Bibelarbeit über 5. Mose 15, 1-11 "Erlassjahr - Wie es gehen kann"

Anne und Nikolaus Schneider

Dorothee Sölle inspiriert unser theologisches Denken und Reden

(Anne)

"Die Wahrheit ist konkret", mit diesem 1967 - also zu Beginn unseres Theologiestudiums - erschienen Buch begann unsere Beziehung zu Dorothee Sölle. "Die Wahrheit ist konkret" - der Titel des Sammelbandes von zehn ihrer Radiovorträge wurde gleichsam zu einem Mantra für unser theologisches Denken und Reden, aber auch für unser Leben, Lieben und Arbeiten.

In diesen ersten bewegten Jahren unseres Studiums, in denen so viele gesellschaftliche und persönliche Veränderungen uns forderten und zugleich beflügelten, begeisterte uns Dorothee Sölles Verständnis von Theologie:

Die Theologie spricht nicht in ewig gleichen richtigen Sätzen von Glauben, sondern ändert sich im Laufe der Geschichte, "weil sie nicht von ihm (Gott) als einem Himmelswesen handelt, sondern vom Menschen, den Gott ansieht." ... "Theologie treiben, ... , heißt: von Gott sagen, was er an uns tut. Was tut Gott an uns, wenn wir die Legende von der Speisung der 5000 hören? Er verspricht sich uns angesichts einer hungernden Welt. Er lässt diese Welt nicht, wie sie ist...". (Sölle, Die Wahrheit ist konkret, Warum ändert sich Theologie, S.25ff)
Unsere Beziehung zu Dorothee Sölle entwickelte sich im Laufe der Jahrzehnte durch ihre Bücher, Vorträge und Bibelarbeiten zu einer geistigen und geistlichen einseitigen Freundschaft. Dorothee Sölle kam und ist uns nahe in ihren Texten - unsere persönlichen Begegnungen waren selten und dann auch recht unpersönlich. Ihre Texte aber haben uns gelehrt, bei unserem Theologie-Treiben Herz und Kopf sowie Frömmigkeit und Weltverantwortung beieinander zu halten. Dafür sind wir ihr bis heute dankbar.

Viele ihrer Texte inspirieren bis heute unser theologisches Denken und Reden - und nebenbei bemerkt: viele ihrer Gedichte auch unser ganz persönliches Liebesleben...

Wir freuen uns, dass unsere Bibelarbeit Teil des Liturgischen Dorothee-Sölle-Tages ist.

Texte von Dorothee werden unsere Texte ergänzen und bereichern.


Gebet "Renovabis faciem terrae"

(Nikolaus)

Wir beten mit Worten von Dorothee Sölle:

"Gott deine geistin erneuert das gesicht der erde
erneuere auch unser herz
und gib uns den geist der klarheit und des mutes
denn das gesetz des geistes
der uns lebendig macht in christus
hat uns befreit von dem gesetz der resignation
...
Lehre uns
die kraft der kleinen leute zu spüren
und keine angst mehr zu haben
wenn wir widersprechen und widerhandeln
dem luxus auf kosten aller anderen geschöpfe
...
Gott deine geistin erneuert das gesicht der erde
erneuere auch unser herz
und lass uns wieder miteinander leben
lehr uns zu teilen statt zu resignieren
das wasser und die luft
die energie und die vorräte
zeig uns dass die erde dir gehört
und darum schön ist."

(Sölle, loben ohne lügen, gedichte, S. 17)

Amen


Bibelarbeit Teil 1

"Du sollst dein Herz nicht verhärten
und deine Hand nicht zuhalten gegenüber deinem armen Bruder..."

Nikolaus:
Der Bibelarbeitstext: 5. Mose 15, 1- 11
nach der Übersetzung Martin Luthers (1984)
Anne:
Kommentierender Kontext

1 Alle sieben Jahre sollst du ein Erlassjahr halten.

2 So aber soll`s zugehen mit dem Erlassjahr:
Wenn einer seinem Nächsten etwas geborgt hat, der soll`s ihm erlassen und soll`s nicht eintreiben von seinem Nächsten oder von seinem Bruder; denn man hat ein Erlassjahr ausgerufen dem HERRN.

Immer wieder neu sollen wir bereit sein, auf eigene berechtigte Ansprüche zu verzichten.

Wenn wir so viel besitzen, dass wir anderen davon abgeben können, dann sollen wir es nicht unter allen Umständen zurückfordern.

Immer wieder neu sollen wir bereit sein, um Gottes und der Menschen willen auf Rückforderungen zu verzichten, damit unsere Schuldner und Schuldnerinnen die Chance auf einen neuen Anfang gewinnen.

