Verbunden im Gebet

Weltgebetstag der Frauen 2018 mit Impulsen aus dem südamerikanischen Surinam

Komitee des Weltgebetstags in Surami
Das surinamische Komitee des Weltgebetstags.

„Bald ist es soweit und am Freitag, 2. März wird rund um den Erdball der Weltgebetstag 2018 gefeiert. Als diesjähriges Schwerpunktland sind wir in Surinam sehr aufgeregt und zugleich geehrt, im Fokus all eurer Gebete stehen zu dürfen“, schreiben die Frauen des surinamischen Weltgebetstagskomitees.

Der Weltgebetstag wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet und am ersten Freitag im März in mehr als 120 Ländern rund um den Globus gefeiert. Glaube, Gebet und Handeln für eine gerechte Welt gehören in der weltweit größten ökumenischen Frauenbewegung untrennbar zusammen. In diesem Jahr kommen die Gebete, Texte und Lieder aus dem südamerikanischen Surinam. Unter dem Thema „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“ laden Frauen in mehr als 120 Ländern zu ökumenischen Gottesdiensten ein.

Ein Naturparadies in Gefahr

Surinam, das kleinste Land Südamerikas, ist ein ethnischer, religiöser und kultureller Schmelztiegel sowie ein Naturparadies. Rund 90 Prozent der früheren niederländischen Kolonie bestehen aus Regenwald. Doch die Natur und das traditionell harmonische Zusammenleben in Surinam sind zunehmend in Gefahr. Rodungen und rücksichtsloser Rohstoff-Abbau zerstören die einzigartige Flora und Fauna. Das Land ist wirtschaftlich abhängig vom Gold- und Öl-Export. Wegen schwankender Rohstoff-Preise ist das Sozialsystem kaum noch finanzierbar. Dass das gesellschaftliche Gleichgewicht aus den Fugen gerät, trifft besonders die Frauen und Mädchen. Gewalt gegen Frauen und Kinder nimmt zu und Frauen prostituieren sich aus finanzieller Not.

Die Frauen des Surinamischen Weltgebetstagskomitees sehen Probleme dieser Art aber nicht nur in ihrem Land: „Die Erde, auf der wir leben, leidet. Unsere Flüsse, Ozeane und Luft sind verschmutzt. Viele Länder leiden unter fürchterlichen Umweltkatastrophen wie Hurrikans und Tsunamis. Die Tiere im Meer und in den Flüssen verheddern sich in unserem Plastikmüll. Schöne Lebewesen sterben aus, weil sie uns nicht so wichtig sind, als dass wir die Jagd auf sie stoppen würden. Kinder werden mit Behinderungen geboren, weil Luft und Wasser in ihrer Umgebung verseucht sind.“

Frauen in Surinam mit einem Boot auf dem Fluss unterwegs
Jugendliche Mädchen aus Surinam
Frauen halten die Buchstaben S-U-R-I-N-A-M hoch

„Lasst uns nicht länger zögern, sondern alles tun, was wir können, um die Erde für diejenigen zu erhalten, die nach uns kommen,“ so der eindrückliche Appell der surinamischen Christinnen. Im Vorfeld des Weltgebetstags 2018 hat das deutsche Weltgebetstagskomitee dieses Anliegen aufgegriffen und die bundesweite Aktion „Stifte machen Mädchen stark“ ins Leben gerufen.

In mehr als 750 Kirchen, Geschäften, Arztpraxen, Schulen und Kindergärten in Deutschland, der Schweiz, in Costa Rica, Finnland und Rumänien werden gebrauchte Stifte gesammelt und dann fachgerecht recycelt. Pro Stift geht ein Cent als Spende an den Weltgebetstag und ermöglicht so 200 syrischen Mädchen in einem Flüchtlingscamp im Libanon Schulunterricht und psychologische Betreuung. Damit kombiniert die Aktion Mädchenbildung mit Umweltschutz.

Gebet, Solidarität und lokale Aktionen

Frauen, Männer, Kinder und Jugendliche werden am 2. März für die Bewahrung der Schöpfung und die Anliegen von Frauen und Mädchen in aller Welt beten. Weitere Zeichen dieser weltweiten Solidarität sind lokale Aktionen für Frauenrechte, Umweltschutz und fairen Handel sowie die Kollekten der Gottesdienste. Damit fördert das deutsche Weltgebetstagskomitee die Arbeit seiner weltweiten Projektpartnerinnen. Im Jahr 2018 werden unter anderem Organisationen in Benin, Libanon, Nicaragua und Surinam unterstützt, die die Selbstermächtigung von Mädchen und jungen Frauen stärken und in Umwelt-Bildung und der Prävention sexualisierter Gewalt aktiv sind.

Die Frauen des surinamischen Weltgebetstagskomitees sind begeistert über das weltweite Engagement: „Wir freuen uns über und danken euch für all euer Interesse an unserem Land, unserer Kultur, Musik, Kunst und unserem Gottesdienst. Es hat uns berührt, zu sehen und zu hören, wie ihr die zahlreichen Gottesdienste vorbereitet. Wir vom surinamischen Weltgebetstagskomitee sind sehr stolz und so begeistert, dass wir sogar bei unserer Regierung Interesse für die Feier [des Weltgebetstags] wecken konnten.“

Weltgebetstag/ekd.de

Logo des Weltgebetstags

Weltgebetstag der Frauen