kirche ist spätestens um 1250 gebaut worden, sie bestimmt das Ortsbild wie kein anderes Gebäude „auf geradezu idyllische Weise“, meint Pfarrer Stephan Rost. Im Inneren ist sie von großer Schlichtheit geprägt, Blickfang neben dem Altar sind vor allem ein bemaltes Buntglasfenster mit der Darstellung des Abendmahls an der Ostseite und der noch romanische Taufstein aus rotem Porphyr.

Noch finden regelmäßig Gottesdienste in Körlitz statt, doch wie lange dies noch möglich ist, ist fraglich. „Die Dacheindeckung des Kirchenschiffes ist so desolat, dass Regenwasser und im Winter Schnee eindringen“, sagt Pfarrer Rost. Gefährliche Folge: der „Echte Hausschwamm“, der gravierende Schäden an den Holzbalken der Deckenkonstruktion, dem Tragwerk des Kirchendachs, sowie am Dachreiter und am inneren Fachwerk des Westgiebels angerichtet hat. Diese statisch bedenkliche Situation ist unübersehbar: „Bis zu 15 Zentimeter hängt die Holzbalkendecke durch“.

Dass Handlungsbedarf besteht, ist den Körlitzern schon lange klar. Nicht nur die Gemeindemitglieder, auch die nicht der Kirche angehörigen Bewohner engagieren sich seit gut vier Jahren für ihr Dorfzentrum. Regelmäßig gibt es Benefizkonzerte und andere Veranstaltungen in den zur Gemeinde gehörenden Kirchen der umliegenden Ortschaften. „Große Reichtümer sind in Körlitz nicht zu finden, das Dorf ist immer arm gewesen“, weiß Rost. Trotzdem, hofft er, wird die Kirche für viele weitere Generationen erhalten bleiben.

Die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) ist eine Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen. Seit 1999 hat sie mehr als 1.000 Förderzusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von über 24,7 Millionen Euro geben können. 2013 fördert die KiBa bisher 90 Projekte in ganz Deutschland mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Millionen  Euro.
2.700 Mitglieder engagieren sich bundesweit im Förderverein der Stiftung. Weitere Informationen unter: www.stiftung-kiba.de


Hannover, 3. Juni 2013

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick