Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens

Themenschwerpunkt „Frieden“ im Vorfeld der EKD-Synode 2019

Eine Origami-Friedenstaube vor blauem Hintergrund, als Text die Jahreslosung 2019

„Suche Frieden und jage ihm nach.“ (Ps 34,15) Die Jahreslosung 2019 stellt die Frage nach dem Frieden und dem Beitrag des Einzelnen dazu in den Mittelpunkt. Weltweite Kriege und Konflikte und die dadurch ausgelösten Fluchtbewegungen ebenso wie die Polarisierung der innergesellschaftlichen Debatten verleihen der Frage nach dem Frieden Dringlichkeit. Im November 2019 wird die Friedensthematik als Schwerpunkt unter dem Titel „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“ auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) breiten Raum einnehmen. Zur Vorbereitung auf die Debatte im November erscheint im September 2019 bei der Evangelischen Verlagsanstalt ein friedenstheologisches Lesebuch mit dem Titel „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“. Darin sind neben Erfahrungsberichten wie denen von Friedensarbeitenden im internationalen Kontext, aber auch demjenigen eines Seelsorgers für die Bundeswehr im Auslandseinsatz, ganz grundsätzliche friedenstheologische und -ethische Texte sowie friedenspolitische Beiträge bis hin zu einer Reflexion des Umgangs mit neuen Waffensystemen (z. B. teilautonome; im Cyberraum aktive) zu finden.

Zentrale Aspekte der bereits begonnenen Diskussion sind der Zusammenhang von Frieden und Gerechtigkeit, insbesondere auch Klimagerechtigkeit, sowie die Lösung von Konflikten mit friedlichen Mitteln statt mit Gewalt. „Das Wissen um die zivile Bearbeitung von Konflikten ist inzwischen enorm groß, weil interkulturelle Aspekte in der Friedensforschung einen breiten Raum eingenommen haben,“ betont Irmgard Schwaetzer, die Präses der Synode der EKD. „Es ist gar nicht einzusehen, dass in der Politik so wenig davon Gebrauch gemacht wird.“

Frieden in all seinen Facetten bedenken

Vertrauen als Basis von Zusammenarbeit ist ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion – innerhalb von Gesellschaften ebenso wie auf internationaler Ebene: Wie kann Vertrauen trotz aller gegenläufigen Impulse wieder gestärkt oder neu aufgebaut werden? Dieses Thema wird auch auf dem diesjährigen Kirchentag unter dem Motto „Was für ein Vertrauen“ (2. Kön 18,19) im Mittelpunkt stehen. Mit diesen Fragestellungen bringen Werke, Verbände und Organisationen der evangelischen Friedensarbeit eine auf christlicher Ethik begründete Haltung des Frieden-Stiftens in die öffentliche Diskussion ein. Sie schließen sich damit an den ökumenischen Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens an, zu dem die Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen 2013 aufgerufen hat.

Bereits ab Pfingsten lädt die EKD ein breites Publikum auf Facebook, Twitter und Instagram ein, das Thema Frieden in all seinen Facetten zu bedenken: Wie können wir im Sinne der Jahreslosung dem Frieden in einer Weise nachjagen, die viele Menschen mitnimmt? (Psalm 34,15b) Wie können wir der biblischen Vision näherkommen, gemäß der sich Friede und Gerechtigkeit küssen werden? (Psalm 85,11) In einem Podcast erläutern dazu u. a. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Theologen und Mitglieder der Friedensbewegung ihre Anliegen zum Thema Frieden. Vereine, Initiativen und Projekte, die sich auf ganz unterschiedliche Weise für den Frieden einsetzen, werden vorgestellt. Videos zeigen Menschen, die in ihrem Alltag Frieden stiften. Tägliche kurze Impulse auf Instagram regen zum Nachdenken und zur Besinnung an. Aus ganz unterschiedlichen Formaten und Beiträgen kann so auf www.ekd.de/frieden bis November 2019 ein Panorama vielfältiger, bedenkenswerter und impulsgebender Friedensfragen und -themen entstehen.

EKD