Rede zum Johannisempfang der EKD am Mittwoch, 22. Juni 2022, in der Französischen Friedrichstadtkirche zu Berlin

Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland

Eine Zeitansage im Sommer

  1. Sommergedicht

Johannisempfang, es ist Sommer, Mittsommer sogar. Und es ist ein geradezu gespenstischer Gegensatz: Täglich die verstörenden Bilder und Nachrichten von dem Töten und Sterben in der Ukraine – und bei uns strahlender Himmel, reifende Früchte, Gesumm und Gebrumm, vibrierendes Leben. Geradezu unanständig scheint es, sich daran zu freuen. Als dürfe es keinen Sommer geben mit seinen Freuden, wenn ganz in der Nähe Krieg ist. Aber doch, es ist Sommer. Also zu Beginn ein Sommergedicht, aus der Feder des Detlev von Liliencron. Es heißt „Dorfkirche im Sommer“:

Schläfrig singt der Küster vor, 
Schläfrig singt auch die Gemeinde. 
Auf der Kanzel der Pastor 
Betet still für seine Feinde. 

Dann die Predigt, wunderbar, 
Eine Predigt ohnegleichen. 

Die Baronin weint sogar 
Im Gestühl, dem wappenreichen.

Amen, Segen, Türen weit, 
Orgelton und letzter Psalter. 
Durch die Sommerherrlichkeit '
Schwirren Schwalben, flattern Falter. 

Leichtfüßig kommt dieses kleine Stück daher mitten im schweren Gelände, durch das wir uns in diesem Sommer 2022 wühlen. Der starke Tobak, der darin steckt, ist in harmlose Reime verpackt. Dieser charmante poetische Kirchenspott ist mehr als 150 Jahre alt. Liliencrons Abgesang auf die schlafmützige Gemeinde entstand in der vermeintlich „guten alten Zeit“, als das Volk noch fromm und die Kirche mitten im Dorf war. Augenzwinkernd nimmt der Dichter aufs Korn, wie es die Leute manchmal schon vor dem Amen nach draußen zu Schwalbe und Schmetterling zieht.

  1. Müdigkeit

Schläfrig singt der Küster vor,
Schläfrig singt auch die Gemeinde.

Allgemeine Müdigkeit. Ja, die kennen wir. Was im Gedicht als selbstzufriedener, dösiger Dämmerzustand daherkommt, macht sich gegenwärtig als gereizte, aufgescheuchte und latent aggressive Erschöpfung breit – nicht nur in der Kirche, auch in der Gesellschaft.

Gerade war noch Corona, und wir hatten uns vorgenommen, mit ausreichend Abstand zurückzublicken und aufzuarbeiten, was dieses Virus angerichtet hat. Jetzt ist „nach Corona“. Aber nicht, weil Corona vorbei wäre. Nein, jetzt ist „nach Corona“, weil jetzt mitten in Europa Krieg ist. Man kann sich offenbar immer nur von einer Sache verrückt machen lassen.

Diese erstaunliche Anpassungsfähigkeit an Katastrophen scheint menschliche Überlebensstrategie zu sein. Ich frage mich allerdings ein wenig beklommen: Ist das wirklich eine Fähigkeit, oder zeigt sich darin eher eine Unfähigkeit, mit Krisen umzugehen? Selbst der Krieg ist inzwischen schon nicht mehr ganz obenauf. Medial hat der Krieg zwischen Johnny Depp und Amber Heard dem Krieg in der Ukraine zwischendurch den Rang abgelaufen. Ist es erste Gewöhnung, die hier einkehrt, eine fatalistische Abgefundenheit, die damit rechnet, dass es halt ‚da hinten‘ im Osten auf ein jahrelanges Töten und Sterben hinausläuft? Gott bewahre!

