Studie: Religiöse Jugendliche sind sozialer

Sinn im Leben wichtig für psychische Gesundheit

Junge Menschen sitzen auf einem Felsen

„Je religiöser Jugendliche sind, desto mehr Mitgefühl und soziales Verhalten zeigen sie“, fand Mirjam Hoffmann im Rahmen einer Studie heraus (Symbolbild).

Stuttgart (epd). Einer Studie zufolge stärkt Religiosität das soziale Verhalten von Jugendlichen. „Je religiöser Jugendliche sind, desto mehr Mitgefühl und soziales Verhalten zeigen sie“, sagte Mirjam Hoffmann, Professorin für Inklusive Pädagogik an der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule im tirolischen Stams bei Innsbruck dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Für die Studie zur „Religiosität und psychischen Gesundheit“, die im Mai 2019 im Stuttgarter Kohlhammer-Verlag erschienen ist, wertete Hoffmann die Daten von insgesamt 2.395 Personen Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren aus der Schweiz, Deutschland und Brasilien aus. Diese wurden zwischen 2007 und 2012 erhoben.

Mehr emotionale Probleme

Die Pädagogin fand auch heraus, dass es für die psychische Gesundheit wichtig ist, einen Sinn im Leben zu sehen und diesem Bedeutung beizumessen. Allerdings wirke es sich negativ auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen aus, wenn diese das Bild eines strafenden Gottes vermittelt bekommen.

Auffällig sei zudem, dass religiöse Jugendliche in Deutschland zwar weniger Verhaltensauffälligkeiten zeigten als ihre nichtreligiösen Altersgenossen, aber durchschnittlich mehr emotionale Probleme hätten. Ob mehr Jugendliche, die psychisch belastet sind, in der Kirche und im Glauben Hilfe suchen und deshalb religiös sind, konnte die Studie nicht herausfinden. „Hier müsste noch mehr geforscht werden“, sagte Hoffmann.