Digitale Kirchtürme für bessere Kirchen-Suchergebnisse

Projektinformation

Der Weg von der Website zu den interessierten Menschen – den „Usern“ wie es neudeutsch heißt – geht zu einem großen Teil über Suchmaschinen. Google, Bing und ein paar andere sortieren für uns die Welt der Informationen und entscheiden mit ihren Algorithmen darüber, wie gut unsere Websites zu finden sind. Lesen Sie hier, wie wir mit dem Projekt Digitale Kirchtürme die Auffindbarkeit von Gemeinden verbessern!

Suchen und Finden – das SEO-Universum

Korrekte, stimmige Daten gehören zum Bereich SEO – Search Engine Optimization. Weitere Maßnahmen sind beispielsweise die Optimierung der eigenen Website mit Blick auf Lesbarkeit und Schlüsselwörter (Keywords).

SEO in diesem Sinne richtet sich auf die "organische" Suche: De Qualität der Inhalte und der Struktur der Daten und Website haben Einfluss darauf, wie oft Inhalte als Antwort auf Suchanfragen angezeigt werden.

Neben SEO gibt es SEA – Search Engine Advertising: dann fließt Geld, um Nutzer*innen auf die eigenen Seiten zu bringen. Diese Maßnahmen spielen für die meisten Gemeinden heute keine zentrale Rolle.

Suchmaschinen haben Einfluss und Macht – viele sehen das zurecht kritisch. Doch auf der anderen Seite wollen wir, dass Suchende unsere Websites, Kirchen und Einrichtungen zuverlässig finden.

Das Projekt Digitale Kirchtürme hilft über den SEO-Ansatz, die Auffindbarkeit im Netz zu verbessern: Oft sind die Einträge veraltet, enthalten keine Telefonnummer oder Website oder – auch das kommt vor – stehen noch online, obwohl die Kirche längst geschlossen ist. Hier setzt das Projekt an: Wir zielen auf korrekte, stimmige Daten zu Kirchen und Gemeinden im Internet.

Im Projekt entsteht eine digitale Karte aller Kirchenstandorte
Digitale Kirchtürme helfen Menschen, in den Navigationssystemen und Suchmaschinen zuverlässig die Kirche zu finden, die sie suchen.
Projekt-Update zum 1. Halbjahr 2020

Das Projekt Digitale Kirchtürme wird von den Landeskirchen und der Stabsstelle Digitalisierung getragen. Fast alle Gliedkirchen haben ihr Mitmachen zugesagt und ihren Bedarf an Kirchenstandorten gemeldet. Fast die Hälfte von ihnen ist bereits mit eigenen Standorten im Projekt beteiligt; sechs Landeskirchen haben alle ihre Kirchenstandorte und teilweise auch Gemeindezentren in die Plattform hochgeladen. In den wir nächsten Wochen wird sich die Beteiligung im Projekt in den Ergebnissen niederschlagen.

Wir erwarten eine deutliche Zunahme der Seitenaufrufe und beispielsweise der Wegbeschreibungen über die verschiedenen Navigationssysteme.

 

Wie Menschen Informationen über ihre Kirche und Gemeinde suchen

Die Suche auf dem Smartphone oder am Computer ist für viele Menschen so selbstverständlich wie das Telefonieren. An Kirche Interessierte finden über die Suchergebnissen der großen Suchmaschinen die Adresse und den Link zur Kirche vor Ort, sie informieren sich über Erreichbarkeit, Angebote oder Öffnungszeiten. Das Internet ist heute ebenso wichtig wie der Schaukasten vor Ort, die Lokalzeitung und das Telefonbuch – für viele Menschen ist es die erste Anlaufstelle.

Informationen zu Gemeinden und Kirchen sind heute nicht gut zu finden

Allerdings ist Kirche mit ihren tausenden Standorten online nicht überall gut aufgestellt: Gemeindeseiten tauchen in Suchergebnissen nicht auf, Adressen sind nicht korrekt oder Kontaktdaten fehlen. In einer Stichprobe der Google-Einträge von über 1.000 Kirchengemeinden hatten weniger als drei Prozent der Gemeinden vollständige, zum Meldewesen stimmige Einträge.

