Zukunftsprozesse: Landeskirchen sind auf dem Weg

Viele Landeskirchen befinden sich bereits in grundlegenden Reformprozessen, um fit für die Zukunft zu werden. Dabei gibt es verschiedene Ideen und Ansätze. Stellvertretend dafür werden fünf dieser Prozesse kurz und bündig vorgestellt.

Evangelische Landeskirche in Baden

Strategieprozess EKBA 2032 - Kirche. Zukunft. Gestalten

Unsere Kirche steht vor großen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Die Gesellschaft verändert sich: Menschen leben mobiler, Individualität ist wichtiger geworden, sehr unterschiedliche Lebenswelten stehen in unserer Gesellschaft nebeneinander, digitale Medien prägen den Alltag, der Klimawandel bedroht Zukunftsperspektiven. Kirche ist nicht mehr selbstverständlich und verliert für viele an Bedeutung. In der Folge gehen unsere Mitgliederzahlen zurück, was sich auf die uns zur Verfügung stehenden Ressourcen auswirkt.

Kirche muss sich deshalb neu fragen: Wofür sind wir da? Wie können wir in dieser Zeit unserem Auftrag gerecht werden? Wie kommen wir wieder besser mit den Menschen in Kontakt? Und zugleich muss Kirche mit weniger Mitteln auskommen, mit weniger Personal und Gebäuden.

Mit dem Strategieprozess macht sich unsere Landeskirche in dieser doppelten Herausforderung auf den Weg. Wir werden dabei gemeinsam mutig und neugierig Neues ausprobieren. Und wir werden traurig von manchem Abschied nehmen müssen. In allem vertrauen wir auf Gottes Kraft und Begleitung.

Es gibt zwei große Ziele: Transformation und Reduktion. Wir wollen auch in Zukunft auf Menschen zugehen und in der Gesellschaft präsent sein. Dafür braucht es neue Formen kirchlichen Lebens und Spielraum für kreative Ideen. Und die Art der Zusammenarbeit muss sich weiterentwickeln. In den Stadtkirchenbezirken wird das anders aussehen als auf dem Land, im evangelischen Kernland anders als in der Diaspora. Transformation nennen wir dieses Ziel des Prozesses. Hier kann und soll Neues entstehen. Dafür werden wir anderes auch lassen.

Das zweite Ziel ist sehr klar und auch schmerzhaft: Reduktion. Prognosen zeigen deutlich: Die künftigen Kirchensteuereinnahmen werden nicht ausreichen, um weiterzumachen wie bisher. Deshalb hat die Landessynode beschlossen, bis 2032 insgesamt 30% aller Haushaltsmittel einzusparen. Wir müssen zukünftig mit weniger finanziellen Mitteln, mit weniger Gebäuden und auch mit weniger Personal Kirche gestalten. Weil jede Transformation auch Geld kostet, werden ein Teil der Einsparungen wieder investiert, um Kirche zukunftsfähig zu machen. Gedacht ist u.a. an die klimafreundliche Sanierung von Gebäuden und den Ausbau der Digitalisierung.

Bezirkliche Planungen bis 2023

Der Strategieprozess ist bewusst ein Prozess in den Kirchenbezirken und Regionen. Auf der Basis zentraler Rahmenvorgaben durch die Landessynode suchen die Kirchenbezirke vor Ort mit den Gemeinden und den kirchlichen Diensten nach passenden Lösungen und neuen Wegen, wie Kirche im Jahr 2032 im Bezirk aussehen soll. Dabei wird die regionale Zusammenarbeit eine große Rolle spielen. Viele Menschen werden ins gemeinsame Nachdenken einbezogen: Haupt- und Ehrenamtliche, weniger aktive Kirchenmitglieder, vielleicht auch interessierte Menschen außerhalb der Kirche. Auch diakonischen Einrichtungen und bezirkliche Dienste sind wichtig. Und Kontakte in der Ökumene, zu Kommunen oder Vereinen. Bis Ende 2023 soll in jedem Kirchenbezirk eine Planung erarbeitet werden, wie auf der Basis der landeskirchlichen Rahmenvorgaben Transformation und Reduktion im Kirchenbezirk konkret umgesetzt werden sollen. Die Bezirkssynode wird über die Ergebnisse beraten und der Bezirkskirchenrat einen Beschluss fassen.