3 Von einem Ausländer darfst du es eintreiben; aber dem, der dein Bruder ist, sollst du es erlassen.

Bedenkt:
Jesus Christus hat uns gelehrt, dass alle Menschen Kinder Gottes und damit unsere Schwestern und unsere Brüder sind - über alle nationalen, konfessionellen und weltanschaulichen Grenzen hinweg.

4 Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein; denn der HERR wird dich segnen in dem Lande, das dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird,

5 wenn du nur der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst und alle diese Gebote hältst, die ich dir heute gebiete, dass du danach tust!

Es sollten überhaupt keine Armen unter uns leben, weil Gott uns und diese Erde mit seinem Segen begleiten will.

Gott hat die ganze Erde in die Verantwortung von uns Menschen gegeben. Wenn wir doch nur dem Wort Gottes vertrauten und alle seine lebensfreundlichen Gebote hielten, die uns jeden Tag neu Orientierung und Wegweisung für unser Denken, Entscheiden und Handeln geben.

6 Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er dir zugesagt hat. Dann wirst du vielen Völkern leihen, doch du wirst von niemand borgen; du wirst über viele Völker herrschen, doch über dich wird niemand herrschen.

Durch Jesus Christus ist auch uns, die wir nicht zum Gottesvolk Israel gehören, zugesagt: Gott will uns segnen.

Im Vertrauen und Gehorsam gegenüber Gottes Wort und Weisung können auch wir zu wegweisenden Zeichen werden für alle Völker. Und sollte nicht das unser Traum von einem gesegneten Leben sein: Gottes Wort macht uns frei von aller äußeren und inneren Tyrannei - auch von der unserer eigenen Macht- und Herrschaftsgelüste?!

7 Wenn einer deiner Brüder arm ist in irgendeiner Stadt in deinem Lande, das der HERR, dein Gott, dir geben wird, so sollst du dein Herz nicht verhärten und deine Hand nicht zuhalten gegenüber deinem armen Bruder,

8 sondern sollst sie ihm auftun und ihm leihen, soviel er Mangel hat.

Bedenkt:
Die ganze Erde ist Gottes Land. In allen Ländern dieser Erde fordert die Armut von Schwestern und Brüdern unsere Bereitschaft zum Teilen.

Wir sollen und können auch gegenüber unseren fernen Nächsten unser Herzen nicht verhärten und unsere Hände nicht zuhalten.

9 Hüte dich, dass nicht in deinem Herzen ein arglistiger Gedanke aufsteige, dass du sprichst: Es naht das siebte Jahr, das Erlassjahr -, und dass du deinen armen Bruder nicht unfreundlich ansiehst und ihm nichts gibst: sonst wird er wider dich zu dem HERRN rufen und bei dir wird Sünde sein.

10 Sondern du sollst ihm geben und dein Herz soll sich`s nicht verdrießen lassen, dass Du ihm gibst; denn dafür wird dich der HERR, dein Gott, segnen in allen deinen Werken und in allem, was du unternimmst.

Wir sollten uns davor hüten, Gottes menschenfreundliche Weisungen mit einem formalen Buchstabengehorsam gleichsam "austricksen" zu wollen. Gottes Segen wird uns begleiten, wenn Mit-Leidenschaft und Groß-Herzigkeit unser Verhalten gegenüber den Armen bestimmen.

Wir schneiden uns selbst von Gottes Segen ab, wenn wir selbstsüchtig nach Wegen suchen, um den inneren Sinn von Gottes Geboten zu umgehen.

11 Es werden allezeit Arme sein im Lande; darum gebiete ich dir und sage, dass du deine Hand auftust deinem Bruder, der bedrängt und arm ist in deinem Lande.

Bedenkt:
Die ganze Erde ist unserer Verantwortung anvertraut. Um der Armen und um unserer eigenen Seligkeit willen will uns Gottes Wort uns lehren, Verzicht als Gewinn zu erfahren.


Exegetische Anmerkungen und Gedanken zum Text

(Nikolaus)

Ich habe aus dem von dir formulierten Kontext zwei Anfragen an den Text unserer Bibelarbeit herausgehört:

  1. Widerspricht es nicht unserem von Christus geprägten Glauben, wenn das lebensfreundliche Erlassjahr hier den "Fremden" in Israel verwehrt wird?

Und etwas "systematischer" gefragt:

  1. Wie sollen wir als Christinnen und Christen angemessen damit umgehen, dass Gottes Weisungen und Gottes Segen hier so exklusiv auf das Volk Israel bezogen werden?

In den folgenden exegetischen Anmerkungen und Gedanken zu unserem Bibelarbeitstext will ich auch auf diese Fragen eingehen.

