EKD-Vize Bilz begrüßt deutsche Aufnahmezusage für Afghanen

Hannover (epd). Der stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Tobias Bilz, hat die Zusage der Bundesregierung begrüßt, Menschen aus Afghanistan mit einer Aufnahmezusage aus Pakistan einreisen zu lassen. „Es ist eine gute Nachricht, dass nach gerichtlichem Druck erste afghanische Ortskräfte mit ihren Familien nach Deutschland kommen werden“, erklärte der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens nach EKD-Angaben vom Mittwoch.

„Als evangelische Kirche halten wir es für essenziell, dass die Bundesregierung auch alle übrigen rund 2.300 Ortskräfte mit Aufnahmezusage in Sicherheit bringt“, fügte Bilz hinzu: „Diese Menschen haben jahrelang für die Bundeswehr und deutsche Organisationen gearbeitet und dabei ihr Leben riskiert.“ Deutschland habe ihnen Schutz zugesagt. Angesichts der laufenden Abschiebungen von Pakistan nach Afghanistan zähle buchstäblich jeder Tag, diese Menschen so schnell wie möglich zu evakuieren und vor den Taliban zu retten.

Nach langen Diskussionen und inzwischen zahlreichen Gerichtsbeschlüssen will die Bundesregierung wieder Menschen aus Afghanistan mit einer Aufnahmezusage für Deutschland aus Pakistan einreisen lassen. Aus Regierungskreisen hieß es am Dienstag, dass diejenigen „sukzessive“ einreisen werden, bei denen die Bundesrepublik durch rechtskräftige Gerichtsbeschlüsse zur Visaerteilung und Gestattung der Einreise verpflichtet worden sei.

 

Rund 2.000 Afghaninnen und Afghanen, die wegen ihrer Gefährdung unter dem Regime der Taliban eine Aufnahmezusage aus Deutschland erhalten haben, droht die Abschiebung aus Pakistan. Dort warten die Menschen auf ein Visum für Deutschland, für das unter anderem eine umfangreiche Sicherheitsüberprüfung erforderlich ist. Mehr als 200 Afghaninnen und Afghanen mit Zusagen aus Deutschland sind in der vergangenen Woche bereits in ihr Herkunftsland abgeschoben worden.