Schweigeminute beim Kirchentag erinnert an Sterben im Mittelmeer

Schweigeminute am Berliner Hauptbahnhof
Schweigeminute am Berliner Hauptbahnhof.

Berlin (epd). Ein Bündnis aus kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen hat auf dem evangelischen Kirchentag an den Tod von Flüchtlingen im Mittelmeer erinnert. Mit einer Veranstaltung am Berliner Hauptbahnhof und einer anschließenden Schweigeminute gedachten die Teilnehmer der mehr als 10.000 Menschen, die in den vergangenen drei Jahren auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben kamen. Für die Schweigeminute am 26. Mai um 12 Uhr unterbrach der Kirchentag sein gesamtes Programm.

Auf der Gedenkveranstaltung wurde mit Musik, Berichten von Flüchtlingen und Seenotrettern der Toten gedacht und Fürbitte gehalten. Die Politikwissenschaftlerin Gesine Schwan als Schirmherrin kritisierte die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung scharf. „Wir müssen das Maul aufmachen“, sagte sie. An der Aktion beteiligten sich unter anderen auch der Theologe Fulbert Steffensky, der Musiker Eddi Hüneke, die christliche Popsängerin Judy Bailey, der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski, sowie der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung.

Das Bündnis protestierte zudem mit einer Plakatkampagne gegen das Sterben im Mittelmeer. Das Motto lautete in Anlehnung an die Losung des 36. Deutschen Evangelischen Kirchentags „Du siehst mich - Siehst Du mich?“

Die Kampagne mit dem Titel „#Fluchtgedenken“ wurde getragen von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, der Evangelischen Kirche im Rheinland, der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, der Evangelischen Kirche von Westfalen, der Lippischen Landeskirche, der Bundesarbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“, „Brot für die Welt“, der Diakonie Deutschland, der Diakonie Katastrophenhilfe, Pro Asyl, Sea-Watch und der Berliner Stadtmission.