Bundesweit Solidaritätsdemonstrationen für die Ukraine

Mit Demonstrationen und Friedensgebeten bundesweit haben Menschen ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zum Ausdruck gebracht.

Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns zeigen Menschen bei Demonstrationen in ganz Deutschland ihre Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine. Erneut bekennt sich Kanzler Scholz zur Unterstützung des Landes.

Ukrainische Friedensflagge

Ukrainische Friedensflagge

Frankfurt a.M. (epd). Am zweiten Jahrestag des russischen Überfalls auf die Ukraine haben Menschen bei Demonstrationen und Friedensgebeten bundesweit ihre Solidarität mit dem ukrainischen Volk zum Ausdruck gebracht. Am Brandenburger Tor in Berlin versammelten sich am Samstag nach Polizeiangaben 5.000 Menschen. Unter anderem auch in Dresden, Erfurt, Frankfurt am Main, Hamburg und Hannover wurde an den Kriegsbeginn vor zwei Jahren und das folgende Leid erinnert. Greenpeace-Aktivisten projizierten Antikriegsparolen auf die russische Botschaft in Berlin.

Vor zwei Jahren, am 24. Februar 2022, hatten russische Truppen das Nachbarland in einer großangelegten Operation überfallen. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wurden seit Beginn der Invasion bis zum 7. Februar 2024 mehr als 10.000 Zivilisten getötet und knapp 20.000 verletzt. Die Bundesregierung bekräftigte am Wochenende ihre anhaltende Unterstützung für das angegriffene Land. Sie werde „so lange wie nötig“ geleistet, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in der am Samstag veröffentlichten Ausgabe des Videoformats „Kanzler Kompakt“.

Zu der Kundgebung am Brandenburger Tor hatte der deutsch-ukrainische Verein Vitsche aufgerufen. Unter den Rednern war auch Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU). Etliche Teilnehmende kamen selbst aus der Ukraine und führten blau-gelbe Nationalflaggen ihres Landes mit sich. In Sprechchören riefen sie etwa „Russia is a terrorism state“ („Russland ist ein Terrorstaat“) und „Taurus jetzt“. Auf mitgeführten Spruchbändern und Plakaten hieß es unter anderem „Stop Putin“ und „Mehr Waffen für die Ukraine“.

Berlins Regierungschef Wegner verlangte die Lieferung des Taurus-Waffensystems an die Ukraine. Einen entsprechenden Unions-Antrag zur Lieferung der Marschflugkörper hatte der Bundestag abgelehnt. Wegner versicherte, Berlin stehe „uneingeschränkt an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer“.

Auf einer Kundgebung in Dresden sprach unter anderem die sächsische Europaministerin Katja Meier (Grüne). Sie erinnerte an „das unermessliche Leid für die Zivilbevölkerung und die Verwüstung des Landes durch einen brutalen Aggressor“. In Hannover sagte Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne): „An Krieg darf man sich nicht gewöhnen.“

In einem ökumenischen Gottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Petri beteten Christen am Samstag für Frieden in der Ukraine, unter ihnen die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs. In Berlin gab es mehrere multireligiöse Friedensgebete, so mit Bischof Christian Stäblein von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und mit orthodoxen Christen. Bereits am Freitagabend hatten in der Hauptstadt mehrere Hundert Friedensaktivisten mit einem Kerzen-Mahngang vor die russische Botschaft gegen den Krieg und für zivile Konfliktlösungen demonstriert.

Die Berliner Polizei ermittelt derweil gegen fünf Männer und zwei Frauen von Greenpeace wegen Verstoßes gegen das Versammlungsfreiheitsgesetz. Die Aktivisten hatten am Samstagmorgen von einem 115 Meter entfernt geparkten Lastwagen aus Antikriegsparolen auf die russische Botschaft in Berlin projiziert. Ein ähnliches Vorhaben war zuvor von mehreren Gerichten verboten worden.