12 Gründe für den Wiedereintritt in die evangelische Kirche

Eine Entscheidungshilfe für Sie

Es gibt viele gute Gründe für den Wiedereintritt in die evangelische Kirche. Das kann zum einen der Wunsch nach einer christlichen Trauung oder die Taufe des eigenen Kindes sein. Viele Menschen kommen auch zu uns, weil sie ihren Glauben an Gott wiedergefunden haben und Teil der christlichen Glaubensgemeinschaft werden wollen.

Welche Gründe Sie auch haben: Wir heißen Sie herzlich willkommen und freuen uns über jedes neue Gemeindemitglied. Mit dem Wiedereintritt in die Kirche leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Kirche als Solidargemeinschaft, welche sich dem Dienst an der Allgemeinheit verschrieben hat. Damit der Wiedereintritt ohne weiteres möglich ist, gestalten wir diesen so einfach wie möglich für Sie. Deshalb finden Sie bei uns auch alle Informationen darüber, wie Sie in die Kirche eintreten können.

Entsprechend der zwölf Apostel, die Jesus auswählte, um das Evangelium weiterzutragen, haben wir 12 gute Gründe für den Wiedereintritt in die Kirche zusammengetragen.

  1. Der Glaube an Gott
  2. Die Kirche als Gemeinschaft
  3. Die Kirche als Ort der Solidarität
  4. Konfessionswechsel und Neuorientierung
  5. Die Arbeit bei einem kirchlichen Arbeitgeber
  6. Die Taufe des Kindes
  7. Sie möchten das Patenamt übernehmen
  8. Sie möchten kirchlich heiraten
  9. Sie möchten kirchlich bestattet werden
  10. Sie möchten die Kirche in ihrem Dienst an der Allgemeinheit unterstützen
  11. Sie möchten die Gemeindearbeit vor Ort unterstützen
  12. Die Erhaltung der Kirche als moralischer Wegweiser in der Welt

1. Der Glaube an Gott

Auch wenn nicht wenige Menschen jedes Jahr aus der Kirche austreten, erkennen wir in der evangelischen Kirche auch eine deutliche Gegenbewegung. So treten jedes Jahr rund 40.000 Menschen wieder in die evangelische Kirche ein oder von einer anderen Glaubensgemeinschaft über. Darüber freuen wir uns sehr und heißen alle Menschen willkommen, die wieder Teil unserer Glaubensgemeinschaft werden möchten.

Der Glaube an Gott kann uns in bestimmten Lebensphasen vor Herausforderungen stellen. Es gibt Zeiten, in denen der Glaube uns abhandenkommen kann, wir Gott nicht sehen oder zweifeln. Zweifeln bedeutet aber auch, den Glauben zu reflektieren, sich mit seinem Glauben an Gott auseinanderzusetzen und Fragen zu stellen. Wenn Sie Ihren Glauben an Gott wiederfinden, haben Sie in der evangelischen Kirche einen Ort, an dem dieser sich festigen und entfalten kann. Auch Zweifel, Fragen und die Sehnsucht nach Segen werden in der Kirche und Ihrer Heimatgemeinde gehört und beantwortet. Denn die Kirche ist die Heimat des Glaubens.

2. Die Kirche als Gemeinschaft

Kirche bedeutet Gemeinschaft. Eine Kirche ohne Gemeinde und Kirchenmitglieder kann nicht funktionieren. Denn sie ist der Ort, in dem das christliche Leben stattfindet und das Christsein im Austausch in der Gemeinschaft gelebt wird. Somit verschreibt sich die Kirche dem Wohl der Gemeinschaft – und dies über die Grenzen der Konfession hinweg. Bei uns sind alle Menschen willkommen, die ihren Glauben in der Gemeinschaft leben möchten, Hilfe brauchen, sich allein fühlen und nach dem Sinn im Leben suchen. Neben gemeinsamen Gebeten und Gottesdiensten bieten die einzelnen Kirchengemeinden ein breites Spektrum an Aktivitäten und Angeboten für die Menschen vor Ort, um diesen Austausch und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft zu fördern. Gleichzeitig ist die Kirche ein Ort der Ruhe und Besinnung. Sie spendet Trost und ist zentrale Wegbegleiterin in den wichtigen Lebensphasen der Gemeindemitglieder.

3. Die Kirche als Ort der Solidarität

Die Kirche ist ein Ort der Solidarität mit den Armen und Benachteiligten in der Gesellschaft. Dies wäre ohne die Unterstützung der Kirchenmitglieder nicht möglich. Jedes einzelne Kirchenmitglied trägt die Gemeinschaft und unterstützt die Kirche bei ihren vielfältigen, tief in die Gesellschaft hineinreichenden Aufgaben. Dazu gehören die karitative und diakonische Arbeit, vielseitige soziale Angebote, Projekte für Jung und Alt sowie der Kampf gegen Armut. Als Kirchenmitglied bekennen Sie sich zu den christlichen Werten der Nächstenliebe und Solidarität. Durch Ihre Unterstützung üben Sie selbst Solidarität mit den Schwachen und Benachteiligten.