Wir sind der immer neuen Krisen überdrüssig. Ja, wir, tatsächlich scheint niemand davon ausgenommen. Und mitten da hinein und zusätzlich obendrauf kommt all das, was den Namen „Transformationsprozess“ trägt, jene Großvorhaben in Sachen Mobilität, Digitalisierung und Klimaschutz, die im Hickhack der Entscheidungen, im Kleinklein der Umsetzung und Durchsetzung in Rathäusern und Ämtern unendlich mühselig sind. Alles zusammen stellt eine einzige Überforderung dar und erzeugt hoch emotionale Wallungen. Wenn Wallung der Gemüter auf körperliche und seelische Erschöpfung trifft, dann wird´s brenzlig. Hoch explosive Begegnungen können daraus entstehen, die hier und da ein Gift freisetzen, das lange nachwirkt.

Und dennoch: Frönen wir nicht dem Verdruss!

  1. Anwälte des Unverfügbaren

Auf der Kanzel der Pastor betet still für seine Feinde. 

Am Abend des 24. Februar, als die russische Armee die Ukraine überfallen hatte, hat kein Pastor, hat keine Pastorin allein und still auf der Kanzel gebetet. Viele, sehr viele sogar, haben sich zu Friedensgebeten versammelt. Laut haben sie sich gemeinsam an Gott gewandt, Gott mit ihrem Bitten und Flehen um Frieden in den Ohren gelegen, ihren Protest und die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine in Worte gebracht. Auch für die Feinde haben sie gebetet: dass die sich besinnen, umkehren, müde werden, aufhören. Gemeinsam haben sie die Sprachlosigkeit ausgehalten und darauf vertraut, dass Gott auch unser Seufzen und Schweigen hört.

„Beten allein reicht nicht!“, hat eine Ukrainerin mir wütend entgegengeschleudert. Sie hat ja recht: Wenn wir uns ins Gebet flüchten, darf dies keine Flucht davor sein, uns mit handfesten und unbequemen Fragen auseinanderzusetzen. Etwa mit den Fragen von Waffenlieferungen und militärischer Verteidigung.

Und doch: Womöglich tut das Wissen um Menschen, die die Welt ins Gebet nehmen, auch und gerade einer säkularen Gesellschaft gut. Als Hinweis darauf: Selbst wenn wir alles Menschenmögliche tun, können wir eben doch nicht alles tun.

Im Jahr 2018 erschien Hartmut Rosas Büchlein mit dem Titel „Unverfügbarkeit“. Dieser soziologische Essay machte viel Furore, auch in Theologie und Kirche. Kurz bevor das Coronavirus ausbrach, hat Rosa messerscharf analysiert, wie wir spätmodernen Menschen darauf fixiert seien, alles beherrschen zu wollen, und – auf Effizienz getrimmt – nichts dem Zufall zu überlassen. Unser ganzes Streben sei, die Welt in den Griff zu bekommen und das Unverfügbare verfügbar zu machen. So, als müsse die Welt sich uns fügen und zur Verfügung stellen.

Rosa hat diese Weltbeziehung als Trugschluss beschrieben, der die Welt kaputt und uns unglücklich macht, als ein Leben im „rasenden Stillstand“. Das Bild ist eindrücklich und beklemmend: Wir leben wie auf einer ständig abwärtsfahrenden Rolltreppe. Während wir versuchen, die Treppe in der Gegenrichtung so schnell wie möglich hinaufzusteigen, beschleunigt sie ihre Fahrt abwärts immer mehr, so dass unser Lebenstempo zwingend immer hastiger und atemloser wird. Trotz aller Eile und Mühe kommen wir über dieselbe Stelle nicht hinaus: „Rasender Stillstand“.

Heute, im neuen Kriegs- und Seuchenzeitalter, lesen sich Hartmut Rosas Überlegungen beinahe prophetisch.

Sie faszinieren mich deshalb, weil dieser Soziologe in seiner Sprache sagt, was Kern und Stern unseres christlichen Glaubens ist: Wir sind Menschen und nicht Gott. Es hilft – wie Jesus sagt – dem Menschen nichts, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber Schaden nimmt an seiner Seele. Fortschritt führt nicht zwingend ins Reich Gottes. Wer sein Leben um jeden Preis und auf Kosten anderer erhalten will, wird es verlieren.