Der Text für die Bibelarbeit, Dtn 15,1-11, gehört kanonisch in den Kontext von mehreren anderen Bestimmungen, die das sogenannte "Sabbatjahr" regeln. Im Kern geht es bei allen Regelungen rund um das Sabbatjahr um die Warnung:

"Holt nicht das Letzte aus allem raus!" (J. Ebach, Dtn 15, 1-11. Unveröffentlichter Vortrag bei der Jahrestagung der "AG Juden & Christen" des DEKT, Arnoldsheim 2013)

Im Sabbatjahr sollen die Felder nicht bestellt werden, so dass sich die Armen von den natürlichen Erträgen des Landes ernähren können.

Mit der priesterlichen Gesetzgebung zum Sabbatjahr verbindet sich in unserem Bibeltext nun die deuteronomische Gesetzgebung zum Erlassjahr, hebräisch "shmitta" in einem weiterführenden und damit erweiternden Sinn. Trotz des aus Ex 23,10f übernommenen landwirtschaftlichen Begriffes für "Brache" (shmitta), geht es beim Erlassjahr nicht mehr um Ackerbrache, sondern um Schuldenerlass.

Die Schuldknechtschaft soll beendet und den Schuldnern ein Neuanfang ermöglicht werden. Das Erlassjahr wird - ebenso wie das priesterliche Sabbatjahr - für das ganze Volk in einem festen Rhythmus von 6-Jahren Rückforderung und 1-Jahr Verzicht festgeschrieben.

Die Regelungen zur Verzichtspraxis und zum Zinsverbot weiten den Gedanken der wirtschaftlicher Solidarität innerhalb der Familie auf das ganze Volk Israel.

Zwei Aspekte aus dem Bibeltext Dtn 15,1-11 will ich stark machen:

1. Realpolitik und Utopie befruchten sich gegenseitig in einem Dialog

In Dtn 15,1-11 stehen zwei unterschiedliche Perspektiven nebeneinander, die durchaus in Spannung zu einander stehen [1]: Die Stimme in V. 1-3 hat nicht die Abschaffung, sondern in realpolitischer Absicht die Linderung von Armut zum Ziel.

Dieser Stimme fällt mit den Versen 4 bis 6 eine zweite, utopische Stimme ins Wort:

"Es sollte überhaupt kein Armer unter euch sein!" (V. 4)

Erst die Verse 7 bis 11 kehren wieder zur Perspektive der realen Sozialpolitik zurück, gebündelt in der klarsichtigen Feststellung von Vers 11:

"Es werden allezeit Arme sein im Lande."

Realpolitik muss sich nach dem Einspruch in V. 4-6 allerdings an der Utopie messen lassen. Die Möglichkeiten der Realpolitik und der Utopie müssen zusammenkommen, damit Gottes Segen auch für die Armen konkret erfahrbar werden kann. Die Utopie nämlich gibt der realen Sozialpolitik ihr Ziel und die nötige Kraft. Die Utopie verhindert, dass soziale Hilfe als gnädig gewährte Brosamen verstanden und erste Opfer einer Sparpolitik werden. Dadurch wird auch die Würde der Armen geschützt.

V. 10 macht allerdings deutlich, dass die Sozialpolitik nicht selber schon mit Gottes Segen verwechselt werden darf.

Menschliche Sozialpolitik soll aber der Richtung nach dem Segen Gottes entsprechen.

2. Das Volk Israel ist Solidargemeinschaft und Schutzraum nicht nur für Einheimische

Der Schutz von Fremden, die als "gerim" bezeichnet werden, ist zentral für die alttestamentliche Gesetzgebung: "Es gibt nur wenige biblische Themen, die so breit belegt sind und ein so großes theologisches Gewicht haben wie die Fremden und ihr Schutz" [2], sagt Frank Crüsemann. Als "ger" gilt dabei ein Fremder, der in eine dauerhafte Beziehung zum Volk Israel getreten ist und der somit letztlich in alle Gesetzgebungen der Tora - sowohl in die Schutzmaßnahmen als auch in die Verpflichtungen - einbezogen ist.

Von den "gerim", also den "Schutzbürgern", ist der Status des "ben nekhar" bzw. des "nokhri" zu unterscheiden [3]. In vielen Übersetzungen werden beide Begriffe, "ger" und "nokhri", missverständlicher Weise mit demselben Wort "Fremder" wiedergegeben, allein weil beide ihrer Herkunft nach Nichtisraeliten sind. Im Unterschied zum "ger" bleibt der "nokhri" aber außerhalb des israelitischen Rechtssystems. Die Gebote der Tora verpflichten ihn zu nichts, gestehen ihm aber auch nicht denselben Schutz zu, wie dem Israeliten bzw. dem "ger".