4. Konfessionswechsel und Neuorientierung

Ein weiterer Grund für den Wiedereintritt in die Kirche ist ein Konfessionswechsel und das Gefühl der Verbundenheit mit der evangelischen Kirche. Wer beispielsweise vom katholischen oder griechisch-orthodoxen Glauben zum evangelischen Glauben wechseln möchten, sollte sich der bedeutungstragenden Entscheidung bewusst sein. Hierbei ist es wichtig, dass der Konfessionswechsel für Sie kein bürokratischer Akt ist, sondern eine Entscheidung für den evangelischen Glauben oder einen religiösen Neubeginn.

Wir helfen Ihnen gerne bei der Entscheidungsfindung und beantworten Ihre Fragen zum Glauben und christlichen Glaubensleben in der evangelischen Kirche. Hierfür können Sie sich gerne an die Pfarrerin oder den Pfarrer vor Ort oder alternativ an unsere Seelsorge wenden. Zusätzlich bietet Ihnen die evangelische Kirche bundesweit ein vielseitiges Service- und Beratungsangebot.

5. Die Arbeit bei einem kirchlichen Arbeitgeber

Auch wenn die evangelische Kirche offen, dialogisch und wenig dogmatisch ist, ist eine Kirchenmitgliedschaft für die Arbeit bei der evangelischen Kirche als Arbeitgeberin zum Teil Voraussetzung. Somit ist ein häufig genannter Grund für den Wiedereintritt die Arbeit bei einem evangelischen Träger wie beispielsweise einer evangelischen Kindertagesstätte oder der Diakonie.

Da wir uns für die Religionsfreiheit einsetzen, ist die Mitgliedschaft nicht bei jedem evangelischen Arbeitgeber verpflichtend. Dennoch bedeutet die Arbeit im Dienst der evangelischen Kirche nach unserem christlichen Selbstverständnis auch, dass diese eine Verbundenheit mit der Kirche und ihrem sozialen Dienst an der Gesellschaft voraussetzt.

Nach der neuen Loyalitätsrichtlinie wird derzeit nur noch eine evangelische Kirchenmitgliedschaft für Mitarbeitende in der Verkündigung, der Seelsorge und in der Bildung erwartet. Vor allem in diesen Bereichen wird die Arbeit vor dem Verständnis der evangelischen Kirche als Glaubensgemeinschaft geleistet.

6. Die Taufe des Kindes

Wenn Sie aus der Kirche ausgetreten sind, hat dies nicht nur Folgen für Sie, sondern mitunter auch für Ihre Kinder. Der Wunsch, das eigene Kind taufen zu lassen, damit es unter Gottes Schutz steht, ist für viele Menschen ein Grund für den Wiedereintritt in die evangelische Kirche.

Gleichzeitig geht dieser Wunsch für die Eltern mit der Reflexion über den eigenen Glauben einher. Möchte ich mein Kind christlich erziehen? Möchte ich in meiner Familie christliche Traditionen leben? Wie vermittle ich meinem Kind christliche Werte? Diese Fragen sind wegweisend für das Leben in der Familie und für das Aufwachsen des Kindes.

Wenn Sie merken, dass Ihnen der Glaube und die christliche Tradition wichtig sind und Sie Ihr Kind von der Kirche in den wichtigen Lebensphasen begleiten lassen möchten, heißen wir Sie herzlich willkommen. Die Taufe steht für die bedingungslose Liebe Gottes und die Aufnahme in die christliche Glaubensgemeinschaft. Bei uns finden Sie alle wichtigen Informationen dazu.

7. Sie möchten das Patenamt übernehmen

Neben der Taufe zählt auch die Patenschaft zu den häufigsten Gründen für einen Wiedereintritt in die Kirche. Laut der bundesweiten Regelung in der evangelischen Kirche dürfen nur Personen das Patenamt bekleiden, die Kirchenmitglied und zum Abendmahl zugelassen sind. Das heißt: wer auch getauft und konfirmiert ist. Neben evangelischen Kirchenmitgliedern können auch Mitglieder einer anderen christlichen Kirche die Patenschaft übernehmen. In vielen Gliedkirchen der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) muss bei Paten aus anderen Kirchen jedoch wenigstens einer der Paten Mitglied der evangelischen Kirche sein.

Das Patenamt zu übernehmen ist eine wichtige Aufgabe. Das bedeutet, gemeinsam mit den Eltern Verantwortung zu übernehmen und für die christliche Erziehung des Täuflings einzustehen. Dieses Versprechen geben Sie als Patin bzw. Pate vor Gott, den Eltern und dem Täufling. Das Taufversprechen ist damit gleichzeitig ein Ja zu Gott und ein Ja zur christlichen Begleitung im Leben des Täuflings.

