EKD-Reformationsbotschafterin Margot Käßmann hat Kaliningrad besucht

Hannover (epd). Die Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum, Margot Käßmann, hat im russischen Kaliningrad (Königsberg) über die Vorbereitungen des 500. Jahrestags der Reformation 2017 informiert. Das reformatorische Thema "Freiheit und Verantwortung" sei in Kaliningrad hochaktuell, sagte Käßmann in Hannover zum Abschluss des Besuches. Bei den lutherischen Christen in Russland gebe es ein großes Interesse an Martin Luthers Sprachkraft.

Ein weiteres Thema des Besuchs in der russischen Exklave war den Angaben zufolge der Zusammenhang zwischen Reformation und Aufklärung. Das Erbe Martin Luthers sei prägend für den in Königsberg wirkenden Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) gewesen. "Das Wagnis der Freiheit, das Luther gezeigt hat, das Erleben der zugesagten Freiheit und Freiheit als Bindung und Verantwortung sind Antriebsfedern für das aufgeklärte Denken", sagte die evangelische Theologin.

In der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Europäischen Russland, zu der die Propstei Kaliningrad gehört, gebe es ein großes Interesse für den europäischen "Stationenweg", der zum Reformationsjubiläum geplant ist. In Gwardeiskoje (Mühlhausen) nahe Kaliningrad sei für den 31. Oktober 2017 am Grab von Martin Luthers Tochter Margarete ein ökumenischer Gottesdienst geplant, hieß es.

20. April 2015