Quellen und weitere Infos

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Evangelisch-lutherische Kirche in Bayern

Die Landessynode der Evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern hat im März 2017 auf ihrer Tagung in Coburg strategische Leitsätze beschlossen und den Startschuss für den so genannten PuK-Prozess („Profil und Konzentration”) gegeben. Das bedeutet, dass viele Menschen auf unterschiedlichen Ebenen in unterschiedlicher Weise die Zukunft der Kirche mitdenken und aktiv mitgestalten. Die Gestalt der Kirche und ihre Aktivitäten sollen verstärkt von den Aufgaben her bestimmt werden, von denen sich die zukünftigen Strukturen ableiten werden. Es geht darum, dort hinzugehen, wo Menschen leben, statt zu warten, dass sie kommen.

PuK stellt sowohl einen strategischen Rahmen (Strategischer Hauptleitsatz des Coburger Beschlusses) zur Verfügung, als auch eine Methodik zur Entwicklung landeskirchlicher und regionaler Strategiekonzepte. Kirchengemeinden, Dekanatsbezirke, die Einrichtungen und Dienste sowie die Organe der Kirchenleitung bestimmen innerhalb dieses Rahmens die Schwerpunkte ihrer inhaltlichen Arbeit und den Einsatz der zur Verfügung stehenden Ressourcen – ausgehend von unserem Auftrag und den heutigen Lebensbedingungen der Menschen.

Auf der Tagung der bayerischen Landessynode im März 2019 wurde dann nach einem breiten Beteiligungsprozess als wichtiger Zwischenschritt der „Lindauer Beschluss“ zu PuK verabschiedet.

Quelle und weitere Infos:

PuK: puk.bayern-evangelisch.de
Lindauer Beschluss

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Evangelische Kirchen Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Nach dem Zusammengehen der Kirchen West und Ost und einer großen Einsparungsphase in den 1990er Jahren, wurde im Jahr 2019 der Reformprozess „Salz der Erde“ nach mehr als zwölf Jahren Arbeit beendet .

Dabei gab es zwei bedeutsame Phasen: Nach einem kräftigen Impuls „von oben“ kam es zu einem umfassenden Beteiligungsprozess „von unten“, der für ein neues Selbstverständnis sorgte und mit vielen Impulsen vielfältige Projekte anregte. Das Spektrum reicht von Kooperationsmodellen zwischen Kirche, Diakonie, gesellschaftlichen oder staatlichen Träger*innen, neuen Gemeindeorganisationsmodellen, über Glaubenskurse, Bildungsprojekte bis hin zur multimedialen Einrichtung von Kirchen und zu digitalen Erfindungen, wie godspot oder dem neuen digitalen Klingelbeutel. In der EKBO hat sich eine Kultur der Veränderung entwickelt, eine neue Haltung, eine Zukunftsperspektive mit der nicht neuen, aber wichtigen Erkenntnis: Kirche geht nur mit allen. Zentrale Anliegen sind demzufolge Beteiligung, Vernetzung und Kommunikation.

Informationen zum Reformprozess, dem aus dem Prozess entstandene Konzept der Dritten Orte sowie dem daraus folgenden Gemeindestrukturgesetz sind unter den folgenden Links dokumentiert:

Quellen und weitere Infos:

https://innovation.ekbo.de/reformprozess/

https://www.ekbo.de/themen/detail/nachricht/uns-geht-es-darum-zu-guten-strukturen-fuer-die-arbeit-zu-kommen.html

Evangelisch-lutherische Landeskirche in Braunschweig

Angesichts rückläufiger Kirchenmitgliederzahlen, des demografischen Wandels und sinkender Einnahmen hat die Landeskirche Braunschweig einen Zukunftsprozess gestartet. "So erfolgreich wir waren, wir werden mit Kürzungen rechnen müssen, wir werden Personalstellen streichen müssen", sagte Landesbischof  Meyns am 19. November 2020 vor der Landessynode in Wolfenbüttel. Die Synode habe vor zehn Jahren dahingehend bereits Beschlüsse gefasst.