8. Sie möchten kirchlich heiraten

Die Hochzeit ist ein wichtiger Schritt im Leben von zwei Menschen und gleichzeitig einer der häufigsten Gründe für den Wiedereintritt in die evangelische Kirche. Viele Menschen, die sich für den Bund der Ehe entscheiden, möchten dies in einer kirchlichen Trauung zelebrieren und sich das Versprechen vor Gott im Beisein von Familie und Freunden geben.

Wenn Sie heiraten möchten, aber weder Ihr/e Ehepartner*in noch Sie selbst derzeit Mitglied der evangelischen Kirche sind, können Sie sich für den Wiedereintritt an Ihre Pfarrerin, Ihren Pfarrer oder eine der vielen Kircheneintrittsstellen in Ihrer Nähe wenden.

9. Sie möchten kirchlich bestattet werden

Ein weiterer häufiger Grund für den Wiedereintritt ist der Wunsch nach einer kirchlichen Bestattung. Im Gedanken an die Endlichkeit des Lebens sowie bei der Auseinandersetzung mit Tod und Trauer spendet der Glaube Hoffnung und Trost.

Eine kirchliche Trauerfeier und christliche Bestattung bieten den Hinterbliebenen eine Möglichkeit, sich zu verabschieden und den Verstorbenen auf seinem letzten Weg zu begleiten. Ein Grab sowie das gemeinsame Trauern während der Trauerfeier in der Kirche geben Hoffnung und spenden Trost. Für eine kirchliche Bestattung müssen Sie jedoch Kirchenmitglied sein und damit Teil der christlichen Glaubensgemeinschaft.

10. Sie möchten die Kirche in ihrem Dienst an der Allgemeinheit unterstützen

Der Wunsch, selbst Verantwortung zu übernehmen und die evangelische Kirche bei ihren weit in die Gesellschaft hineinreichenden Aufgaben zu unterstützen, ist ebenfalls einer der Gründe, die Menschen zu einem Wiedereintritt bewegen. Durch das soziale Engagement in Form von vielseitigen Projekten, Bildungsangeboten sowie kirchlich getragenen Krankenhäusern und Hilfe für Menschen in Not ist die evangelische Kirche eine wichtige Säule der Gesellschaft. Ohne die Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung seitens der Kirchenmitglieder in Form von Spenden, Kollekten und der Kirchensteuer wäre die Kirche nicht in der Lage, diese vielseitigen Arbeiten zu bewältigen.

11. Sie möchten die Gemeindearbeit vor Ort unterstützen

Ein weiterer Grund, der Menschen zu einem Wiedereintritt bewegt, ist der Wunsch, die Gemeindearbeit vor Ort zu unterstützen. Oftmals kennen sie Menschen, die sich ehrenamtlich in der Gemeinde vor Ort engagieren und ein soziales und solidarisches Miteinander schaffen. Durch die Mitgliedschaft in der evangelischen Kirche leisten Sie hierzu einen wichtigen Beitrag und unterstützen die Gemeinde. Nicht nur bei Aktivitäten in der Kirche, sondern vor allem auch bei der Arbeit im Dienst der Gesellschaft.

12. Die Erhaltung der Kirche als moralischer Wegweiser in der Welt

Die Aufgaben der evangelischen Kirche reichen weit über die persönliche Hilfe jedes einzelnen Kirchenmitglieds hinaus. Die Kirche ist ein moralischer Kompass, bildet einen Gegenpol zu kapitalistischen Strukturen und spielt eine wichtige Rolle in der Politik. Auch der Kampf gegen Armut, soziale Ausgrenzung und Hunger in der Welt sowie die Flüchtlingshilfe und der Kampf für Demokratie und Freiheit zählen zu wichtigen weltlichen Aufgaben, denen sich die Kirche verschreibt. Dies sind weitere wichtige Gründe für einen Wiedereintritt in die evangelische Kirchefür eine sozialere, gerechtere und bessere Zukunft.

Nehmen Sie Kontakt auf − wir freuen uns auf Sie!

Wenn Sie wieder in die Kirche eintreten möchten, können Sie sich hierfür an jeden Pfarrer, an jede Pfarrerin wenden. So zum Beispiel auch direkt bei Ihnen in der Heimatgemeinde. Wenn Sie nicht wissen, welcher Gemeinde Sie angehören, können Sie dies über unsere Gemeindesuche herausfinden. Darüber hinaus bauen wir kontinuierlich bundesübergreifend Kircheneintrittsstellen aus. Mittlerweile gibt es mehr als 150 Eintrittsstellen, welche sich zum Teil in Bistros oder Cafés befinden, die zum Verweilen einladen und Raum für Austausch und gemeinsame Gespräche geben.

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