Ökumenischer Gottesdienst vor dem DFB-Pokalfinale in Berlin

Die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland haben vor dem DFB-Pokalendspiel gemeinsam mit Vertretern des Deutschen Fußballbundes (DFB), Fans und freiwilligen Helfern in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin einen ökumenischen Gottesdienst gefeiert, der unter dem Motto „Ouvertüre zum Spiel – (beim) Singen vereint!“ stand.

Der in der Deutschen Bischofskonferenz für Sport zuständige Weihbischof Jörg Michael Peters (Trier) unterstrich in seiner Predigt, dass der Gottesdienst eine gute Möglichkeit sei, vor dem Spiel gemeinsam Gott danken zu können. Gleichzeitig brauche es eine gute Balance zwischen Spiel und Perfektion. Das Streben nach zu viel Perfektion im Fußball sieht Weihbischof Peters kritisch: „Bleibt da noch Platz für das Spiel selbst, für Spontaneität und das Überraschende, das doch den Kick ausmacht, den wir uns wünschen?“ Das Fußballspiel übertrug Peters auf das Leben, das es kreativ zu gestalten gelte, im „Spiel des Lebens und im Zusammenspiel mit anderen“. Er fügte hinzu: „Mit der Ouvertüre dieses Gottesdienstes stellen wir uns unter Gottes Schutz und wollen darin unser Bekenntnis ausdrücken, ihn hochzuhalten und groß sein zu lassen in unserem Leben. Zugleich bitten wir gemeinsam um einen schönen Fußballabend, an dem wir alle in ganz unterschiedlicher Weise beteiligt sind: Als Spieler auf dem Platz, als Mannschaftsbetreuer, Schiedsrichter oder Sanitäter, als Polizist oder Volunteer zusammen mit den vielen Tausend im Stadion und den noch viel mehr an den Bildschirmen.“

Dr. Bernhard Felmberg, der Sportbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), verwies in seiner Einführung auf den oft mit dem DFB Pokal verbundenen Fangesang ‚Und wir holen den Pokal – Halleluja!‘. Das Halleluja gehöre zu den Kernbestandteilen des christlichen Gottesdienstes. „Keiner kommt aus unseren Gottesdiensten heraus ohne es an irgendeiner Stelle gesungen oder gesprochen zu haben.“ Dieser Aufruf enthalte im Gottesdienst einen klaren Impuls: Singt mit, lobt auch ihr unsern Gott, denn er ist groß und mächtig. Auf dem Fußballplatz tauche dieses gemeinsame Loben in neuem, säkularen Gewand auf: „Als Christen können wir gut und laut und kräftig mitsingen für unsere Mannschaft, wenn wir uns immer wieder mal klar machen: Gott rufen wir mit diesem Halleluja nicht an, weder den Fußballgott noch den christlichen Gott, denn Gott wohnt jenseits aller Pokalfinale dieser Welt.“

Der Einladung der beiden Kirchen zum Gottesdienst folgten neben dem Präsidenten des Deutschen Fußballbundes (DFB) Wolfgang Niersbach, der aktiv am Gottesdienst mitwirkte, weitere offizielle Vertreter des DFB und des FC Bayern, die FIFA-Schiedsrichter Peter Gagelmann und Thorsten Kinhöfer sowie zahlreiche Fans und freiwillige Helfer.

Hannover, 17. Mai 2014

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der EKD
Sven Waske