Hermann-Maas-Medaille für Initiative „Meet a Jew“

Initiative des Zentralrates der Juden in Deutschland zur Prävention von Antisemitismus

Gengenbach (epd). Das Begegnungsprojekt „Meet a Jew“ erhält die Hermann-Maas-Medaille 2022. Die Medaille und das dazugehörige Preisgeld von 2.500 Euro sollen am 27. Januar in Gengenbach überreicht werden, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, wie die Evangelische Landeskirche in Baden am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Die Laudatio hält der badische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh.

Mit der Verleihung würdigen die evangelische Kirchengemeinde Gengenbach, die Landeskirche und die Heidelberger Hermann-Maas-Stiftung das Anfang 2020 gestartete Projekt „Meet a Jew“. Es ist eine Initiative des Zentralrates der Juden in Deutschland zur Prävention von Antisemitismus, bei der junge Jüdinnen und Juden in Schulklassen oder Jugendgruppen eingeladen werden, um über ihr Leben als Juden in Deutschland zu erzählen.

Der Preis erinnert an den evangelischen Theologen Hermann Maas (1877-1970) und wird seit 1994 alle vier Jahre an Einzelpersonen, Gruppen oder Institutionen verliehen, die sich in ökumenischem Geist um den Dienst am Nächsten und um Verständigung und Versöhnung zwischen Religionen und Völkern verdient gemacht haben.

Maas wurde nach 1933 von den Nationalsozialisten wegen seines Einsatzes für die Versöhnung mit den Juden mit Berufsverboten belegt und gezwungen, auf die Predigttätigkeit zu verzichten. Unter Einsatz seines Lebens verhalf er mehr als 1.700 Menschen zur Emigration.

Cover der EKD-Broschüre Antisemitismus

Eine Information der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Union Evangelischer Kirchen in der EKD (UEK) und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), 2017

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