Ökumene-Bischof: Neuer Papst soll Kurs von Franziskus fortführen
München (epd). Der evangelische Ökumene-Bischof Christian Kopp wünscht sich vom künftigen Papst, dass er den Kurs von Franziskus fortführt. Er müsse klar sagen, „dass der Platz der Kirche bei den Schwachen ist“, sagte der bayerische Landesbischof dem evangelischen Portal „chrismon.de“ (Mittwoch) mit Blick auf die Eröffnung des Konklaves in Rom zur Wahl des Nachfolgers des gestorbenen Papstes Franziskus: „Und ich wünsche mir einen, der versteht, wie wichtig das Miteinander in der Ökumene und im interreligiösen Dialog ist und welche verbindende Rolle er dabei spielen kann.“

Landesbischof Christian Kopp, Ökumene-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
„Wir brauchen ein starkes Miteinander, einen Papst, der zur Einheit aufruft. Auch in aller Verschiedenheit“, so Kopp weiter. Beim Abschied von Papst Franziskus sei deutlich geworden, wie sehr es diese eine Stimme für die weltweite Christenheit brauche: „Einen Mahner, der Politikern und auch Wirtschaftsführern dank seiner weltumspannenden Autorität auf Augenhöhe sagen kann: Hier ist die Grenze.“ Kopp ist der gemeinsame Beauftragte für den Dialog mit der römisch-katholischen Kirche der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD).
„Im Moment arbeiten wir gar nicht so intensiv miteinander, weil beide Konfessionen stark mit sich selbst beschäftigt sind“, räumte Kopp ein: „Wir Protestanten stecken in fordernden Transformationsprozessen, die katholische Kirche ist stark mit dem Thema Partizipation beschäftigt.“ Das größte gemeinsame Thema sei der massive Rückgang kirchlicher Mitgliederzahlen, die „Verdunstung“ des Christlichen.