Bei Krediten, die ein Israelit an einen nokhri vergibt, handelt es sich nicht um Nothilfen, so dass bei diesen Krediten auch das Zinsverbot nicht greift (vgl. Dtn 23,21: "Von dem Fremden [nokhri] darfst du Zinsen nehmen, aber nicht von deinem Bruder."). Vielmehr kann man davon ausgehen, dass es bei der Vergabe solcher "trans-boarder Kredite" beiden Beteiligten darum geht, wirtschaftliche Gewinne zu erzielen. Die soziale Absicherung des nokhri, der sich an einem solchen Handelsgeschäft beteiligt, ist dabei gar nicht im Blick. Seine soziale Absicherung ist auch nicht in derselben Art und Weise notwendig, wie die des Schutzbürgers oder des Bruders, der sich im Rahmen eines Notkredites etwas geliehen hat [4]. Der nokhri ist nämlich durch das Rechtssystem seines eigenen Volkes geschützt und bedarf daher des Rechtsschutzes durch die Tora Israels nicht.


Das "Staunen der Völker" als hermeneutischer Schlüssel zu einem angemessenen Umgang von Christinnen und Christen mit der Tora

Auch Jesus fordert im Lukasevangelium die Reichen auf, Kredite an Arme zu vergeben, selbst wenn das Erlassjahr kurz bevorstand: "Tut Gutes und leiht, wo ihr nichts dafür zu bekommen hofft. So wird euer Lohn groß sein und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein." (Lk 6,35; vgl. Dtn 15,9)

Als Nichtjuden und Nichtjüdinnen stehen wir zunächst vor der Frage, ob und wenn ja auf welche Weise uns das Gebot aus Dtn 15,1-11 konkret etwas angeht.

JHWHs Gebot in der Tora hat, auch in Dtn 15,1-11, zunächst - ich zitiere "...unauflöslich Israel als menschlichen Partner. Weder ist eine Entfernung Israels aus der Tora möglich, noch kann die Christenheit sich an die Stelle Israels setzen." [5] Also die Einheit von Gott, Tora und Israel muss die Kirche zu der Grundlage machen, von der alle konkrete Auslegung ausgeht. -, so hat Frank Crüsemann es uns ins Gedächtnis geschrieben.

Crüsemann bezeichnet dabei das "Staunen der Völker" als unseren hermeneutischen Schlüssel zur Tora Israels [6].

In Dtn 4,6ff heißt es entsprechend: "So haltet sie nun und tut sie! Denn dadurch werdet ihr als weise und verständig gelten bei allen Völkern, dass, wenn sie alle diese Gebote hören, sie sagen müssen: Ei, was für weise und verständige Leute sind das, ein herrliches Volk! Denn wo ist so ein herrliches Volk, dem ein Gott so nahe ist wie uns der HERR, unser Gott, sooft wir ihn anrufen? Und wo ist so ein großes Volk, das so gerechte Ordnungen und Gebote hat wie dies ganze Gesetz, das ich euch heute vorlege?" So, in diesem Staunen, kann die Tora Israels auch für uns Nichtjuden zum Maßstab der Ethik werden, ohne dass wir den biblischen Text dabei in unangemessener Art und Weisezum Allgemeingut machen.

So, in diesem Staunen, dürfen und können auch wir als Christinnen und Christen in den vielen überlieferten "du-sollst-Worten" der Tora Gottes Wort und Willen für uns erkennen. Jesus Christus hat allen Menschen den Weg geöffnet, Gottes Segen im Hören und Tun seiner menschenfreundlichen Gebote zu erfahren.


Wir danken Gott für seine vielen "du sollst"

(Anne)

Gut, ich habe jetzt gelernt, dass es in den Texten der Tora zwei Kategorien von "Fremden" gibt, die in ganz unterschiedlicher Weise in die Weisungen und in den Segen Gottes mit einbezogen werden.

Doch damit ist für mich meine grundsätzliche Anfrage an viele biblische Texte nicht so abschließend beantwortet, dass sie mich nicht doch immer wieder neu umzutreiben vermag. Für mich ist die Frage nach den Grenzen von Gottes Segen und Gottes Gnade letztlich genauso offen wie etwa die Frage nach Gottes Gerechtigkeit.

Ich meine, der niederländische Schriftsteller Harry Mulisch hat einmal sinngemäß gesagt: ‚Es gibt Fragen, die sind existentiell so wichtig, dass man sie nicht mit eindeutigen und abschließenden Antworten kaputt machen sollte...'.

Ich merke immer wieder, dass ich innere Widerstände gegen theologische Antworten entwickle, die Gottes Segen und Gottes Gnade auf bestimmte Menschengruppen beschränken wollen - sei es auf das Volk Israel oder sei es auf die getauften Christenmenschen. Ich will diesen Aspekt im zweiten Teil unserer Bibelarbeit noch einmal aufnehmen.

Mir widerstrebt es jedoch auch, einem pauschalen Gottes-Segen und einer "billigen" Gnade das Wort zu reden. Ich halte es für unaufgebbar, dass wir den Gehorsam gegenüber Gottes Weisungen und die Gewissheit, unter Gottes Segen zu leben, nicht auseinander dividieren. So wie der Text unserer Bibelarbeit diesen Zusammenhang betont.

