"Brot für die Welt": Kürzungen im Haushalt "vollkommen falsch"

Berlin (epd). „Brot für die Welt“ hat die angekündigten Abstriche im Bundeshaushalt bei der Entwicklungspolitik scharf kritisiert. Es sei „vollkommen falsch“, die Mittel für die internationale Zusammenarbeit zu kürzen, sagte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks, Dagmar Pruin, am Donnerstag bei der Vorstellung des Jahresberichts ihrer Organisation in Berlin.

Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks 'Brot fuer die Welt', Dagmar Pruin, hat die angekündigten Abstriche im Bundeshaushalt bei der Entwicklungspolitik scharf kritisiert.

Die Bundesregierung will den Etat des Entwicklungsministeriums weiter kürzen. 2026 soll das Ressort 9,94 Milliarden Euro ausgeben dürfen, gut 330 Millionen Euro weniger als dieses Jahr. Das geht aus dem Haushaltsentwurf hervor, der am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen wurde. Bereits von 2024 auf 2025 war der Entwicklungsetat im Regierungsentwurf um fast eine Milliarde Euro gekürzt worden.

Pruin zufolge sind 310 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, 700 Millionen leben in extremer Armut und 730 Millionen Menschen hungern weltweit. „Deutschland muss zu seinem internationalen Versprechen stehen und positives Vorbild sein: Man lässt keinen Menschen verhungern“, appellierte sie.

Vor dem Hintergrund des Rückzugs der USA aus der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe forderte die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks, dass Deutschland eine Führungsrolle übernehmen solle. „Kein Rückzug, sondern mehr Verantwortung muss die Antwort darauf sein“, sagte sie.

„Brot für die Welt“ hat dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr 73,9 Millionen Euro Spenden und Kollekten gesammelt - 2023 waren es 75,9 Millionen Euro. Hinzu kämen kirchliche und Bundesmittel. Insgesamt standen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 332,3 Millionen Euro für die Entwicklungsarbeit zur Verfügung. 2023 waren es 331,5 Millionen Euro.