ChurchDigiComp-Referenzrahmen

Qualifizierungsinitiative Digitale Evangelische Jugendarbeit

Die Lebenswelt von jungen Menschen ist heute stark von der Digitalisierung geprägt. Für Mitarbeitende in der evangelischen Jugendarbeit sind digitale Kompetenzen entsprechend unverzichtbar geworden.

Aber was muss ich als Mitarbeiter*in eigentlich wissen und können, welche Techniken beherrschen, welche Tools und Apps kennen, auf welchen Plattformen präsent sein? Und welche ethischen und theologischen Fragen muss ich mir stellen?

Bild von einem Jungen, der ein Smartphone vor sein rechtes Auge hält. Auf dem Bildschirm des Smartphones sieht man sein verdecktes Auge. Das Bild ist auf einem blauen Hintergrund, über das Bild sind wabenförmige Grafiken in weiß und blau und grün.

Das Studienzentrum Josefstal hat es sich mit dem Projekt Digitale Kompetenzen für Mitarbeitende zum Ziel gesetzt, ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitende zu befähigen, digitale Methoden kreativ und reflektiert einsetzen zu können sowie junge Menschen eingehend und nachhaltig in digitalen Transformationsprozessen zu begleiten. Sie sollen damit dem kirchlichen Auftrag zur Kommunikation des Evangeliums nachkommen und den digitalen Wandel menschenzugewandt mitgestalten. Dafür braucht es digitale Kompetenzen in der Breite. 

Der erste Schritt war die Entwicklung eines Referenzrahmens, der systematisch die notwendigen digitalen Kompetenzen einordnet, beschreibt und dazu Kompetenzstufen definiert. Anhand dieses Referenzrahmens, des ChurchDigiComp 1.0, können Mitarbeitende ihr Kompetenzprofil bestimmen und herausfinden, welche Fortbildungen für sie sinnvoll wären. Ebenso können Menschen in Leitungsverantwortung herauslesen, in welchen Bereichen sie ihre Mitarbeitenden unterstützen müssen. Und schließlich ist der Referenzrahmen eine Orientierung für Anbieter von Fort- und Weiterbildungen, um Bildungsmaßnahmen gezielter planen zu können. 

Der ChurchDigiComp wird gemeinsam herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Jugend in Deutschland, der Domberg Akademie der Erzdiözese München-Freising und dem Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal. Er ist als Arbeitshilfe und Angebot zum Gespräch mit anderen zu verstehen und ist darauf ausgelegt, weiterentwickelt zu werden. Weitere Einrichtungen, ebenso wie Einzelpersonen sind eingeladen zu kommentieren und Rückmeldungen zu geben. Der Referenzrahmen wurde zwar aus der Kinder- und Jugendarbeit heraus entwickelt. Er kann aber gut auch in der weiteren kirchlichen Bildungs- und Gemeindearbeit Verwendung finden. 

Inzwischen steht online auch ein Kompetenztest zur Verfügung, um das eigene Wissen und die eigenen Fähigkeiten entsprechend dem Referenzrahmen bewerten und einordnen zu können. 
Hier geht es direkt zum Kompetenztest.

Der nächste Schritt der Qualifizierungsinitiative beinhaltet die Entwicklung eines Fort- und Weiterbildungsprogramms, das auf den Referenzrahmen zugeschnitten ist. Zum einen wird es auf der Lernplattform von Josefstal Selbstlernkurse zu den unterschiedlichen Kompetenzbereichen geben. Zum anderen werden Fortbildungen angeboten, die synchrone und asynchrone Anteile mischen und Lernende begleiten und unterstützen ihre digitalen Kompetenzen im Austausch mit anderen auszubauen und zu vertiefen. Diese Angebote werden schwerpunktmäßig als Onlineseminare umgesetzt. Unter www.josefstal.de ist das aktuelle Kursangebot zu finden.

Perspektivisch ist eine zertifizierte Weiterbildung geplant, die Mitarbeitenden in der evangelischen Jugendarbeit eine umfassende Digitalkompetenz nach dem Referenzrahmen vermittelt und auch bescheinigt. Die medienpädagogische Projektstelle, die die weitere Umsetzung der Qualifizierungsinitiative begleiten und koordinieren soll, konnte Anfang 2022 im Studienzentrum Josefstal besetzt werden. Der Fortbildungsreferent Frank Daxer hat diese Aufgabe übernommen und steht als Ansprechpartner zur Verfügung.  

Weiterführende Informationen sind hier zu finden.

Das Projekt wurde mit rund 80.000 Euro vom Digitalinnovationsfonds gefördert.