Karl-Barth-Preis an Schweizer Juristen Bernhard Christ verliehen

Karl Barth-Jahr 2019 eröffnet

Lukas Kundert, Kirchenratspräsident von Basel-Stadt, Preisträger Bernhard Christ und Kirchenpräsident Christian Schad

Der Karl-Barth-Preisträger Bernhard Christ (Mi.) mit Lukas Kundert, Kirchenratspräsident von Basel-Stadt (li.) und Kirchenpräsident Christian Schad (re.).

Basel (epd). Der Schweizer Jurist Bernhard Christ ist mit dem Karl-Barth-Preis der Union Evangelischer Kirchen in der Evangelischen Kirche in Deutschland (UEK) ausgezeichnet worden. Wie kaum ein anderer in der Schweiz habe Christ die Kirche durch seine juristische und theologische Arbeit Gestalt werden lassen, sagte der Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche Basel-Stadt, Lukas Kundert, in seiner Laudatio am 10. Dezember in Basel.

Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird in Erinnerung an den Schweizer reformierten Theologen Karl Barth verliehen. Die Verleihung fand an dessen 50. Todestag in der Aula der Universität Basel statt. Der 10. Dezember ist gleichzeitig auch der Geburtstag des evangelischen „Kirchenvaters des 20. Jahrhunderts“.

Bernhard Christ sei nicht nur „Vollblut-Jurist“, sondern auch „Vollblut-Theologe“, sagte Kundert laut Redemanuskript. Zudem habe er sich beim Erforschen und Bewahren von Barths Erbe verdient gemacht. Mit ihm erhalte ein Mann den Preis, der volkskirchliches Wirken lebe, „nämlich als Teilnahme an den staatlichen Ordnungen und an der Übernahme von Verantwortung für die staatlichen und kirchlichen Gesetze“.

Beginn des Karl Barth-Jahres 2019

Der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad, Vorsitzender der Vollkonferenz der UEK, übergab den Preis an Christ. Der Jurist ist Präsident der Karl-Barth-Stiftung mit Sitz in Basel. Er wurde wegen seiner Verdienste um das Karl-Barth-Archiv, seine Arbeit für die Gesamtausgabe von Barths Schriften, Vorlesungen, Briefen und Gesprächen gewürdigt.

Die Preisverleihung ist zugleich der Beginn des Karl-Barth-Jahres 2019, das vom Reformierten Bund in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der UEK und dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund (SEK) gestaltet wird.

Barth hatte 1919 mit seiner Auslegung des Römerbriefes aus dem Neuen Testament der Bibel sein erstes theologisches Werk veröffentlicht. Mit dem Buch begann eine neue Epoche der evangelischen Theologie. Später stellte sich Barth gegen den Nationalsozialismus und gehörte zu den führenden Vertretern der Bekennenden Kirche. 1935 wurde er aus Deutschland ausgewiesen.


Der Karl-Barth-Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre für ein herausragendes wissenschaftlich-theologisches Werk oder Lebenszeugnis in Kirche und Gesellschaft überreicht. Die verleihende Union Evangelischer Kirchen ist ein Zusammenschluss von zwölf unierten und reformierten Kirchen in der EKD.