Erster Nationaler Integrationspreis der Bundesregierung verliehen

Nominierung für das Journalistenprojekt „Amal, Berlin!“

Irmgard Schwaetzer, Mahdis Amiri, Oscar Tiefenthal und Abdol Rahman Omaren
Auch das journalistische Projekt „Amal, Berlin!“ von und für Flüchtlinge war für den Integrationspreis nominiert. Das Team repräsentieren hier die Präses der Synode der EKD, Irmgard, Schwaetzer, Mahdis Amiri (Amal), Oscar Tiefenthal von der Evangelischen Journalistenschule und Abdol Rahman Omaren (Amal).

Berlin/Düsseldorf (epd). Für vorbildliches Engagement bei der Integration von Flüchtlingen hat die Stadt Altena im Sauerland den ersten Nationalen Integrationspreis der Bundesregierung erhalten. Integration gelinge dort am besten, wo Menschen sich aufeinander einließen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am 17. Mai bei der Preisübergabe im Bundeskanzleramt in Berlin.

Auch das journalistische Projekt „Amal, Berlin!“ war für den Integrationspreis nominiert. Die Evangelische Journalistenschule in Berlin hat mit zehn geflüchteten Journalisten eine Newsplattform für Berlin auf Deutsch, Arabisch und Farsi entwickelt. Die Plattform soll denjenigen, die neu nach Berlin kommen, schnelle Teilhabe ermöglichen.

„Wir wollen sichtbar machen, wie und dass Integration gelingen kann“

Die Ehrenamtlichen der zahlreichen Integrations-Initiativen erwiesen Deutschland einen besonderen Dienst. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis solle das vorbildliche Engagement in aller Öffentlichkeit würdigen, fuhr die Kanzlerin fort: „Wir wollen sichtbar machen, wie und dass Integration gelingen kann.“

Die Stadt Altena mit gut 17.000 Einwohnern bündele in enger Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen wirksame Instrumente zur Integration, hieß es in der Begründung der Jury für den Nationalen Integrationspreis. Verwiesen wurde auf die Unterbringung von Flüchtlingen in eigenen Wohnungen statt Massenunterkünften, Sprachvermittlung durch ehrenamtliche Lehrer und „Kümmerer“ für Flüchtlingsfamilien.

„Der Preis zeigt, dass gerade kleine Kommunen in Nordrhein-Westfalen Vorbildliches bei der Integration geflüchteter Menschen leisten“, erklärte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, Bernd Jürgen Schneider, in Düsseldorf. Das in Altena praktizierte Leitbild „Vom Flüchtling zum Altenaer Mitbürger“ sei beispielgebend für die schnelle und nachhaltige Integration von Migranten in die Gesellschaft vor Ort. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hatte die Kommune im Sauerland für die Auszeichnung vorgeschlagen.

Positive Beispiele sollen transparent gemacht werden

Die Vergabe eines nationalen Preises für Integration hatte die Bundesregierung vor rund einem Jahr beschlossen. 33 Institutionen konnten dafür Vorschläge einreichen. Über den Preisträger entschied eine mit Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens besetzte Jury unter Vorsitz des Beauftragten des Bundesinnenministeriums für Flüchtlingsmanagement, Frank-Jürgen Weise.

Bei der Integration von Flüchtlingen spielten die Kommunen die entscheidende Rolle, sagte Weise am 17. Mai im Radiosender WDR5. Sowohl die Aufnahme der Menschen wie auch die Vermittlung von Regeln finde „in der kleinen Lebensgemeinschaft der Kommune“ statt. Ziel des Preises sei es, positive Beispiele transparent zu machen.

epd/ekd.de