Bedford-Strohm und Marx rufen zum Einsatz für Gerechtigkeit auf

Ökumenischer Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen

Der bayerische evangelische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm und der katholische Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx im ökumenischen Got

Der bayerische evangelische Landesbischof und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm (v.li.) und der katholische Erzbischof und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx mit weiteren Mitwirkenden im ökumenischen Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen in der Münchner St. Matthäuskirche.

München. Mit einem zentralen ökumenischen Gottesdienst haben Münchner Christen aller Konfessionen am Abend des 22. Januar in der St. Matthäuskirche die Gebetswoche für die Einheit der Christen begangen. Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hielt den Gottesdienst gemeinsam mit dem Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, dem rumänisch-orthodoxen Bischof Sofian von Kronstadt und der Majorin der Heilsarmee, Constanze Pfund.

„Beten und Tun des Gerechten gehören zusammen“

Wer im „aufrichtigen Gebet mit Gott verbunden“ sei, werde für „Gerechtigkeit in unserem Land“, für eine „menschenwürdige Pflege und die Überwindung der Armut eintreten“, sagte Bedford-Strohm in seiner Begrüßung. Denn „Beten und Tun des Gerechten gehören zusammen“, betonte der Landesbischof, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.

Die Gebetswoche für die Einheit der Christen schaffe die Möglichkeit, „uns von den jeweils anderen Blicken auf unseren einen Herrn“ inspirieren zu lassen, sagte Bedford-Strohm, „ihm noch entschiedener nachzufolgen“. Wichtig sei, „das, was Gott uns sagt, im Leben zu bewähren, indem wir für Gerechtigkeit und den Schutz der Schwachen und Verletzlichen eintreten“.

In seiner Predigt warnte Marx, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, vor einem Nachlassen ökumenischen Engagements. „Manchmal habe ich die Sorge, dass die Kümmernis um die eigene Identität, das eigene Profil, das eigene Recht wieder zunehmen.“ Der Auftrag, als Christen „Zeugen der Gerechtigkeit für alle Menschen“ zu sein, sei aber „auch eine Botschaft nach innen: dass wir einander gerecht werden wollen in unserem gemeinsamen Zeugnis“, sagte Marx.

Christen müssen „laut werden“

Christen seien aufgerufen, „nach Gerechtigkeit zu suchen, nach einer Chance, nach einer Überwindung der Ungerechtigkeit und Ausbeutung“, erklärte Kardinal Marx. Dies gelte gerade in einer Zeit, in der „Selbstbezogenheit und Nationalisten den Ton angeben“. Die Annahme, „wenn jeder an sich denkt, ist für alle gesorgt“, sei die „Botschaft einer kalten und auch törichten Lebensweise, die nicht dem Menschen dient“. Christen müssten „laut werden“ und sich engagieren, sagte der Erzbischof. Der Einsatz für Gerechtigkeit sei eine „tägliche Aufgabe“, die mühsam sei, „aber auch eine, die uns zusammenführt“.

Erzdiözese München-Freising/
Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Bayern


Die weltweite Gebetswoche für die Einheit der Christen findet vom 18. bis 25. Januar statt und wird seit 1908 von Christen aller Konfessionen mit zahlreichen Gottesdiensten und Veranstaltungen begangen. Der Päpstliche Rat zur Förderung der Einheit der Christen und der Ökumenische Rat der Kirchen verantworten sie gemeinsam. In Deutschland wird die Gebetswoche getragen von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK). Der internationale liturgische Entwurf wurde in diesem Jahr von Christen aus Indonesien erarbeitet und steht unter dem Leitwort „Gerechtigkeit, Gerechtigkeit – ihr sollst du nachjagen“ aus dem biblischen Buch Deuteronomium. Der zentrale Gottesdienst in Deutschland wird am 24. Januar in Berlin gefeiert.

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