Die braunschweigische Landeskirche rechnet bis 2030 mit einem Rückgang der Mitglieder und einem Absinken der Kirchensteuer um jeweils 25 Prozent. Bis 2060 könnte beides um weitere 30 Prozentpunkte zurückgehen. Auch die Zahl der Gottesdienstbesucher sowie der Trauungen und Taufen sinkt. Vor diesem Hintergrund stehe die gewachsene kirchliche Arbeit, mit der viele groß geworden seien, auf dem Prüfstand, so Landesbischof Meyns. Die Kirche müsse neue Wege gehen und auch inhaltlich neue Sozial- und Organisationsformen entwickeln.

Unter dem Titel "Lebendige Kirche 2030. Auf dem Weg zu einem geplanten Wandel der kirchlichen Arbeit im Braunschweiger Land" wurde ein Papier mit Denkanstößen zur künftigen Ausrichtung der kirchlichen Arbeit verfasst. Auf dieser Grundlage ist ein breit angelegter Beteiligungsprozess entstanden, in dem zunächst vier strategische Projekte identifiziert wurden, in deren Rahmen der geplante Wandel der kirchlichen Arbeit in den kommenden Jahren konkret vorangetrieben wird:

  • Geistliches Leben und Theologie
  • Seelsorgliche Kirche und Diakonie
  • Erprobungsräume
  • Netzwerkorientierte Zusammenarbeit in der Kirche

Quellen und weitere Infos

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Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers

Auf ihrer Website hat die Hannoversche Landeskirche unter „#Kirche2030“ alle Informationen zusammengestellt für den gestarteten Zukunftsprozess „#Kirche2030 – Gemeinsam mehr sehen!“.

Quelle und weitere Infos:

https://www.landeskirche-hannovers.de/evlka-de/zukunft
Hier finden Sie eine Zusammenfassung

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

Als Kirche sind wir unterwegs – unterwegs in der Zeit mit ständig neuen und wechselnden Herausforderungen. Zu den Herausforderungen, in die wir gestellt sind, gehört, dass es für viele Menschen überhaupt nicht mehr selbstverständlich ist, einer Kirche anzugehören. Auch sehen viele nicht, wie wertvoll Glauben und Kirche für das eigene Leben und die Gesellschaft sein können. Deshalb und aufgrund der demografischen Entwicklung müssen wir davon ausgehen, dass die Zahl der Kirchenmitglieder weiter zurückgeht und wir deshalb in den nächsten Jahrzehnten auch weniger finanzielle Mittel zur Verfügung haben werden. Trotzdem sind wir überzeugt, dass unsere Kirche Zukunft hat und Menschen im Glauben und Leben begleiten und stärken kann. Und dass sie viel zu einem guten, gerechten und friedlichen Miteinander in unserem Land und in dieser Welt beitragen kann.

Was bedeutet das für uns als Evangelische Kirche in Hessen und Nassau? In welchen Strukturen wollen wir arbeiten? Welche Weichen müssen jetzt gestellt werden?

So fragen wir in unserem Prozess ekhn2030. Natürlich geht es dabei darum, uns darauf einzustellen, weniger finanzielle Mittel zu haben. Insofern ist der Prozess ein Einsparprozess. Sehr bewusst verstehen wir den Prozess aber nicht als einen bloßen Rückbau. Wir fragen, wie wir uns als Kirche weiterentwickeln können. Denn wir wollen auch unter veränderten Rahmenbedingungen unseren Auftrag erfüllen. Deshalb haben wir bewusst grundlegende Überlegungen in das Zentrum gestellt, wie wir uns als Kirche sehen und welchen Auftrag wir haben.

