Glückwünsche und Ausblicke zu 150 Jahren Landessynode in Württemberg

Festgottesdienst und Festakt in Stuttgart

    Irmgard Schwaetzer, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)

Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland Irmgard Schwaetzer. (Archivbild)

Stuttgart (epd). Mit einem Grußwort hat die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Irmgard Schwaetzer, das 150-jährige Bestehen der der württembergischen Evangelischen Landessynode gewürdigt. Ein wesentliches Merkmal der evangelischen Kirche sei der Zusammenhalt im Glauben, sagte Schwaetzer. Dieser gebe Raum für ein vielfältiges und dadurch reiches Glaubensleben auf christlicher Grundlage.

Die Synodalpräsidentin Inge Schneider ermutigte in ihrem Vortrag, in Kirchengemeinden und Werken Freiräume für Eigeninitiativen und neue Ideen zu schaffen – ohne dabei Angst vor Kontroll- und Machtverlust zu haben. „Lassen Sie uns angesichts von Pfarrplänen und Kirchenaustritten nicht resignieren, sondern freudig entdecken wo Neues wächst.“

Hartmut Rosa: Kirche und Religion sind relevanter denn je

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Frank Otfried July, sagte im Festgottesdienst in seiner Predigt, die Synode sei der Ort, „in dem wir uns als Verschiedene begegnen können und zugleich Impulse in unsere Gesellschaft geben können“. Auch bei Kontroversen zeige die Synode, wie man trotz aller Verschiedenheit sich immer wieder zusammensetzt, gemeinsam Gottesdienst feiert und wieder bereit ist, den Diskurs über den Weg der Kirche wieder aufzunehmen.

Kirche und Religion sind nach Ansicht des Jenaer Soziologen Hartmut Rosa relevanter denn je. In modernen Gesellschaften, die von andauernder Beschleunigung, Innovation und Wachstum geprägt seien, brauche es eine andere, neue Haltung zur Welt, sagte der Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie laut Manuskript in seinem Festvortrag zu den Feierlichkeiten in Stuttgart. In der Kirche könnten Menschen sich von Begegnungen mit anderen berühren und verändern lassen. Gebete und Rituale wie Lieder und das Abendmahl seien ein Gegenkonzept zu einem Alltag, der von Zeitdruck, Zeitnot und Effizienz geprägt sei.

Am 18. Februar 1869 konstituierte sich die erste Landessynode in Württemberg. Derzeit hat die württembergische Landessynode 98 Mitglieder. Die Synodalen vertreten knapp zwei Millionen Christen in rund 1.300 Kirchengemeinden. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg ist die einzige in Deutschland, die ihre Synodalen nach dem Prinzip der Urwahl wählt. Aufgaben der Synode sind unter anderem die kirchliche Gesetzgebung, die Festlegung des Haushaltsplans und die Wahl eines Landesbischofs oder einer -bischöfin.

epd/ekd.de


Weitere Informationen zum 150. Jubiläum der Landessynode in Württemberg auf der Website der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.