Aus christlicher Perspektive ist die Unverfügbarkeit weder Fluch noch böses Schicksal. Sie gehört wesentlich zu unserem geschöpflichen Sein. Es bedeutet einen Gewinn für unser Leben, die Unverfügbarkeit einzubeziehen in die Weise, wie wir reden und diskutieren, wie wir entscheiden und handeln. Es ist weise und redlich, wenn wir zugeben, in den großen Fragen von Leben und Tod, Krieg und Frieden keine leicht fertigen und darin leichtfertigen Antworten zu haben. Es ist heilsam und hält den Himmel offen, wenn wir uns von etwas leiten und berühren lassen, was wir nicht selbst machen und herstellen können. Es ist tief erdverwurzelt und rettungsvoll realistisch, wenn wir mit der Möglichkeit des Unmöglichen rechnen – also damit, dass Gott in die Welt kommt. Unverfügbar. Unvermittelt. Unverhofft. Gerade in Krisen- und Kriegszeiten.

  1. Lernend streiten, streitend lernen

Dann die Predigt, wunderbar, 
Eine Predigt ohnegleichen. 

Ja, zu predigen hatten und haben wir. Wir haben nicht nur mit Gott zu reden, wir haben aus dem Gespräch mit Gott heraus auch die klare Pflicht, in die Welt hinein zu sprechen. Unsere Predigt muss nicht wunderbar und ohnegleichen sein, auch muss sie keine Baronin zum Weinen rühren. Klar und zur Sache soll sie sein, eine öffentliche Rede von Gott, erkennbar aus dem Glauben heraus. Nicht so, dass wir abkanzeln und moralisieren und dämonisieren, sondern so, dass uns abgenommen wird, wie sehr wir darum ringen, Gott zu hören, in der Spur Jesu gute Wege zu finden, verantwortliche eigene Worte zu wagen.

Es stimmt: Entscheidungen müssen getroffen und Fragen müssen beantwortet werden. Aber ein simples Ja oder Nein darf die komplizierte Wirklichkeit, der die Antwort gelten und standhalten soll, nicht eindampfen und beschneiden.

Militärische Verteidigung, ja oder nein? Waffenlieferungen, ja oder nein? Pazifismus, ja oder nein?

Könnte es auch im gegenwärtigen Streit um Krieg und Frieden die Aufgabe von Christinnen und Christen sein, sich als Anwälte und Anwältinnen der Unverfügbarkeit zu verstehen? Also ausdrücklich dem Nichtwissen das Wort zu geben, der Skepsis ihr Recht einzuräumen, dem Zweifel den Platz freizuhalten? Ich meine: ja, unbedingt. Dies ist mein Zugang, um eine christlich verantwortete Haltung zu gewinnen zu den ethischen Fragen rund um den Krieg in der Ukraine. Die Aporien und Dilemmata müssen akribisch benannt werden. Gerade das macht ja die Bibel so stark: Sie löscht die offensichtlichen Widersprüche nicht aus ihren Texten. Im Gegenteil: Die Bibel lässt Widersprüche bewusst nebeneinander stehen, bringt sie in Dialog miteinander und hebt sie auf in einer größeren Wahrheit. Ebenso die christliche Theologie: Sie beansprucht die Wahrheit nicht in einem Entweder-Oder, sondern nähert sich ihr dialektisch. Sie bekennt, Jesus sei wahrer Gott und wahrer Mensch. Sie nennt das Kreuz Erniedrigung und Erhöhung. Sie spricht vom Schon und Noch-nicht des Reiches Gottes. Sie weiß vom Menschen, dass er gerecht und der Sünde verhaftet ist.