Wichtigste Ursache ist laut Studie neben der demographischen Entwicklung das Aus- und Eintrittsverhalten, insbesondere von Mitgliedern im Alter von 20 bis 35 Jahren. Eine Phase, in der viele von ihnen ins Erwerbsleben eintreten und erstmals Kirchensteuer zahlen, zugleich aber kirchliche Angebote nur selten in Anspruch nehmen.

Am 2. Mai 2019 wurden die Ergebnisse der Freiburger Studie  „Kirche im Umbruch – Projektion 2060“ des Forschungszentrums Generationenverträge der Albert-Ludwig-Universität Freiburg am 2. Mai 2019) veröffentlicht. Darin wurde der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland ein deutlicher Mitgliederrückgang bis zum Jahr 2060 prognostiziert. Für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) berechnete die Studie, dass sich die Mitgliederzahlen bis 2060 halbieren werden. Bis 2030 rechnet die EKHN mit rund 1,2 Millionen Mitgliedern gegenüber 1,5 Millionen heute.

Vor diesem Hintergrund beauftragte die Synode die Kirchenleitung 2019 mit der Durchführung eines Prioritätenprozesses. Wie viele andere Landeskirchen und Bistümer befindet sich die EKHN damit mitten in einem Zukunftsprozess. Eine wichtige Rolle im ekhn2030-Prozess kommt der Kirchensynode zu. Dem Kirchenparlament, als höchstem Entscheidungsgremium der EKHN werden alle Ergebnisse vorgelegt, dort diskutiert und dann Beschlüsse gefasst. Eine Steuerungsgruppe unter Vorsitz des Kirchenpräsidenten Dr. Volker Jung beauftragt hierzu die Erarbeitung von Vorschlägen, die der Kirchensynode vorgestellt werden. Alle Arbeitsbereiche in der EKHN werden dabei unter die Lupe genommen. Eine wesentliche Rolle in dem Prozess soll die Zusammenarbeit von Kirchengemeinden in Nachbarschaftsräumen mit multiprofessionellen Teams aus Pfarrer*innen, Gemeindepädagog*innen und/oder Kirchenmusiker*innen sowie gemeinsamer Gebäudenutzung spielen.

Außerdem ist geplant, auch die Verwaltung auf allen Ebenen der Kirche, sowie die Arbeit in Zentren und Einrichtungen auf den Prüfstand zu stellen. Der Prozess ist jederzeit aktuell im Internet zu verfolgen. Beteiligung ist ausdrücklich erwünscht. Mitglieder der Steuerungsgruppe informieren auf Dekanatssynoden, diskutieren in Webinaren und in anderen Veranstaltungen.

Quelle und weitere Infos

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Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck

Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) hat sich auf den Weg begeben, aktiv die gesellschaftlichen Veränderungsprozesse aufzunehmen. Der Prozess ist bis in das Jahr 2026 angelegt. Alle Bereiche kirchlichen Handelns, die gemeindlichen ebenso wie die landeskirchlichen, leisten ihren Beitrag zu dieser Konsolidierung. Zugleich sollen Freiräume entstehen und Ideen Gestalt gewinnen, die «Volkskirche qualitativ weiter entwickeln». Gemeinden, Kirchenkreise und Einrichtungen der Landeskirche sind ebenso gefragt, sich an diesem Prozess kreativ zu beteiligen, wie die Dezernate und Referate des Landeskirchenamtes. Sie sind gemeinsam auf dem Weg.

