Bedford-Strohm wirbt für friedliche Konfliktlösung

Der Ratsvorsitzende der EKD ruft beim Altmärkischen Kirchentag zum Einsatz für Frieden und Versöhnung auf

Schönhausen (epd). Vertreter der beiden großen Kirchen in Deutschland haben die Christen aufgerufen, sich für Frieden und Versöhnung in der Gesellschaft einzusetzen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, sagte auf dem Altmärkischen Ökumenischen Kirchentag in Schönhausen an der Elbe (Sachsen-Anhalt) laut Redemanuskript, es gebe viele Beispiele, wie Menschen aus der Überzeugung heraus, das Frieden möglich ist, die Welt verändert hätten. Dabei verwies der bayerische Landesbischof auf den US-Bürgerrechtler Martin Luther King und die Friedensgebete, die zur „Keimzelle einer friedlichen Revolution“ in der DDR geworden seien. Zu dem zweitägigen regionalen Kirchentag kamen bis zu 700 Menschen. Er stand unter dem Motto „Frieden geht“.

Der Magdeburger katholische Bischof, Gerhard Feige, sagte laut Redemanuskript, die Aufforderung Jesu, Frieden zu stiften, sei „keine weltfremde Utopie, sondern die Gabe, die Wirklichkeit mit anderen Augen zu sehen“. Deshalb müsse alles dafür getan werden, die Ursachen von Neid, Hass, Zwietracht und Gewalt zu überwinden, sagte der Ökumene-Bischof der katholischen Deutschen Bischofskonferenz beim Abschlussgottesdienst. Dauerhafter Friede hänge davon ab, wie sehr Menschen in Würde leben könnten.

Konzerte, Diskussionen und Bilbelarbeiten

Auf dem Programm des zweitägigen Kirchentages standen unter anderem Konzerte, Diskussionsrunden und Bibelarbeiten. Eröffnet wurde der Kirchentag von den Superintendenten der Kirchenkreise Stendal und Salzwedel, Michael Kleemann und Matthias Heinrich. Kleemann erklärte mit Blick auf das Kirchentagsmotto, es sei von zeitloser Aktualität, aber auch sperrig und mehrdeutig. „Wir leben in der Sorge, dass Frieden geht, er sich verabschiedet und dem Krieg Platz macht.“

Dem Thema Frieden in Schönhausen nachzugehen, sei dabei besonders sinnfällig, da in Schönhausen an der Elbe der erste Reichskanzler, Otto von Bismarck (1815-1898), am 1. April 1815 geboren wurde. Kriege seien ein fester Bestandteil seines politischen Kalküls gewesen, sagte Kleemann. Bismarcks Geburtshaus wurde 1958 gesprengt. Im verbliebenen Schlossflügel befindet sich heute ein Bismarck-Museum.

Der erste Ökumenische Kirchentag der Altmark fand im Jahr 2000 in Salzwedel statt. Seitdem wird der altmärkische Kirchentag alle zwei Jahre gefeiert.