EKD-Ratsvorsitzender: Christlich-jüdischer Dialog ist „zartes Pflänzchen“

Heinrich Bedford-Strohm über das christlich-jüdischen Verhältnis anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana

Kippa und Kreuz
Symbole für das Christentum (Kreuz) und das Judentum (Kippa)

Hannover (epd). Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat zur Vertiefung des christlich-jüdischen Dialogs aufgerufen. Der Dialog sei nach rund 70 Jahren immer noch ein „zartes Pflänzchen“, das sich gegen alte Traditionen der Verachtung behaupten müsse, mahnte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern in einem Glückwunschschreiben anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes Rosch Haschana. „Es mag sein, dass wir beim Lernen insgesamt noch am Anfang stehen, doch halte ich den Weg des Neuanfangs, der uns geschenkt wurde, für unumkehrbar."

In den vergangenen Jahren vor dem 500. Reformationsjubiläum sei deutlich geworden, „dass das christlich-jüdische Verhältnis eine zentrale Bedeutung dafür hat, wie wir uns als Christen verstehen“, erklärte der EKD-Ratsvorsitzender. „Erfahrungen und Fortschritte, die wir im christlich-jüdischen Dialog gemacht haben, müssen in unserem kirchlichen Leben noch tiefere Wurzeln schlagen.“

Juden in der ganzen Welt feiern vom 20. bis zum 22. September das jüdische Neujahrsfest Rosch Haschana. Es ist der Beginn der „ehrfurchtsvollen Tage“, die mit dem Versöhnungsfest Jom Kippur zehn Tage später enden. Zusammen sind Rosch Haschana und Jom Kippur die wichtigsten Feiertage der jüdischen Religion.