Religion in Zeiten von Fake News
Konferenz befasst sich mit aktuellen Aspekten von Kirche und Gesellschaft

Hamburg (epd). 800 angemeldete Gäste haben eine zweitägige Konferenz zum Thema „Die Zukunft der Religion“ in Hamburg besucht. Die Diskussionen, Vorträge und Lesungen in der Hauptkirche St. Petri und der Bucerius Law School mit teils prominenten Gästen wurden von der „Zeit“-Stiftung organisiert. In vier Themenblöcken ging es um den Umgang der heutigen Gesellschaft mit den verschiedenen Religionen.
„Eine diskursfreundliche Demokratie verträgt meiner Meinung nach jede Menge Religion“, sagte Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Eröffnungsabend, der unter der Leitfrage „Wozu noch Religion, wenn es auch ohne geht?“ stand. Zu mehr „digitaler Zivilcourage“ rief der Journalist und Internet-Experte Jonas Bedford-Strohm auf. In Zeiten von Fake News und Hate Speech gelte es, das Gute an der Digitalisierung wieder mehr zu betonen, sagte der Sohn des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm.
Religiöse Symbole und gerechter Friede
Das brauche Mut und sei nur im echten Miteinander der Generationen möglich, sagte der 25-Jährige in einem Dialog mit seinem Vater. Der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof sagte, er hoffe auf die Expertise der jungen Menschen, die wie selbstverständlich mit den neuen Medien aufwachsen.
St. Pauli-Pastor Sieghard Wilm diskutierte mit dem Bundesvorsitzenden der Kurdischen Gemeinde, Ali Ertan Toprak, und der katholischen Theologin Johanna Rahner über religiöse Symbole. Militärbischof Sigurd Rink warb für den gerechten Frieden: „Der Mensch ist nicht dazu gemacht, Krieg zu führen“, sagte er auf dem Podium.
Der Islamwissenschaftler Abdel-Hakim Ourghi fragte im Gespräch mit der Berliner Moschee-Gründerin Seyran Ates: „Egal, ob wir als muslimische Einwanderer zu Deutschland gehören – unsere Kinder sind Deutsche und gehören definitiv zu Deutschland. Die wichtigere Frage ist: Welcher Islam gehört zu Deutschland?“.