Wartenberg-Potter: „Grüne Reformation“ gegen Klimawandel

Die Kirche müsse auch theologisch darauf vorbereitet sein, dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung sei

Frau auf einem Feldweg
Die frühere nordelbische Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter fordert dazu auf, dass sich der Mensch mit der Schöpfung im Sinne des Schöpfers umgehen und danach seinen Lebensstil ausrichten soll.

Köln (epd). Die frühere nordelbische Bischöfin Bärbel Wartenberg-Potter fordert eine „grüne Reformation“. Das Klima ändere sich nachweislich durch den Umgang des Menschen mit der Natur, sagte die evangelische Theologin am 4. November in der Kölner Christuskirche beim Politischen Nachtgebet. Die Kirche müsse auch theologisch darauf vorbereitet sein, dass der Mensch nicht die Krone der Schöpfung sei, sondern „nur ein Teilnehmer am Netzwerk Leben, ein Mitgeschöpf im planetarischen Ganzen“.

Das Wohlergehen des Menschen hänge vom Wohlergehen der „gesamten Lebenskette“ ab. Deshalb müsse der Mensch mit der Schöpfung im Sinne des Schöpfers umgehen und danach seinen Lebensstil ausrichten. Die Theologie müsse sich einsetzen für alles Lebendige.

Wartenberg-Potter rief zu einer neuen kritischen Auseinandersetzung mit einigen Bibelstellen auf. Die Formulierung aus dem ersten Buch Mose, „der Mensch solle sich die Erde untertan machen“, nannte sie fragwürdig. „Sind die Herrschaftsbilder, die wir in der Bibel finden, noch zeitgemäß?“ Es gehe darum, manche kanonischen Texte neu zu lesen.