Mit Worten von Dorothee Sölle danke ich deshalb Gott für seine vielen "du sollst":

"Wir kennen deinen willen gott
leben in seiner fülle hast du allen versprochen
nicht nur den weißen nicht nur den reichen
nicht nur denen die kaffee trinken
auch denen die ihn pflanzen und ernten

Wir danken dir für deine vielen du sollst
mit ihnen fragst du uns nach unseren geschwistern
den bäumen und den tieren
dem wasser und der luft
nach unserer zeit fragst du
und nach dem was uns wichtig ist

Eines tages gott werden wir alle deine du sollst
verwandeln in ein großes ja ich will
ja wir werden die fremden nicht mehr hassen
und die mauern der trennung einreißen
und die gewalt wird nicht mehr wohnen bei uns
wir werden sie nicht füttern und hätscheln
nicht bezahlen und nicht für allmächtig halten
dein wille wird geschehen
auch in unserem land"

(Sölle, loben ohne lügen, gedichte, S.13)


Bibelarbeit Teil 2

Selig sind, die Verzicht als Gewinn erfahren,
denn sie erleben schon auf der Erde das Glück, Gott nahe zu sein!


Glück ist die Gewissheit, gebraucht zu werden

(Nikolaus)

In Worten von Dorothee Sölle erkennen wir es als ein Glück, gebraucht zu werden und unsere Liebesfähigkeit für andere einzusetzen:

"Glück ist die Gewissheit, gebraucht zu werden, ein Bedürfnis für andere da zu sein, nicht nur Bedürfnisse zu haben. Wenn wir ersetzbar sind und nicht gebraucht werden, so sind wir tot. Gott braucht deine wachsende Liebesfähigkeit für sein Reich. Du sollst Liebe nicht von Gerechtigkeit trennen Und die sexuelle Beziehung nicht vom politischen Handeln isolieren. Du sollst gegen den Tod, der in Ausbeutung, Hunger und Krieg herrscht, kämpfen mit der Leidenschaft deiner ungeteilten Liebe zum Leben."

(Sölle, Den Rhythmus des Lebens spüren, Bibel und Sexualität, S.75)


Kein Mensch ist eine Insel

(Anne)

"Glück ist die Gewissheit, gebraucht zu werden" -, diese Erkenntnis Dorothee Sölles ist auch meine Erfahrung und meine Überzeugung. Mein Bedürfnis für andere da zu sein, erfüllt mein Leben mit Sinn.

Und die gleichzeitige Gewissheit, dass Gott und anderen Menschen meine Bedürfnisse nicht gleichgültig sind, erfüllt mein Leben mit Glück. Beides lässt meine Liebesfähigkeit wachsen und damit auch meine Bereitschaft, um anderer Menschen willen auf die Erfüllung eigener Bedürfnisse und Ansprüche zu verzichten.

"Kein Mensch ist eine Insel" -, dieses Zitat aus einer Meditation des Dichters und Predigers John Donne wurde in den vergangenen vier Jahrhunderten gleichsam zu einem geflügelten Wort und hat mit ganz unterschiedlichen Akzentsetzungen auch Eingang gefunden in Romane und Filme der letzten Jahrzehnte:

Bei Ernest Hemingway etwa, der seinem Roman "Wem die Stunde schlägt" dieses Zitat von John Donne voranstellte. Mit seiner Geschichte eines amerikanischen Kämpfers der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg plädierte er für die grundsätzliche Verantwortung jedes und jeder Einzelnen für die weltweite Gemeinschaft.

Oder in dem bewegenden Film "About a boy", in dem einige selbstbezogene und einsam nebeneinander her lebende Menschen zu der Erkenntnis kommen: Menschen mögen sich zwar immer wieder als eine einsame Insel erleben. Aber wenn sie sich zu Inselgruppen zusammentun und ihre Selbstbezogenheit von einander aufbrechen lassen, dann gewinnen sie Kräfte, gegen Depressionen, Selbstbetrügereien und gegen ihre Gefühle von Sinnlosigkeit an zu leben.

"Niemand ist eine Insel ganz für sich; jeder Mensch ist ein Stück des Kontinents, ein Teil des Festlands. Wenn ein Erdklumpen ins Meer gespült wird, wird Europa weniger ...Jedes Menschen Tod ist mein Verlust, denn ich bin ein Teil der Menschheit..."-, mit diesen Bildern beschrieb John Donne in seiner Meditation (in: The Works of John Donne, vol. III, London 1839, S. 574f) die grundsätzliche Verbundenheit aller Menschen, die er in "Gottes Hand" begründet sah.

