Das aktuelle Stichwort: Karwoche

Frankfurt a.M. (epd). Die Karwoche vor Ostern gilt als wichtigste Woche des Kirchenjahres. In der Zeit ab Palmsonntag wird in den Gottesdiensten an das Leiden und Sterben Jesu sowie an die Auferstehung Christi von den Toten erinnert. Karfreitag und Ostersonntag sind die beiden höchsten Festtage der Christenheit und werden seit der Frühzeit der Kirche gefeiert.

Am Gründonnerstag, am Vorabend des Karfreitags, gedenken die Christen in Abendmahlsgottesdiensten des letzten Mahls Jesu mit seinen Jüngern. Dem Neuen Testament zufolge verbrachte Jesus anschließend die Nacht in Todesangst, während seine Jünger schliefen.

Daran erinnert der Name Gründonnerstag, der sich nicht von der Farbe Grün ableitet, sondern vom althochdeutschen "Grunen", dem "Greinen" oder Weinen. Auch die Bezeichnung der Karwoche stammt wohl aus dem Althochdeutschen. "Kara" bedeutet Klage, Trauer, die am Todestag Jesu im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht.

Der Karfreitag galt früher als "höchster Feiertag" der evangelischen Christen, weil die Reformatoren vor allem im Tod Jesu die Erlösung aus Sünde und Schuld sahen. In der katholischen und orthodoxen Kirche wurde vor allem der Triumph der Auferstehung, der Sieg über den Tod mit dem liturgisch reichsten und festlichsten Gottesdienst des Jahres herausgehoben. Heute besteht in allen christlichen Konfessionen weitgehend Einigkeit darüber, dass Tod und Auferstehung Christi an Ostern unlösbar zusammengehören und als Ganzes gefeiert werden.

07. April 2004