Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek eröffnet

Neue Bibliothek im Schloss Wittenberg vereint rund 200.000 Bände zur Reformations- und Kirchengeschichte

Schloss und Schlosskirche in Wittenberg
Schloss und Schlosskirche in Wittenberg (Archivbild)

Wittenberg (epd). Die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek im Schloss Wittenberg steht jetzt Wissenschaftlern und andere interessierten Nutzern zur Verfügung. Sie vereint die Bestände der Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars Wittenberg und des Lutherhauses, wie Bibliotheksleiter Matthias Meinhardt in Wittenberg mitteilte. Sie umfasse etwa 220.000 Bände. Besonders wertvoll sei ein Altbestand von rund 100.000 Titeln des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit. Zudem könnten rund 120.000 Bände mit moderner Literatur und rund 100 laufende Zeitschriften genutzt und ausgeliehen werden.

Im sanierten und umgebauten Schloss der Lutherstadt Wittenberg steht in der Bibliothek nun ein moderner Lesesaal mit 14 Arbeitsplätzen und ein großzügig gestalteter Freihandbereich zur Verfügung, wie Meinhardt weiter mitteilte. Der Sammlungsschwerpunkt der Bibliothek liegt auf der Reformations- und Kirchengeschichte, der Theologie sowie der Universitäts- und Bildungsgeschichte. Zudem gibt es philologische, pädagogische und regionalhistorische Literatur. Getragen wird die Reformationsgeschichtliche Forschungsbibliothek vom Evangelischen Predigerseminar Wittenberg, der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, der Stiftung Leucorea und der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt.

Als Studienstätte für die Geschichte und Kultur der Reformation am zentralen Wirkungsort Martin Luthers (1483-1546) diene die Bibliothek in erster Linie der systematischen Erschließung ihrer historischen Buchbestände für die Wissenschaft, hieß es weiter. Zudem unterstütze sie die Ausbildung von Vikarinnen und Vikaren am Predigerseminar sowie Ausstellungs- und Forschungsprojekte. Als öffentliche Bibliothek steht die Einrichtung aber auch allen anderen Nutzern zur Verfügung.