Er nahm damit die biblische Vorstellung auf, die Paulus im 12. Kapitel des Korintherbriefes entfaltet. Paulus beschreibt in seinem Brief die Verbundenheit aller Christinnen und Christen gleichsam als verschiedene Glieder eines Leibes (vgl. 1. Korinther 12, 12ff) mit der Konsequenz: "Und wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit, und wenn ein Glied geehrt wird, so freuen sich alle Glieder mit."(1. Korinther 12, 26)

John Donne hat diese mit-fühlende Verbundenheit der Christenmenschen untereinander auf alle Menschen ausgeweitet. Weil eben alle Menschen - unabhängig von ihrer Nationalität und Religion - Gottes geliebte Geschöpfe sind!

Jeder Mensch braucht für ein nachhaltiges Lebensglück bei all seinen individuellen Inselgefühlen immer auch tragfähige Bindungen an ein "Festland". Bindungen an Menschen, die ihm liebend und fürsorgend verbunden sind. Und - das ist meine Erfahrung und Überzeugung - auch die Bindung an Gott, der alles Leben und alle Menschen trägt.

"Ein feste Burg ist unser Gott" hat Martin Luther uns singen gelehrt.

"Eine lebensnotwendige Festlands-Bindung ist unser Gott" möchte ich mir und uns allen ins Gedächtnis rufen, wenn wir es uns in selbstbezogenen Inselgefühlen genug sein lassen wollen.

In dieser "Festlands-Bindung" geht es uns Menschen in Deutschland durchaus etwas an, wenn spanische Jugendliche arbeitslos sind.

In dieser "Festlands-Bindung" leiden Christinnen mit, wenn indische Frauen vergewaltigt werden.

In dieser "Festlands-Bindung" ruft uns die Armut der Menschen in Afrika zu einer "Ethik des Genug" in Deutschland.

Deshalb will ich es immer wieder neu lernen, um anderer Menschen willen auf eigene und vermeintlich berechtigte Ansprüche zu verzichten. Deshalb will ich es immer wieder neu lernen, einen Verzicht zum Wohl anderer als Gewinn zu erfahren, und gerade auch darin das Glück erleben, Gott nahe zu sein!


Verzicht als Gewinn erleben - Wie es gehen kann

(Nikolaus)

"Kein Mensch ist eine Insel" -, dieser Satz ist auch für mich gleichsam eine Lebensmaxime. Auch ich brauche für mein Lebensglück eine tragfähige "Festlandsbindung" an Gott und an andere Menschen. Für mich verweist dieser Satz aber zugleich auf den notwendigen Zusammenhang von persönlichem Lebensstil und sozial-politischen Strukturen, wenn es um die Fragen nach Gerechtigkeit und einer menschenfreundlichen Gesellschaft geht.

"Kein Mensch ist eine Insel" -, das heißt für mich deshalb auch: Eine Kirche, der es um das Wohl der Menschen geht, muss sich auch in Fragen der Sozial- und Wirtschaftspolitik einmischen.

Es besteht, so sagte Karl Barth, weder eine "Gleichung", noch eine "einfache und absolute Ungleichheit" zwischen dem Staat und dem Reich Gottes. Die Christengemeinde will vielmehr, "dass die Gestalt und die Wirklichkeit des Staates inmitten der Vergänglichkeit dieser Welt auf das Reich Gottes hin und nicht von ihm weg weise. Sie will, dass die menschliche Politik die göttliche nicht kreuze, sondern dass sie ihr in ihrer ganzen Entfernung von jener parallel gehe." [7] Christinnen und Christen in der Politik sollen sich also von den Utopien - eigentlich soll es keine Arme unter euch geben - ausrichten und von der biblischen Sozialpolitik - leihe den in Not Geratenen gerne ohne Gewinnabsicht - bei der konkreten Gestaltung ihrer Politik anregen lassen.

In diesem Sinne ist das Verzichtsjahr, das die Tora für Israel fordert, eine notwendige Provokation und Herausforderung auch für unser Wirtschaften, das in einer globalisierten Welt immer brutaler die grenzenlose Ausbeutung der Armen betreibt. Gerade die herrschende Logik der Finanzwirtschaft geht den genau umgekehrten Weg: je größer die Not und deshalb schlechter die "Bonität", desto höher die Zinsen.

Die mit dem herrschenden Verständnis unseres Wirtschaftens verbundene Notwendigkeit steten Wachstums zum Erhalt des Wohlstandes und der Stabilität der Gesellschaften verändert die innere Haltung vieler Menschen. Denn es gibt eine Wechselbeziehung zwischen unseren persönlichen Lebenseinstellungen und den äußeren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unseres Lebens. Der äußere, wirtschaftliche Zwang zum Wachsen und die Vorstellung, dass das möglichst größte Wachstum das beste Ziel wirtschaftlichen Handelns sei, führen bei vielen reichen Menschen zu maßlosen Ansprüchen auf Einkommen und Besitz. Fähigkeit zur Konkurrenz wird zum Erziehungsziel, Solidarität bleibt auf die Familie beschränkt. Luxus wird zur Normalität des Lebens, Gier eine respektable Lebenshaltung. Gleichzeitig werden arme Menschen zu maßloser Armut gezwungen. Verhungern der fernen anderen wird zu einem zumindest hinnehmbaren wenn nicht sogar zu akzeptierenden Lebensschicksal.

