Berliner Bischof fordert Abschiebestopp für Pakistaner

Eine Aussetzung der Abschiebungen wäre ebenfalls ein „wichtiges Zeichen der Menschlichkeit“, sagte Stäblein.

Flugzeug zur Abschiebung von Asylbewerbern auf dem Münchner Flughafen

Asylbewerber werden mit einer Maschine vom Münchner Flughafen abgeschoben.

Hannover (epd). Wegen der verheerenden Überschwemmungen hat der Berliner Bischof Christian Stäblein einen Stopp von Abschiebungen nach Pakistan gefordert. „Menschen aus Deutschland zwangsweise nach Pakistan in ein Katastrophengebiet abzuschieben, ist unmenschlich und unwürdig“, erklärte der Flüchtlingsbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Freitag. Pakistan sei nach der Flutkatastrophe in einer furchtbaren Lage. Noch immer kämpften dort Millionen Bewohner um ihr Überleben.

Ein Drittel des Landes ist den Angaben zufolge nach den schweren Monsun-Regenfällen überflutet. Infrastruktur, Häuser und Ernten wurden in weiten Landesteilen zerstört. Mehr als 1.400 Menschen kamen in der Flutkatastrophe ums Leben, mehr als sieben Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Pakistan mit seinen mehr als 220 Millionen Einwohnern ist in diesem Jahr von ungewöhnlich starken Regenfällen während des Monsuns heimgesucht worden.

Die Bundesregierung habe ihre Hilfen für Pakistan in den vergangenen Tagen zwar erhöht, aber eine Aussetzung der Abschiebungen wäre ebenfalls ein „wichtiges Zeichen der Menschlichkeit“, sagte Stäblein. Vom Flughafen München startete nach Angaben der EKD zuletzt am 6. September ein Sammelabschiebecharter nach Islamabad, im Oktober ist demnach ein weiterer Abschiebeflug geplant.

EKD-Pressemitteilung