Die Kirchenbünde weiter zusammenwachsen lassen

Kirchenpräsident Christian Schad legt seinen letzten Präsidiumsbericht der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in Deutschland vor

„Dies ist der letzte Jahresbericht, den ich der Vollkonferenz der UEK über die Arbeit ihres Präsidiums erstatte“, schreibt der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad. Er hat diesen der Vollkonferenz der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) schriftlich vorgelegt. Die Vollkonferenz tagte am 9. November digital. Anfang Mai 2021 werde eine neu zusammengesetzte 4. Vollkonferenz eine neue Vorsitzende bzw. einen neuen Vorsitzenden wählen, so der Kirchenpräsident. Im Einklang mit den anderen Synodalpräsidien empfehle das Präsidium der UEK eine Umgestaltung und Straffung der verbundenen Tagungen.

 

Die Vollkonferenz der UEK befasste sich mit dem Votum des Theologischen Ausschusses „Das Handeln Gottes in der Erfahrung des Glaubens“. Schad bezeichnete das Votum als eine Hilfe, mit der Coronakrise geistlich umzugehen. Der Hinweis im Votum auf Luthers Schrift „Vom unfreien Willen“ von 1525 ermutige dazu, so Schad, nicht über den rätselhaften Willen des verborgenen Gottes zu grübeln, sondern sich an Gottes in Jesus Christus eindeutig geoffenbarte Liebe zu halten. Schad verwies auch auf eine Einsicht Dietrich Bonhoeffers: Gott zeige sich in Jesus Christus ohnmächtig und schwach und werde aus der Welt herausgedrängt ans Kreuz. Daher sei der Platz der Kirche bei den kranken, leidenden und sterbenden Menschen unserer Zeit, bei denen auf der Flucht – und ebenso bei denen, die den Schwachen helfend beistehen.

 

Der Liturgische Ausschuss der UEK, so der Kirchenpräsident, werde zusammen mit dem Liturgischen Ausschuss der VELKD den Entwurf einer neuen gemeinsamen Taufagende überarbeiten. „Ich erwarte, dass die agendarische Verbundenheit der beiden Zusammenschlüsse in absehbarer Zeit weitere Früchte trägt.“

 

Der Kirchenpräsident berührte in seinem Bericht zahlreiche weitere Aufgaben der UEK. Dazu zählen der Berliner Dom, das Evangelische Predigerseminar in Wittenberg, die Arbeit an gliedkirchlichen Regelungen des Dienstes von Prädikantinnen und Prädikanten und die gemeinsam mit der VELKD zu erarbeitende Rahmenordnung kirchlichen Lebens. Schad bedauerte, dass coronabedingt die geplante Verleihung des Karl-Barth-Preises an Professor Michael Beintker auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden musste.

 

Ein wichtiges Zeichen der Versöhnung zwischen Deutschland und Polen habe die UEK mit der Rückführung von Teilen des mittelalterlichen Dreifaltigkeitsaltars in die Marienkirche in Danzig gesetzt.

 

Hannover, 9. November 2020

 

Pressestelle der UEK

 

 

Die Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) arbeitet als Zusammenschluss evangelischer Kirchen mit Sitz Hannover im Kirchenamt der EKD. Die Union der 12 Mitgliedskirchen hat den Rechtsstatus einer Körperschaft öffentlichen Rechts. Die Vollkonferenz und das Präsidium sind die handelnden Organe der UEK. Sie werden unterstützt durch die Ausschüsse und das Amt der UEK. Im Rahmen des Verbindungsmodells zwischen UEK, VELKD und der EKD tagen seit 2009 die Vollkonferenz der UEK und die Generalsynode der VELKD am gleichen Ort und zeitlich verbunden mit den Tagungen der Synode der EKD.