Während Dtn 15,1-11 einen Verzicht zum Schutz der verarmten Schuldner vorsieht, erleben wir heute in der Bankenkrise oft das genaue Gegenteil: Die Rettungsschirme sichern die Banken, statt die in Armut gedrängten Menschen.

Und ein Projekt wie der "Basic Income Grant" in Namibia hingegen, das genau wie das Erlassjahr die Durchbrechung der Armutsspirale zum Ziel hat, wird vom Internationalen Währungsfonds (IWF) abgelehnt. Er rät von seiner Einführung ab, da man Geld nicht ohne Gegenleistung geben könne.

Gegen die vorherrschende Meinung unserer Ökonomie halten wir fest: Die Bibel bezeugt uns die ganz besondere Liebe und Parteinahme Gottes für unterdrückte, benachteiligte und leidende Menschen. Diese Parteinahme Gottes verpflichtet uns als Christinnen und Christen dazu, in der Beurteilung von gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Verhältnissen vorrangig die Perspektive der Armen einzunehmen. Und das führt zu der Absage an ein Wirtschaftssystem, das vor allem dem Profit und der Anhäufung von Reichtum für einige wenige dient.

Das biblische Erlassjahr erinnert uns daran, dass das Wirtschaften reguliert werden muss, um Ungerechtigkeiten wenn auch nicht vollständig zu vermeiden, so doch zumindest auf ein gewisses Maß einzudämmen.

Das Wort Gottes ermutigt uns zu einer Abkehr von alten Paradigmen, die gegenwärtig die ungerechten Verhältnisse noch stabilisieren und fördern - wie etwa das Paradigma: Wohlstand durch Wachstum. Das Wort Gottes ermutigt uns zu einem umfassenden Umdenken und zu einer neuen "Ethik des Genug". Sie bietet Instrumente einer allen Menschen wohltuenden Realpolitik an.

Ihr Ziel ist die Ausrichtung an dem Willen Gottes, dass alle Menschen genug zum Leben haben.

Die "Ethik des Genug" soll zu einer befreienden Vision für die Armen und für die Reichen werde. Sie setzt bei der Lebenshaltung bei uns reichen Menschen an: Damit Arme genug bekommen können, sollen wir Reichen es uns genug sein lassen.

Um unserer Seligkeit willen darf unser Leben nicht darin bestehen, uns im Streben nach immer mehr Besitz und Vermögen aufzureiben. Das ist auch eine Befreiung wohlhabender Menschen aus der Diktatur des Paradigmas grenzenlosen Wachstums. Sie führt zu einer neuen Lebensqualität wohlhabender Menschen. Sie befreit vom Leistungszwang hin zu Zeit und Geduld mit sich selbst, Zeit für die Familie und die Pflege von Freundschaften, um die Wohltat der Nähe von Menschen zu genießen. Sie ermutigt auch zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung. So kann ein erfülltes Leben jenseits vom Rausch der Gier und des Luxus aussehen.

Wir, die wir genug haben, sollen und können Schulden erlassen, sollen und können auf Gewinn-Ansprüche verzichten, sollen und können unseren Wohlstand teilen. Wir müssen nicht das Letzte aus allem, auch nicht aus uns selbst, herausholen.

Eine "Ethik des Genug" ist für uns Wohlhabende nicht vorrangig Verzichtsethik. Vielmehr bedeutet sie einen Gewinn an Lebensqualität, weil sie dazu ruft und ermutigt, uns von Verschwendung und rein materieller Lebens-Orientierung zu befreien.

Die "Ethik des Genug" will uns Wohlhabenden die Erfahrung ermöglichen:

Selig sind wir, wenn wir Verzicht als Gewinn erfahren,
denn wir werden schon auf Erden das Glück erleben, Gott nahe zu sein!


Noch nicht und schon jetzt

(Anne)

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal Deinen ersten exegetischen Gedanken zu dem Text unserer Bibelarbeit aufnehmen. Du hast da ausgeführt: Realpolitik und Utopie müssen zusammenkommen und zusammenbleiben, damit Gottes Segen konkret erfahrbar werden kann. Wir sollten zwar unsere menschliche Sozialpolitik nicht mit Gottes Segen verwechseln. Aber unsere Sozialpolitik sollte der Richtung nach dem Segen Gottes entsprechen.

