Statement der Sprecher*innen des Beteiligungsforums zu den Standards des Dialogprozesses
Wie können Betroffene sexualisierter Gewalt besser in die Aufarbeitung eingebunden werden? In Berlin wurden nun Ergebnisse eines bundesweiten Dialogprozesses vorgestellt – mit neuen Standards für mehr Beteiligung und Mitsprache. Mitgewirkt haben Mitglieder des Beteiligungsforums und Personen aus EKD, Diakonie und Landeskirchen. Die Sprechenden der Gruppe der betroffenen Personen im Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt in der EKD nehmen dazu folgendermaßen Stellung:
„Wir begrüßen, dass mit den neuen Standards zur Betroffenenbeteiligung ein klarer Rahmen geschaffen wurde, der Orientierung für institutionelle Aufarbeitungsprozesse bietet. Aus unserer Sicht markieren sie einen wichtigen Schritt für die Praxis und zeigen auf, wie Aufarbeitung gelingen kann. Dass Betroffene von Anfang an einbezogen werden müssen, ist eine zentrale Erkenntnis und ein längst überfälliger Paradigmenwechsel.
Jetzt geht es darum, diesen Standards Leben einzuhauchen. Denn klar ist auch: Die Beteiligung von Betroffenen ist kein „nice to have“, sondern die Voraussetzung für jede glaubwürdige Aufarbeitung. Sie gelingt nur, wenn Perspektiven von Betroffenen respektiert, ernst genommen und als gleichwertig anerkannt werden. Es geht um nicht weniger als einen nachhaltigen Wandel, um das Lernen aus dem Geschehenen und um strukturelle Veränderungen, die sexualisierte Gewalt künftig verhindern helfen.
Beteiligung erfordert Haltung. Sie setzt voraus, dass Institutionen bereit sind, Verantwortung zu teilen, Kontrolle abzugeben und Raum für neue Perspektiven zu schaffen. Das ist kein einfacher Weg. Aber er ist notwendig.“
Alle Informationen zu den neuen Standards der Betroffenenbeteiligung im Kontext institutioneller Aufarbeitung und zum Dialogprozess finden Sie unter www.der-dialogprozess.de.