Wir brauchen eine Kommunikation, die es erlaubt zu lernen, noch mehr zu lernen und auch: umzulernen. Das biblische Wort, das wir gemeinhin mit „Jünger“ übersetzen, „mathetes“, bedeutet im Wortsinn: „Schüler“. Jesus und die Zwölf sind im Kern eine Lerngemeinschaft, und Jesus will, dass aus dem kleinen Kreis der Zwölf eine weltweite Lerngemeinschaft wird.

Wir brauchen – nicht nur in der Kirche! – eine Kommunikation, die es zulässt, Meinungen zu ändern – ohne dass es gönnerhaft als unentschiedenes Schwanken belächelt oder mit Häme als Schwäche aufgespießt wird. Angesichts der Unverfügbarkeit der Welt ist Lernen nicht nur eine Stärke, Lernen ist ein Muss.

  1. Friedensethik

Wenn wir Christen von menschlicher Verstrickung in Sünde sprechen, gestehen wir ein, dass Menschen zu Gewalt und Unrecht neigen – und umgekehrt vor Gewalt und Unrecht geschützt werden müssen. Leben, Gerechtigkeit, Freiheit, Frieden sind hohe Güter. Sie zu schützen ist die Aufgabe des Staates. Notfalls auch mit Gewalt. Dabei gilt es nüchtern zu sehen: Solcher Schutz und alle Hilfe zur Verteidigung sind ihrerseits mit Gewalt verbunden und stehen in Gefahr, neues Leid zu verursachen und sich schuldig zu machen.

Verteidigung und Nothilfe sind darum aus Sicht unseres christlichen Glaubens strikt an die Aufgabe gebunden, für Recht und Frieden zu sorgen, und an keine anderen, fremden Zwecke. Dabei muss sich christlich gegründetes Handeln an Jesu Rede vom Reich Gottes und seiner Vision einer besseren Gerechtigkeit messen lassen. Dieser doppelte Maßstab ist der Kompass, mit dem Christinnen und Christen Politik gestalten.

Mich empört, wenn der Patriarch von Moskau einen Angriffskrieg als gottgewolltes Mittel darstellt, um seine eigene Auffassung des Christentums und seine Sicht der Geschichte durchzusetzen. Gott in dieser Weise vor den eigenen Karren zu spannen, halte ich für Gotteslästerung. Damit verurteile ich ausdrücklich nicht die gesamte russische Orthodoxie, die in sich sehr vielstimmig ist. Wir dürfen und werden die ökumenischen Brücken zu ihr nicht abbrechen.

Spiegelbildlich zur Kritik an Kyrill ist aber auch Skepsis geboten, wenn die Verteidigung der Ukraine pauschal als Verteidigung westlicher Werte idealisiert wird. Auch hier wittere ich eine geschichtstheologische Überhöhung des Krieges, die mir suspekt ist. Es stimmt: Die Verteidigung von Freiheit und Recht ist einen engagierten Streit wert. Aber dieser Streit muss sich unterscheiden von der Logik machtvoller Überwältigung, bösartiger Unterstellung und hasserfüllter Abwertung derer, die anders denken. Und allemal muss sich unsere Sprache freihalten von Dämonisierungen und Entmenschlichungen.

Niemand wird zum Heiligen, weil er das eigene Leben, die eigene Freiheit und die seiner Lieben verteidigt. Und es wird auch niemand zum Teufel, der – verbohrt und verführt, machtverstrickt und verirrt, dumm und in Böses verliebt – über die Freiheit, das Recht und das Leben anderer herfällt. Er bleibt auch dann noch Mensch. Das ist das Elend des Menschseins – und seine Würde.

Die Orientierung an Jesu Wort verlangt danach, immer neu auszuloten, wie wir das Recht und die Würde von Menschen in Not verteidigen und uns zugleich für Frieden einsetzen können. Das ist mühsam! Und es führt in eine bisweilen unauflösbare Spannung, in der es oft kein eindeutiges „Richtig“ oder „Falsch“ gibt.