Ab Mai 2021 befassten sich die Kreissynoden – und damit rund 1500 Ehrenamtliche – mit dem Auftrag der Kirche. Im Herbst 2021 haben vier Großgruppenkonferenzen stattgefunden. Eingeladen wurden haupt- und nebenamtliche Mitarbeitende der Landeskirche. Die Bandbreite der Eingeladenen erstreckt sich dabei von den Mitarbeitenden in den Verwaltungen, über Jugendarbeiter*innen, Gemeindereferent*innen, Erzieher*innen, Kirchenmusiker*innen, Küster*innen, Mitarbeitende in den Diakoniestationen, die unterschiedlichen Interessensvertretungen, bis hin zu Vikar*innen, Theologiestudierenden und Auszubildenden. Rund 90 haupt- und nebenamtlich Mitarbeitende sowie Nachwuchskräfte aus den verschiedenen Bereichen der Landeskirche haben ihre Erfahrungen mit Kirche als Arbeitgeberin eingebracht und Ideen entwickelt, wie sich die kirchliche Arbeitswelt in der Zukunft gestalten kann. Darauf folgten themenspezifische Fokusgruppen.

Am 5. März 2022 wurden die Ergebnisse der Synode zur Diskussion und weiteren Beschlussfassung vorgelegt.

Quelle und weitere Infos:

Übersicht zum Reformprozess
Aktueller Stand

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Lippische Landeskirche

Die Lippische Landeskirche hat als ein Ergebnis des Zukunftsprozesses im Jahr 2020 ihre Erprobungsräume eingerichtet. Dem ging mit dem Diskussionsprozess „Kirche in Lippe bis 2030“ ein langer Weg voraus.

Einige Schlaglichter aus diesem Prozess waren…

  1. Together in Christ mit der Fragestellung, wie sich eine gemischte internationale Gemeinde integrieren lässt
  2. Kirche.plus – Die am 1. März 202 2020 gestartete Online-Gemeinde, die sofort zum wichtigsten Standbein für die Online-Verkündigung während der Corona-Lock-downs wurde
  3. Multiprofessionelle Teams aus Pfarrer*innen, Diakon*innen, Prädikant*innen und Kirchenmusiker*innen für Gemeinden im ländlichen Raum

Quelle und weitere Infos: www.erprobungsraeume-lippe.de

Evangelische Kirche in Mitteldeutschland

Bereits seit dem Herbst 2014 wird Gemeinde von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) neu gedacht. Sie eröffnet Freiräume, damit sich alternative Formen von Kirche entwickeln und wachsen können. Im November 2014 hat die Landessynode "ermutigt, neue Gemeindeformen im säkularen Kontext zu erproben. Hierzu bedarf es einer großen Offenheit." Die neuen Formen sollen dabei die bewährten nicht ersetzen, sondern ergänzen - damit verschiedene Menschen das Evangelium hören und verstehen können. Die Landeskirche ist der Ansicht, dass man Erneuerung nicht zentral organisieren kann. Denn Chancen und Herausforderungen vor Ort sind ganz verschieden.

Dabei unterstützt die EKM verschiedene Erprobungsräume neuer Gemeindeformen durch fachliche Begleitung, juristische Beratung oder finanzielle Mittel durch die ab dem 01. Januar 2021 aktualisierte Förderrichtlinie für die Erprobungräume.

Quelle und weitere Infos:

www.erprobungsraeume-ekm.de

Förderrichtlinien für den Fonds „Erprobungsräume“

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Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland

Die Landessynode der Nordkirche hat sich auf ihrer Tagung im November 2019 mit den Ergebnissen der Freiburger Studie zur Mitgliederprojektion auseinandergesetzt. Ausgehend hiervon wurde die Kirchenleitung um die Beratung konkreter Folgen und die zeitnahe Initiierung eines Prozesses gebeten, der…

  • eine Vergewisserung kirchlicher Kernaufgaben in Form einer Priorisierung von Zielsetzungen und Handlungsfeldern für die Nordkirche beinhaltet, die sowohl binnenkirchliche als auch gesellschaftliche Anspruchsgruppen beteiligt;
  • notwendige personelle und sachliche Rahmenbedingungen hierfür benennt;
  • eine grundlegende Positionierung zu Fragen der Mitgliedschaft und künftigen Finanzierungsformen vor dem Hintergrund der beschriebenen inhaltlichen und organisatorischen Schwerpunkte vornimmt und
  • eine Überprüfung kirchenrechtlicher Regelungen und Normen mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit unserer Landeskirche gewährleistet.

