Gedenken zum Volkstrauertag gestalten

Eine Handreichung der Kriegsgräberfürsorge gibt Hinweise und Hintergrundinformationen

Am Volkstrauertag gedenkt Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft – den Opfern der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. hat eine Handreichung zur Gestaltung von kleineren und größeren Gedenkveranstaltungen zum Volkstrauertag am 17. November 2019 herausgegeben. Darin finden sich exemplarische Rede-und Predigttexte und praktische Hinweise und Hintergrundinformationen. Der Schwerpunkt liegt 80 Jahre nach dem Beginn des zweiten Weltkriegs beim Überfall auf Polen und der deutsch-polnischen Beziehungsgeschichte im europäischen Kontext.

Eine zentrale Gedenkveranstaltung findet im Plenarsaal des Deutschen Bundestages statt. Zahlreiche Veranstaltungen sollen am 17. November zu Versöhnung und Völkerverständigung beitragen und rufen zu Toleranz und Frieden auf. Unter dem Motto „Auf dem Weg zu einer Kirche der Gerechtigkeit und des Friedens“ stellte die Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) bereits auf der Synodaltagung in Dresden vom 9. bis 13. November den Themenschwerpunkt Frieden in den Vordergrund.

Versöhntes Europa

„Am diesjährigen Volktrauertag gedenken wir des Leides, das unsere Vorfahren über unser Nachbarland Polen brachten,“ schreiben deshalb Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, in ihrem gemeinsamen Grußwort zur Handreichung des Volksbundes. „Wir gedenken des Mutes derer, die sich für die Versöhnung unserer Völker eingesetzt haben und sich weiter engagieren. Nie wieder,“ so fordern und beten Bedford-Strohm und Marx, „dürfen Krieg und Hass zum Mittel der Politik in Europa werden.“

Präses Annette Kurschus, stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Beauftragte des Rates für deutsch-polnische Beziehungen, erinnert in ihrer Predigtmeditation zu Hiob 14 auch an das deutsch-polnische Gedenken und an den Beginn des zweiten Weltkriegs in Warschau: „Mit unseren je eigenen Kulturen der Erinnerung konnten Leid und Schuld Ausdruck finden.“

EKD (mit Material vom epd)


Der Volkstrauertag wurde in der Bundesrepublik Deutschland 1952 auf Anregung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. wieder eingeführt. Die Ursprünge reichen bis in das Jahr 1922, als im Reichstag der Weimarer Republik die erste offizielle Feierstunde stattfand. Damals veranstaltete der Volksbund eine Feier, um das Gedenken an die Millionen Kriegstoten des Ersten Weltkrieges zu wahren.

Cover Handreichung zum Volkstrauertag 2019

Zum Volkstrauertag am 17. November 2019

Gedenkstunden und Gottesdienste gestalten

Handreichung des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.

Mit einem gemeinsamen Grußwort von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), und Reinhard Kardinal Marx, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, sowe einer Predigtmeditation zu Hiob 14, 1-6 (7-14) 15-17 von Präses Annette Kurschus, Stellvertretende Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).