Heinrich Bedford-Strohm: „Humanität ist universal“

EKD-Ratsvorsitzender wünscht sich Solidarität unabhängig von der Herkunft

Würzburg (epd). Die Schwächsten in einer Gesellschaft dürfen nach Auffassung des bayerischen evangelischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sagte beim Neujahrsempfang der Stadt Würzburg laut Redemanuskript, sowohl Einheimische als auch Migranten verdienten die Solidarität der Bessergestellten: „Christliche Grundorientierungen ernst zu nehmen heißt, Solidarität zu zeigen mit Menschen in Not, egal woher sie kommen.“

Vor allem Rechtspopulisten und Rechtsextremisten kritisieren die Unterstützung für Flüchtlinge oft mit dem Hinweis auf einheimische sozial Schwache wie Obdachlose. „Humanität hat keine Nationalität“, betonte Bedford-Strohm. Sie sei „nicht deutsch, russisch, türkisch, israelisch, palästinensisch, syrisch oder chinesisch“, sagte der Theologe: „Humanität ist universal.“ Zugleich sei sie nicht abstrakt, sondern konkret. Der „christliche Universalismus“ komme aus einer konkreten Gemeinschaftserfahrung und gehe gerade deswegen über die je eigenen Gemeinschaften hinaus.

„Gerade weil ich hier Mitgefühl mit Menschen in Not vor der eigenen Haustür empfinde, lässt mich auch die Not in anderen Teilen der Welt nicht unberührt.“ Ein deutscher Vater, der seine Kinder liebe, könne eben deshalb den syrischen Vater so gut verstehen, der seine Kinder beschützen will.