Im weiteren Verlauf des Horizonte noch 5 genannten Zukunftsprozesses der Nordkirche wurden insgesamt acht Handlungsfeldern in fünf Zielhorizonten identifiziert:

  1. Kirchliche Präsenz und Relevanz in Sozialraum und Gesellschaft unterstützen (Relevanz- und Präsenzbilder, Kirche und Diakonie, Erprobungsräume)
  2. Zugänge eröffnen (Mitgliedschaftsrecht und Mitgliederorientierung)
  3. Zusammenarbeit und ihre Steuerung neu profilieren (auf der landeskirchlichen Ebene sowie in Beziehung zu den Kirchenkreisen)
  4. Multiprofessionell im Weinberg aktiv (Multiperspektivität verankern, Personalplanung und -entwicklung, attraktive Arbeitsverhältnisse)
  5. Finanzenverteilung anpassen und nachhaltig wirtschaften (Finanzstrategie, kurzfristige Einsparpotenziale, alternative Finanzierungsformen)
  6. Verwaltung ressourcenschonend aufstellen und Regulation verschlanken
  7. Beteiligung wirksamer gestalten und Teilhabe ermöglichen (Entscheidungsstrukturen und Gremienarbeit neu aufstellen, Beteiligungskultur modernisieren)
  8. Digitalisierung energisch vorantreiben (Digitalstrategie, digitales Pfarramt und Gemeindearbeit, Digitalisierungsbilder)

Die erste Beteiligungsphase ist inzwischen abgeschlossen. Mehr als vierzig Ausschüsse und Fachgruppen sowie eigens dafür eingerichtete Arbeitsgruppen in den Sprengeln und auf der landeskirchlichen Ebene haben sich zurückgemeldet. Etwa tausend Impulse kamen so zusammen. Die Mitglieder der Koordinierungsgruppe haben gelesen, sortiert, verdichtet. Zu jedem Handlungsfeld sind inzwischen nächste Schritte auf dem Weg zu Entscheidungen formuliert worden. Diese werden aktuell in Arbeitspakete gegossen und auf unterschiedlichen Wegen weiter verfolgt. In den Arbeitspaketen geht es um Analyse, Konkretion und Innovation – und perspektivisch um Konsens und Kompromiss. Die Formate reichen von kleinen Workshops mit Fachleuten bis hin zur offenen Online-Beteiligung. Es gibt für Interessierte daher verschiedene Wege, ihre Meinung, Ideen und Vorschläge einzubringen. Für jedes Arbeitspaket machen wir transparent, wie und wo Beteiligung möglich ist.

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Evangelische Kirche der Pfalz

Das LabORAtorium der Evangelischen Kirche der Pfalz

Es geht um nichts weniger als um zukünftige Formen kirchlichen Lebens. Um Aufbruch und das Beschreiten neuer Wege. Zugleich geht es um unsere christlichen Werte und die spirituelle Dimension unseres Handelns.

LabORAtorium steht für das lateinische Ora et Labora, für Beten und Arbeiten. Denn wir sind uns sicher, es gibt an der Form, wie wir beten, einiges zu arbeiten und an der Form, wie wir arbeiten, einiges zu beten. In den Erprobungsräumen der Evangelischen Kirche der Pfalz darf ohne Erfolgsdruck ausprobiert und experimentiert werden. Ideen können scheitern, Versuche dürfen misslingen!

Es darf experimentiert werden! Im Bauwagen und im Tonstudio; im Jugendraum und im Seniorenstift; in der Klinik und am Küchentisch; in freier Natur und unterm Kirchendach; auf dem Dorf und in der Stadt.  Überall dort, wo Kirche ist. Wir möchten Menschen Mut machen, als Christen und gesellschaftlich engagierte Menschen zusammenzukommen und sich mit frischen Ideen und Gottvertrauen einzubringen.