Das hat mir sehr gefallen.

Unser Leben hat mich gelehrt, dass es für mich gar nicht möglich ist, Gottvertrauen und Lebenszuversicht zu bewahren, wenn ich nicht die biblischen Visionen mit meinen ganz realen Erfahrungen zusammenbinde. Wenn nicht die Zukunftsvisionen von dem neuen Himmel und der neuen Erde Gottes nicht schon "hier und jetzt" mein irdisches Leben entgrenzten und weiteten. Dem Volk Israel wird in unserem Bibeltext eine Weltsicht geschenkt, die Realpolitik mit der Utopie einer umfassenden Gerechtigkeit Gottes verbindet. Ich denke, so müssen auch heute wir Christinnen und Christen mit einer realistischen Weltsicht leben, lieben und arbeiten, die offen ist für Gottes Wirken und für Gottes Zukunft.

Nur dann können wir angesichts von Armut, Unrecht, Leid und Sterben der Abstumpfung, dem Zynismus und der Resignation widerstehen.

Nur dann können wir schon hier und schon jetzt Gott loben, ohne zu lügen.

Nur dann können wir "trotz-alle-dem" schon hier auf der Erde das Glück erfahren, Gott nahe zu sein.

Mit Worten von Dorothee Sölle halten wir das "noch nicht" und das "schon jetzt" des Gottesreiches zusammen:

"Es kommt eine zeit
da werden wir viel zu lachen haben
und gott wenig zu weinen
die engel spielen klarinette
und die frösche quaken die halbe nacht

Und weil wir nicht wissen
wann sie beginnt
helfen wir jetzt schon
allen engeln und fröschen
beim lobe gottes"

(aus dorothee sölle, zeitansage, loben ohne lügen)


Gebet

(Anne)

Wir beten mit Worten Dorothee Sölles:

"Nicht du sollst meine probleme lösen
sondern ich deine gott der asylanten
nicht du sollst die hungrigen satt machen
sondern ich soll deine kinder behüten
vor dem terror der banken und militärs
nicht du sollst den flüchtlingen raum geben
sondern ich soll dich aufnehmen
schlecht versteckter gott der elenden

Du hast mich geträumt gott
wie ich den aufrechten gang übe
und niederknien lerne
schöner als ich jetzt bin
glücklicher als ich mich traue
freier als bei uns erlaubt

Höre nicht auf mich zu träumen gott
ich will nicht aufhören mich zu erinnern
dass ich dein baum bin
gepflanzt an den wasserbächen des lebens"

(Sölle, loben ohne lügen, gedichte, ich dein baum, S.12)

Amen


Atem Gottes hauch mich an

(Nikolaus)

"Atem gottes hauch mich an
füll du mich wieder mit leben
dass ich was du liebst lieben kann
und rette was du gegeben

Atem gottes weh mich an
bis mein herz dir offen
bis ich was du willst wollen kann
im handeln und im hoffen

Atem gottes blas mich an
bis ich ganz dein werde
bis dein feuer in mir brennt
auf der dunklen erde

Atem des lebens atme in mir
lehr mich die luft zu teilen
wie das wasser wie das brot
komm die erde zu heilen"

(Sölle, loben ohne lügen, gedichte, breathe on me breath of god nach Edwin Hatch 1889, S.26)



Fussnoten

  1. Vgl. EBACH, Erlaßjahr.
  2. CRÜSEMANN, FRANK, Das Gottesvolk als Schutzraum für Fremde und Flüchtlinge. Zum biblischen Asyl- und Fremdenrecht und seinen religionsgeschichtlichen Hintergründen, in: ders. (Hg.), Massstab, Tora. Israels Weisung und christliche Ethik, Gütersloh 2003, S. 224-243, 236.
  3. Vgl. HAARMANN, VOLKER, JHWH-Verehrer der Völker. Die Hinwendung von Nichtisraeliten zum Gott Israels in alttestamentlichen Überlieferungen (AThANT, Bd. 91), Zürich 2008, 43ff.
  4. Vgl. KESSLER, Erlassjahr.
  5. CRÜSEMANN, FRANK, Die Tora. Theologie und Sozialgeschichte des alttestamentlichen Gesetzes, München 1992, 425.
  6. CRÜSEMANN, FRANK, "So gerecht wie die ganze Tora" (Dtn 4,8). Die biblische Grundlage christlicher Ethik, in: ders. (Hg.), Maßstab Tora. Israels Weisung und christliche Ethik, Gütersloh 2003, S. 20-37, 26.
  7. BARTH, KARL, Christengemeinde und Bürgergemeinde [1946], in: Eberhard Jüngel (Hg.), Karl Barth. Sammlung (= Theologische Studien, Bd. 104), Zürich 19894, S. 49-82, 67.