Woche der Brüderlichkeit

Frankfurt a. M. (epd). Die "Woche der Brüderlichkeit" wird seit 1952 von den mittlerweile über 80 deutschen Gesellschaften für christlich-jüdische Zusammenarbeit veranstaltet. Die Arbeit dieser Gesellschaften begann 1949 als Teil des US-amerikanischen Umerziehungsprogramms nach dem Zweiten Weltkrieg. In Vorträgen, Diskussionen und gemeinsamer Bibellese sollten Juden und Christen Berührungsängste abbauen und Antisemitismus vorbeugen.

In der jeweils im März jeden Jahres stattfindenden "Woche der Brüderlichkeit" präsentieren sich die Gesellschaften einem breiteren Publikum, um zur Verständigung zwischen Juden und Christen in Deutschland beizutragen. Bei bundesweiten Veranstaltungen soll für Toleranz, Mitmenschlichkeit und für die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus geworben werden. Jedes Jahr steht die Woche unter einem anderen Motto, dieses Jahr lautet es "So viel Aufbruch war nie". Das Motto bezieht sich nach Angaben des Dachverbandes der christlich-jüdischen Gesellschaften unter anderem auf den Beginn ihrer Arbeit vor 60 Jahren.

Seit 1968 wird zum Auftakt der "Woche der Brüderlichkeit" die Buber-Rosenzweig-Medaille für Verdienste um den christlich-jüdischen Dialog verliehen. Die undotierte Auszeichnung erinnert an die jüdischen Philosophen und Pädagogen Martin Buber (1878-1965) und Franz Rosenzweig (1886-1929). Zu den Preisträgern der vergangenen Jahre gehören unter anderen der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, der Dichter Friedrich Dürrenmatt, der Dirigent Daniel Barenboim und Ex-Außenminister Joschka Fischer (Grüne).

27. Februar 2009