Ökumenisches Gedenken nach Amoklauf in Hamburg

Okumenischer Gedenkgottesdienst in der Hamburger Hauptkirche St. Petri.

Gedenkgottesdienst nach dem Amoklauf in Hamburg am Sonntag (19.03.2023) in der Hauptkirche St. Petri in Hamburg. (Foto: Diakon Lutz Neugebauer, Notfallseelsorge, Erzbistum Hamburg, entzuendet beim Kerzenritual die erste von vier Kerzen beim Gedenkgottesdienst fuer die Opfer des Amoklaufs bei den Zeugen Jehovas in Hamburg in der Hauptkirche St. Petri. Die oekumenische Trauerfeier wurde von der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen, der Nordkirche und dem Erzbistum Hamburg veranstaltet. Am Abend des 9. Maerz hatte nach Angaben der Hamburger Polizei ein Mann in einem Gebetshaus der Zeugen Jehovas im Stadtteil Gross Borstel auf Mitglieder der Glaubensgemeinschaft geschossen. 

Hamburg (epd). Anderthalb Wochen nach dem Amoklauf in Hamburg ist am Sonntag in einem ökumenischen Gottesdienst der Opfer gedacht worden. Die Gedenkfeier sei „eine Möglichkeit, einmal alles rauszulassen und vor Gott zu bringen: Angst, Trauer, Fassungslosigkeit und Schmerz“, sagte der katholische Erzbischof Stefan Heße laut Redemanuskript in der Hamburger Hauptkirche St. Petri. Die Hamburger evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs dankte allen, „die mit Herz und Hingabe Leib und Leben riskiert haben, um noch Schlimmeres zu verhüten“.

Gott sei in denen gewesen, „die Wunden verbunden, Tote geborgen, Erschrockene umarmt, Nachbarn beruhigt haben: Polizisten, Kriseninterventionsteams, Sanitäter, Ärztinnen, Notfallseelsorger“, sagte Fehrs. Am 9. März hatte ein Mann in einem Gebetshaus der Zeugen Jehovas sieben Menschen und anschließend sich selbst erschossen. Neun Menschen wurden schwer verletzt.

Während des Gedenkens wurden vier Kerzen entzündet: Je eine für die Betroffenen und die Opfer, für die Einsatzkräfte, für die Nachbarschaft und für den Frieden. Eingeladen zum Gottesdienst hatten die evangelische Nordkirche, das Erzbistum Hamburg und Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Hamburg.

Die Zeugen Jehovas nahmen an der Trauerfeier nicht teil, würdigten sie aber als Zeichen der Anteilnahme und kündigten für später eine eigene Trauerfeier in Übereinstimmung mit ihren Glaubensüberzeugungen an.