Wir öffnen für Sie Erprobungsräume und Sie richten Ihr LabORAtorium ein. Mit Platz zum Experimentieren, Planen und Projektieren, zum Austausch über Gott und die Welt, zum gemeinsamen Beten, Feiern und Zusammenarbeiten – auch über Gemeinde- und Konfessionsgrenzen hinweg.

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Evangelisch-reformierte Kirche

Der Impulsprozess in der Evangelisch-reformierten Kirche

Das Ziel ist klar: Das Umfeld unserer Gemeinden verändert sich. Unsere Gemeinden verändern sich. Unsere Gemeinden sollen ein Ort des HERRN sein. Und ein gutes Stück Zuhause für ihre Glieder. Dafür müssen unsere Gemeinden offener und digitaler werden. Jünger in der Ansprache, attraktiver für neue. Die „Stammverwender“ bleiben; Neue müssen begeistert werden.

Dafür wurden und werden viele neue Impulse gefunden und regelmäßig an die Gemeinden als „Handwerkszeug“ weitergegeben.

Die Evangelisch-reformierte Kirche begleitet Gemeinden auf Ihrem Impulsprozess und gibt ihnen gute, machbare Ideen an die Hand. Dafür haben wir praktische Instrumente geschaffen – zum Beispiel die „Impulspost“, die Beispiele aus anderen Gemeinden - zur Nachahmung empfohlen - aufzeigt. Oder der noch junge „Gemeinde-Impuls“ mit innovativen Impulsen ...

Zusätzlich stehen wir mit individueller Beratung bereit, begleiten mit Profis die Impuls-Arbeit der Gemeinden und entwickeln konkrete Ansätze für ihren spezifischen Bedarf.

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Evangelische Kirche im Rheinland

Kirche in neuen Formen näher zu den Menschen zu bringen, dafür gibt die Evangelische Kirche im Rheinland in den kommenden zehn Jahren sechs Millionen Euro aus und schafft zusätzlich für diesen Zweck fünf neue Pfarrstellen. Das hat die Landessynode Anfang 2019 beschlossen. Dieses Investment in die Zukunft der Kirche soll das vielfältige Angebot der Ortsgemeinden ergänzen.

Die beschlossenen Fördermittel für Erprobungen sind Anschubfinanzierungen. Kirchengemeinden, Kirchenkreise, Gemeinschaften und Initiativen erhalten von der Landeskirche Projektmittel bis zur Hälfte der entstehenden Personal- und Sachkosten. Die Finanzierung der Pfarrstellen erfolgt durch die Pfarrbesoldung, die Stellen sind auf zehn Jahre befristet.

Neben den bereits beschlossen Maßnahmen hat das von der Kirchenleitung der EKIR verfasste Positionspapier E.K.I.R. 2030 eine große innerkirchliche und öffentliche Rezeption erfahren. Darin wird dazu aufgerufen Kirche aktiv und konkret zukunftsfähig gestalten. Evangelisch & engagiert, kooperativ & kontaktstark, innovativ & international, rheinisch & resilient (kurz EKIR) will die Evangelische Kirche im Rheinland die anstehenden tiefgreifenden Veränderungen zu meistern.

Auch wenn wir kleiner werden, werden wir in der Nachfolge Jesu Christi eine weltoffene Gemeinschaft nahe bei den Menschen sein. Dazu wollen wir den Kontakt zu allen Mitgliedern ausbauen, die Zusammenarbeit stärken, Chancen der Digitalisierung nutzen, vor allem junge Erwachsene einbeziehen und uns weiter intensiv miteinander und mit anderen vernetzen. Zu allen diesen Punkten werden im Papier Projekte benannt, mit denen wir das erreichen wollen.

