Evangelische Kirche ruft zu Menschenketten um Synagogen auf

EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm: „Ein Zeichen der Solidarität mit unseren jüdischen Geschwistern“

Eine Hand hält ein Teelicht an eine Kerzenflamme, um es anzuzünden.

Mit Menschen- und Lichterketten sollen sich sich während der Sabbat-Feier schützend um Synagogen stellen.

Hannover (epd). Nach dem antisemitischen Anschlag von Halle ruft die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) für Freitag, 11. Oktober, zu Menschenketten um Synagogen auf. „Nach dem schrecklichen Anschlag in Halle setzen wir mit dieser Aktion ein Zeichen der Solidarität mit unseren jüdischen Geschwistern“, erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, am in Hannover.

Die EKD unterstützt damit einen Aufruf leitender Geistlicher der Kirchen in Sachsen-Anhalt auch für andere deutsche Städte. Diese hatten dazu aufgerufen, sich während der Sabbat-Feier „als Zeichen der Solidarität und engen Verbundenheit mit unseren jüdischen Geschwistern“ mit einer Menschen- und Lichterketten während der Sabbat-Feier schützend um Synagogen zu stellen.

„Kein Mensch, gleich welcher Religion, darf Opfer von Gewalt werden!“

“Wir dürfen einfach nicht zulassen, dass Menschen jüdischen Glaubens in unserem Land bedroht werden oder sich bedroht fühlen. Und wir müssen zeigen: Kein Mensch, gleich welcher Religion, darf Opfer von Gewalt werden!“, betonte der EKD-Ratsvorsitzende Bedford-Strohm.

In Halle waren am 9. Oktober während eines Gottesdienstes zum jüdischen Feiertag Jom Kippur in der Nähe der Synagoge zwei Menschen erschossen worden. Der Täter hatte versucht, in die Synagoge einzudringen, was aber misslang. Am frühen Nachmittag wurde der Verdächtige Stephan B. festgenommen. Generalbundesanwalt Peter Frank sprach von Terror.