Wenn es in hoffentlich nicht allzu ferner Zeit darum gehen wird, das Schweigen der Waffen in Frieden zu verwandeln, brauchen wir dabei die zivile Friedensarbeit als unabdingbares Fundament. Hier sind die Kirchen besonders stark, hier werden wir als Christinnen und Christen gebraucht!

  1.  Alles hängt mit allem zusammen

Amen, Segen, Türen weit,
Orgelton und letzter Psalter. 
Durch die Sommerherrlichkeit 
Schwirren Schwalben, flattern Falter. 

So dichtet Liliencron und macht Lust, hinauszugehen ins pralle sommerliche Leben. Er setzt eine Welt und Natur in Szene, die ihren immer gleichen Gang gehen. Doch die Schöpfung reimt sich schon lange nicht mehr so schön wie vor 150 Jahren. Die Falter und Insekten werden rar, und deshalb verschwinden die Vögel. Die Sommerherrlichkeit mit Hitzewellen und ausbleibenden Niederschlägen zeigt an, wie sehr die Natur aus dem Gleichgewicht ist. Davon wissen die Menschen in den Dürre- und Hungergebieten des globalen Südens ein Lied zu singen. Sie sind dort nicht zuletzt deshalb auf Getreide aus Osteuropa angewiesen, weil der Klimawandel heimische Landwirtschaft kaum noch zulässt.

Doch auch wer in den Flutgebieten an Ahr und Erft, Lenne und Volme wohnt oder in von Starkregen betroffenen Regionen zuhause ist, kennt eigene Strophen dieses Liedes. Es ist ein langes Lied. Ein Lied, das zunehmend aus dem Takt gerät und in dem sich die Dissonanzen spürbar mehren.

Die biblische Fluterzählung, die wie ein archaisch-antiker Erzählstoff anmuten könnte, erweist sich gegenwärtig als schaurige Wirklichkeit und zugleich als erstaunlich präzise: Der Krieg in der Schöpfung wird zum Krieg mit der Schöpfung und gegen die Schöpfung, und die zeigt sich schließlich ihrerseits von ihrer lebensfeindlichen, gewalttätigen Seite.

Fragen nach Frieden und Sicherheit dürfen nicht ausgespielt oder aufgerechnet werden gegen Fragen des Klimaschutzes und der Bewahrung der Schöpfung. Klimawandel ist der größte Hungertreiber. Klimapolitik ist auch eine Frage von Gerechtigkeit und Sicherheit. Wenn Menschen um ihre Existenzgrundlage kämpfen, wenn es so kommt wie prognostiziert, nämlich dass sich bis 2030 rund 700 Millionen Klimaflüchtlinge auf den Weg machen werden, um ihr Leben zu retten, dann steigt die Kriegsgefahr. Deshalb halte ich es für kurzsichtig, an der einen Seite zu sparen und alles in die Aufrüstung zu stecken. Klima- und Sicherheitspolitik, die ihren Namen verdient, wird nie zu Lasten, sondern stets zugunsten der Armen in aller Welt und auch zugunsten der Armen in unserem Land geschehen können und müssen. Darauf werden wir als Christen achten, und daran werden wir erinnern. Auch und zuallererst uns selbst.

Alles hängt mit allem zusammen, und darum brauchen wir sie so dringend: himmelweite Hoffnung und unerschöpfliches Vertrauen.

Hoffnung ist ein rares Gut geworden. Viele haben das Hoffen verlernt, andere verbieten es sich bewusst. Menschliche Bosheit und Zerstörungslust sprechen dagegen. Und doch weigere ich mich zu verzweifeln. Ich will es mit Gott halten. Gott gesteht nach der Sintflut bemerkenswert nüchtern ein: „Das Dichten und Trachten des Menschen ist böse von Jugend auf.“ Um dann – mit eben dieser Begründung - zu versprechen: „Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“

Auf diese göttliche Treue vertraue ich.

Die Treue Gottes ist unsere Rettung.

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