Militärbischof Sigurd Rink besucht die Gedenkstätte Flossenbürg

Militärgeistliche erinnern an den zivilen und militärischen Widerstand gegen Hitler

Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink vor einer Gedenktafel für hingerichtete Widerstandskämpfer im den KZ-Gedenkstättte Flossenbürg

Der Evangelische Militärbischof Sigurd Rink bei seinem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Der Evangelische Militärbischof Sigurd Rink hat am 25. Juni erstmalig die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg besucht. Rink war auf Einladung des Dekans Karlhermann Schötz (Sulzbach-Rosenberg) an den Gedenkort des zivilen wie militärischen Widerstands gegen Adolf Hitler gekommen.

Erinnerung wach halten – ohne Betroffenheitspädagogik

„Die Militärseelsorge pflegt das Gedenken an den Widerstand von Wilhelm Canaris, Hans Oster und Dietrich Bonhoeffer, die hier von den Nazis ermordet wurden mit Hochachtung vor ihrer christlichen Ethik.“ Im Lebenskundlichen Unterricht der Bundeswehr – er wird ausschließlich von evangelischen oder katholischen Militärgeistlichen erteilt – sei der Widerstand ein stetes Thema mit jungen Rekruten wie Offizieren. Kreisdekan Schötz sagte vor der Besuchergruppe mit Militärgeistlichen aus Cham, Bogen, Weiden und Kümmersbruck: „Es ist die Aufgabe der Führungen in dieser Gedenkstätte die Erinnerung wach zu halten. Hier geht es nicht um Betroffenheitspädagogik.“ Im KZ Flossenbürg zwang die SS zwischen 1938 und 1945 etwa 100.000 Menschen unter unmenschlichen Bedingungen zu Zwangsarbeit für Kriegsrüstung und Wirtschaft.

Kurz vor Kriegsende wurde im KZ Flossenbürg am 9. April 1945 auch Dietrich Bonhoeffer als Mitarbeiter der Militärischen Abwehr erhängt. Schötz, der über viele Jahre Mitarbeiter in der Gedenkstätte war, gedachte im Hof des Arrestbaus dem Theologen mit dessen Text „Wer bin ich?“