Die zehn beliebtesten Advents- und Weihnachtslieder

Kurze Nachhilfe für alle, die am Heiligen Abend mitsingen wollen

Chrstmette des Dresdner Kreuzchores

Frankfurt a.M. (epd). Wer in diesem Jahr in der Adventszeit oder an Weihnachten in den Gottesdienst geht oder ihn digital verfolgt, hört wahrscheinlich viele der folgenden Lieder. Evangelische Weihnachtsgottesdienste haben ein eigenes Lied-Repertoire, viele sind zu Klassikern geworden. Hier eine Auswahl von zehn der beliebtesten christlichen Advents- und Weihnachtslieder:

  • „Macht hoch die Tür“ (EG 1): Es ist das Standard-Adventslied, das in evangelischen Kirchen am ersten Advent gesungen wird. Der Text ist voller Verheißungen über den Heiland, der sich ankündigt. Das Lied steht als einziges Adventslied auf der evangelischen Kernliederliste und gehört damit fest zum Repertoire. Die Kernliederliste funktioniert wie ein Kanon christlicher Lieder für die evangelische Kirche.
  • „Maria durch ein Dornwald ging“: Das Lied erzählt die Geschichte der schwangeren Maria, die durch einen tristen Dornenwald wandert. Als Maria an den Dornen vorbeigeht, fangen sie plötzlich an zu blühen. Es steht im katholischen „Gotteslob“; im Evangelischen Gesangbuch, das in allen Landeskirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) benutzt wird, ist es nicht enthalten.
  • „Tochter Zion, freue dich“ (EG 13): Die Melodie stammt von Georg Friedrich Händel (1685-1759), sie kommt in seinen Oratorien vor. Und die Melodie macht das Lied auch zum Renner in der Advents- und Weihnachtszeit. Sie klingt beschwingt und feierlich. Der Text ist nicht so leicht zugänglich. Aber die Musik, die das Jauchzen über die Ankunft des Erlösers begleitet, macht klar: Die Freude ist groß! Das wirkt ansteckend. 
     
  •  „Herbei O ihr Gläub'gen“ (EG 45): „Adeste fideles“, „O come all ye faithful“ - das Lied „Herbei O ihr Gläub'gen“ ist ein internationaler Weihnachtsklassiker. Und das Lied ist ökumenisch. Es ist bei Protestanten, Katholiken und Anglikanern beliebt. Es ist ein sehr feierliches Weihnachtslied und wird im Weihnachtsgottesdienst sowohl vom Posaunenchor als auch mit vielen Registern an der Orgel begleitet. Es erzählt davon, dass alle Gläubigen immer wieder neu Anteil haben an der Freude über die Geburt Jesu Christi.
     
  • „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ (EG 24): Wer den Titel hört, denkt als erstes an helle Kinderstimmen, die die schwingende Melodie singen. Der Text stammt von Martin Luther (1483-1546) und erzählt die Weihnachtsgeschichte. Es kommt oft im Krippenspiel vor, taucht aber auch in den Oratorien von Johann Sebastian Bach auf. Es ist eins von drei Weihnachtsliedern, das auf der evangelischen Kernliederliste steht und zählt damit fast überall zum evangelischen Standard-Repertoire.
     
  • „Kommet, ihr Hirten“ (EG 48): Die sehr rhythmische Melodie, die oft auch beschwingt gesungen wird, kann einen schon mal ins Stolpern bringen. Das Lied beschreibt szenisch, wie die Hirten zum Stall in Bethlehem aufbrechen. Die Hirten eilen - fast ein bisschen atemlos - zur Krippe, um das Jesuskind zu sehen. Das Lied wird oft in Gottesdiensten mit Krippenspiel gesungen.
     
  • „Ich steh an deiner Krippen hier“ (EG 37): Melodie und Text sind das Gegenteil des etwas aufgescheucht klingenden Hirtenliedes „Kommet ihr Hirten“. Der Text stammt vom Theologen Paul Gerhardt (1607-1676), der für seine innigen und ergreifenden Liedtexte bekannt ist. Die Melodie ist von Johann Sebastian Bach. Das Lied ist nicht so bekannt bei Menschen, die nicht in die Kirche gehen, aber sehr rührend und voller Ehrerbietung für das Christuskind.
     
  • „O du fröhliche“ (EG 44): Es ist meist das letzte Lied im Weihnachtsgottesdienst. Der Küster schaltet das Licht aus. Im Altarraum strahlt der Herrnhuter Stern, die Kerzen am Christbaum leuchten. Die Gemeinde erhebt sich zum Singen, und wenn das „O du fröhliche“ dann anklingt, ist klar: Jetzt ist Weihnachten. Es ist ein echtes Jubellied und der evangelische Weihnachtsschlager. Es steht auch auf der Kernliederliste. Bemerkenswert ist, dass das Lied erst seit 1993 im Evangelischen Gesangbuch steht. Zu volkstümlich, zu emotional - das war lange im Gottesdienst nicht erwünscht.
     
  • „Stille Nacht, heilige Nacht“ (EG 46): Dieses „christliche Volkslied“ aus Österreich ist in der ganzen Welt beliebt, steht aber auch erst seit 1993 im allgemeinen Teil des Gesangbuchs. Es symbolisiert die deutsche Weihnacht mit Dunkelheit, Kerzenschein und Gemütlichkeit. Musikalisch betrachtet ist es ein Wiegelied. Es vermittelt stille Freude, Ruhe und Geborgenheit.
     
  • „Es ist ein Ros' entsprungen“ (EG 31): Auch dieses Lied besingt das zarte Jesuskind und weckt Sehnsucht. Text und Melodie sind sehr alt und gehen auf das 16. Jahrhundert zurück. Thematisch bezieht sich das Lied auf eine Prophezeiung im Alten Testament beim Propheten Jesaja. Die Melodie klingt getragen, aber sehr innig.

epd/ekd.de