Vom Totengräber zum Helden

Die internationale Presse beschäftigt sich mit der Bedeutung Martin Luthers

Wittenberg. Der 31. Oktober spaltet die Gemüter: Die einen feiern Halloween, die anderen Reformationstag. Der südwalisische „Argus“ gibt seinen Lesern daher ein wenig Nachhilfe, welche Bedeutung Martin Luther bis heute hat: „Luthers Ideen haben alle Kirchen beeinflusst“, heißt es in der online-Ausgabe. Die Schweizer Neue Zürcher Zeitung erinnert an das Luther-Gedenken in der DDR. Erst 1983 habe die damalige Elite zur Überraschung der Kirche erkannt, welchen Wert der Reformator für ihre Zwecke habe. Die  Schulbücher seien daraufhin trotz Papiermangels sofort umgeschrieben worden. Vom „Totengräber der Nation“ wurde Luther über Nacht zum „Helden der DDR-Nationalgeschichte“ erklärt. Luther diente der Integration und sorgte für ein besseres Image gegenüber dem Westen.

„The Baltimore Sun“ widmet sich der Zusammensetzung der lutherischen Gemeinden in den Vereinigten Staaten. Dass Lutheraner eine weiße Hautfarbe hätten, treffe immer seltener zu, stellt die Zeitung klar. Damit spiegele die lutherische Kirche zunehmend das, was Paulus von der Gleichheit aller Menschen geschrieben habe. Die englische Ausgabe der israelischen Zeitung Haaretz beschäftigt sich mit der historischen Bedeutung Luthers und würdigt ihn als größten Freiheitskämpfer in der Geschichte des Abendlandes. Mit seiner Lehre, die die Verantwortung und die Rechte des Individuum stärkte, habe er die sozialen Strukturen bis an die Grundfesten erschüttert, schreibt Haaratz. Das sei bis heute zu spüren.

Eine Auswahl der aktuellen Berichterstattung in internationalen Medien:

http://www.southwalesargus.co.uk/news/15626455.A_Newport_vicar_looks_at_the_500th_anniversary_of_the_Reformation/

https://www.nzz.ch/international/kopie-von-die-ddr-entdeckt-einen-reformator-ld.1324674

http://www.baltimoresun.com/news/maryland/bs-md-lutheran-diversity-500th-20171024-story.html

https://www.haaretz.com/opinion/.premium-1.819754