„Der Mensch steht im Mittelpunkt“

EKD-Bevollmächtigter predigt zum Tag der Organspende

Biblische Geschichten sollen Mut machen, im Blick auf Gott Neues zu wagen. Dies gilt auch für die Bereitschaft zur Organspende, sagte der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Prälat Bernhard Felmberg. In seiner Predigt im Ökumenischen Gottesdienst zum „Tag der Organspende“ am Samstag, 4. Juni 2011 in der Frankfurter Paulskirche sprach Felmberg über die Heilung eines langjährig kranken Mannes durch Jesu Wort am Sabbat (Johannes 15, 1-18).

„Der Mensch steht bei Jesus im Mittelpunkt“, betonte Felmberg. Deswegen übergehe Jesus das Verbot, am Sabbat zu heilen. Wenn es dem Menschen diene, setze Jesus sich über alle religiösen, sozialen und politischen Konventionen hinweg. Auch wir Menschen sollten immer wieder „darum kämpfen, dass unser aller Leben sich zum Guten wendet“, unterstrich der Prälat. Auch dabei sei es gelegentlich nötig, unkonventionelle neue Wege zu gehen. „Müssen nicht die so viele lange Jahre auf ein neues Organ Wartenden stärker in den Mittelpunkt rücken?“, fragte Felmberg im Blick auf die rund 12.000 Menschen, die in Deutschland jährlich auf der Warteliste für eine Organspende stehen. „Könnten wir die Bereitschaft zur Spende von Organen befördern, über die bislang üblichen Wege hinaus?“.

Die Kirchen würden den christlichen Auftrag ernst nehmen und dem Beispiel Jesu in ihrem Handeln folgen, sagte der EKD-Bevollmächtigte. Gerade für Menschen, „die das Gefühl haben: ‚Mir hilft doch sowieso keiner‘, wollen die Kirchen da sein“. Vielfältig werde in unserer Gesellschaft solche Hilfe geleistet, am sichtbarsten in den großen Sozialwerken Diakonie und Caritas. Durch das Engagement der vielen Haupt- und Ehrenamtlichen, so hofft Prälat Felmberg, „spüren die Menschen dann, dass sie Gott wichtig sind, und dass er an ihrer Seite steht.“

Hannover, 03. Juni 2011

Pressestelle der EKD
Reinhard Mawick

Die Predigt im Wortlaut.