Bischöfin Fehrs: Gottes Himmelreich auf Erden leben

Hannover (epd). Zu Christi Himmelfahrt hat die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, dazu aufgerufen, sich aktiv für eine bessere Welt im Hier und Jetzt einzusetzen. „Diese Bibelgeschichte fordert uns dazu auf, nicht abzuwarten und alle Hoffnung tatenlos auf den Himmel zu verschieben. Sie will uns herausfordern und dazu bringen, Gottes Himmelreich auf Erden zu leben“, sagte Fehrs laut Mitteilung der EKD am Dienstag in Hannover.

Die Hamburger Bischöfin erklärte, es gebe genug zu tun, etwa für den Frieden, die Menschlichkeit und die Bewahrung der Schöpfung. „Sei es im Haupt- oder im Ehrenamt, sei es als Christ und Christin oder einfach als Mensch“, sagte sie. „Es liegt auch an uns, den Himmel hinunterzulieben in die Mächte und Gewalten irdischer Existenz.“

Christi Himmelfahrt ist fester Teil des christlichen Festkalenders: Der Feiertag wird seit dem vierten Jahrhundert immer 40 Tage nach Ostern begangen. Laut der biblischen Erzählung wird der nach seiner Kreuzigung vom Tod auferstandene Jesus Christus vor den Augen seiner Jünger „emporgehoben“: „Eine Wolke nahm ihn auf, weg von ihren Augen“ (Apostelgeschichte 1,9). Dies ist auch ein bevorzugtes Motiv in der bildenden Kunst.

Himmelfahrt wird allerdings in der Theologie kaum noch wörtlich als Reise verstanden. Der Himmel ist danach kein geografischer Ort, sondern der Herrschaftsbereich Gottes. Zahlreiche Kirchengemeinden feiern ihre Himmelfahrtsgottesdienste traditionell im Freien.