Diakonie: Steigende Lebensmittelpreise verschärfen Armut

„Steigende Lebensmittelpreise treffen die Ärmsten am härtesten.“

Mitarbeiter der Berliner Tafel sortieren frische Lebensmittel zur Ausgabe an Bedürftige

Mitarbeier im Großmarkt sortieren Lebensmittel zur Weitergabe an die Tafeln in Berlin.

Berlin (epd). Die Diakonie warnt vor den Folgen von steigenden Lebenshaltungskosten für Empfänger von Sozialleistungen. „Steigende Lebensmittelpreise treffen die Ärmsten am härtesten“, erklärte Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, am Sonntag in Berlin. „Ich gehe davon aus, dass ein Viertel der Bevölkerung zu wenig Geld für das Lebensnotwenige zur Verfügung hat und jetzt in existenzielle Nöte gerät. Dieser Personenkreis braucht schnelle Hilfen“, forderte Loheide.

Menschen in der Grundsicherung stünden weniger als fünf Euro pro Tag für Nahrungsmittel und Getränke zur Verfügung. Daher deckten viele ihren Bedarf oder ergänzten ihn bei den Tafeln. „Wenn die Lebensmittelpreise steigen, wird diese Lücke noch größer“, so die Vorständin des evangelischen Hilfswerks. Nach Berechnungen der Diakonie Deutschland ist der Regelsatz seit Langem um 160 Euro im Monat zu niedrig.

Allein acht Millionen Menschen leben in Deutschland laut Loheide von existenzsichernden Leistungen wie Hartz IV, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und Hilfen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Das seien nur die Allerärmsten. Hinzu kämen diejenigen, die Wohngeld, Kinderzuschlag oder Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket erhalten. Diejenigen, die knapp oberhalb der Anspruchsgrenze für solche Leistungen liegen, drohten bei weiteren Preissteigerungen in die Armut zu rutschen.

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