Wir glauben an Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, der uns in Christus zu neuen Menschen macht und in seinem Geist Grenzen überwindet. Ein dynamisches, weltschaffendes Liebesgeschehen, das wir als Trinität umschreiben. Das sollte reichen, um auch selbst die

Evangelische Kirche im Rheinland zu verändern.

Quelle und weitere Infos:
https://erprobungsraeume.de
https://landessynode.ekir.de

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Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens

„Kirche, die weiter geht” ermöglicht und fördert Freiräume für das ERPROBEN ergänzender Formen gemeindlicher Arbeit innerhalb der EVLKS. Darüber hinaus ERMUTIGEN wir einander, als Kirche neu aufzubrechen und uns zu vernetzen. Um die Dimensionen missionarischen Handelns zu ERLERNEN, bieten wir vielfältige Fortbildungsmöglichkeiten an.

Wir erproben und fördern innovative und ergänzende Formen gemeindlicher Arbeit. Denn eine Kirche, die weiter geht, bricht zu den Menschen auf und probiert neue Wege aus. Das geschieht praktisch auch durch die finanzielle Förderung von missionarisch-innovativen Projekten und Initiativen.

Wir ermutigen einander aufzubrechen und vernetzen uns. Denn eine Kirche, die weiter geht, betet miteinander und tauscht Ideen, Visionen und Erfahrungen aus. Konkret wird das durch unsere Netzwerkarbeit, die gerade erst am Entstehen ist.

Wir erlernen ganz neu, wie Mission und Kontext zusammenhängt und bilden uns weiter. Denn eine Kirche, die weiter geht, öffnet sich für die Wirklichkeit der Menschen am konkreten Ort und lernt neu, das Evangelium zu bezeugen.

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Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe

Ist eine kleine Landeskirche (ca. 58.000 Gemeindeglieder in 22 Gemeinden) heute noch sinnvoll? Warum soll es diese Kirche auch in Zukunft noch geben? Die Aussage: „Weil es sie schon immer gab!“, ist weder richtig noch zukunftsträchtig.

Darum ist es wichtig zu klären, was die besonderen Chancen einer kleinen Kirche sind und wie das gemeindliche Leben in dieser Kirche zukünftig gestaltet werden soll.

Deshalb hat die Synode der Ev.-Luth. Landeskirche Schaumburg-Lippe auf Initiative von Landesbischof Dr. Manzke 2010 beschlossen, einen Zukunftsprozess zu beginnen. Möglichst unterschiedliche Menschen aus vielen Lebensbereichen unserer Kirche sollten eingeladen werden, gemeinsam zu überlegen und zu planen, was in den nächsten 10 Jahren vorrangig getan werden soll. Es wurden Arbeitsgruppen zu den folgenden Bereichen gebildet:

  • Diakonie
  • Familienarbeit
  • Gemeinschaft stärken
  • Missionarische Kompetenz
  • Räume geistlicher Erfahrung
  • Arbeit mit Kindern und Jugendlichen
  • Ressourcen gewinnen
  • Presse und Öffentlichkeit
  • Fortbildung

Auf der Frühjahrssynode am 1. und 2. Juni 2012 stellten die Arbeitsgruppen mittels schriftlicher Vorlagen, Plakatdarstellungen und Präsentationen ihre Projekte vor. Das Landeskirchenamt hatte dazu einen Finanzierungsvorschlag erarbeitet. Die Synode beschloss mit nur einer Gegenstimme die Umsetzung aller Projekte für den Zeitraum von drei Jahren. Die Synode gab dazu entsprechende Mittel aus dem laufenden Haushalt frei und sicherte die Berücksichtigung im nächsten Haushaltsplan zu. Das Landeskirchenamt soll die notwendigen Umsetzungsschritte veranlassen. Der bisherige Lenkungsausschuss der Zukunftskonferenz wurde gebeten, die Koordination und die Evaluation der Projekte zu übernehmen.

Begleitet wurde der Prozess die ganze Zeit von einem Steuerungsausschuss, der die Arbeit koordinierte, Informationen weitergab sowie die Treffen plante.

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