Breite Verbesserung der Auffindbarkeit

Das Projekt Digitale Kirchtürme hat das Ziel, für jeden Kirchenstandort einen digitalen Kirchturm zu errichten. Die Stabsstelle Digitalisierung hat mehrere Wege untersucht, die Sichtbarkeit der Gemeinden online zu verbessern. Wir schlagen nun vor, dass sich die Gemeinden nicht auf einen einzelnen Anbieter oder Verzeichnis konzentrieren, sondern die Sichtbarkeit sehr breit verbessern. Das Ziel: Suchende erhalten korrekte, einheitliche und hilfreiche Standortinformationen, unabhängig davon, in welchem Verzeichnis sie suchen welche Suchmaschine oder Navigationssystem sie nutzen.

So funktioniert das Projekt Digitale Kirchtürme

Das Projekt Digitale Kirchtürme verbessert die digitale Präsentation der Kirchen und Gemeinden auf breiter Ebene. Mit einem externen Dienstleister sammeln wir Standortdaten wie Adresse, Website und Telefonnummer. Über diese Plattform liefern wir dann die öffentlichen Daten an Google, GelbeSeiten.de, DasÖrtliche.de, MeineStadt.de, Navigationsgeräte, den Sprachassistenten Alexa sowie rund 30 weitere Publisher.
Dieses Vorgehen gibt Kirchengemeinden im Netz ein klares Profil, erhöht die Zahl der Weiterleitungen auf die Gemeinde-Website und verbessert das Suchmaschinen-Ranking. Kircheninteressierte profitieren von verbesserten Suchergebnissen und dem direkten Zugriff auf für sie relevante Informationen.

Positive Ergebnisse aus Pilotprojekten

Wir wissen aus verschiedenen Pilotprojekten, dass sich mit diesem Vorgehen die Suchergebnisse deutlich verbessern. Die Evangelische Kirche im Rheinland sammelt seit Juli 2019 mit über 700 Standorten Erfahrungen; seit Ende 2019 sind weitere fünf Landeskirchen mit 180 Standorten im Pilotbetrieb. Die Anzahl der Google-Suchen in den letzten vier Monaten beispielsweise hat sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fast verdreifacht (+179 Prozent), die Zahl der Interaktionen (zum Beispiel Klicks) ist um rund 80 Prozent gestiegen.

Das Projekt Digitale Kirchtürme im Jahr 2020 und darüber hinaus

Für ein Jahr übernimmt die EKD die Kosten für das Projekt. Der Vertrag endet automatisch nach einem Jahr. Die Landeskirchen oder Kirchenkreise können dann für sich entscheiden, ob sie das Projekt weiterführen möchten. Falls ein Ausstieg gewünscht wird, ist der jederzeit möglich und erfolgt automatisch am Ende des ersten Jahres. Im Projektverlauf werden Bedarfe abgefragt, so dass an einer Weiterführung Interessierte gemeinsam eine effiziente und preisgünstige Lösung erhalten.

Projekt-Teilnahme und weitere Informationen

Ab sofort können Digitalverantwortliche aus den Landeskirchen ihren Bedarf bei Stabsstelle Digitalisierung anmelden und das Vorgehen besprechen. Die technischen Voraussetzungen für das Hochladen sind geschaffen, Informationsmaterial in verschiedener Form steht zum Abruf bereit. Die Arbeitsgrundlage für die Datenerhebung ist eine Excel-Tabelle mit nur zwölf Pflichtfeldern (insbesondere Adresse des Standorts, Telefonnummer, Website). Die Kirchenkreise, Gemeinden oder Landeskirchen können dann in einem nächsten Schritt die Daten jederzeit bearbeiten, anreichern und ergänzen.