Neue journalistische Ausbildung in ökumenischer Kooperation

Nach dem Aus für die Journalistenschule in Berlin baut die evangelische Publizistik ein neues journalistisches Ausbildungsangebot auf. Dazu arbeiten die beiden christlichen Kirchen eng zusammen.

Jugendliche am Tablet und Laptop

Junge Menschen am Laptop

Frankfurt a.M. (epd). Das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) baut ein neues journalistisches Ausbildungsangebot auf. In Zusammenarbeit mit der katholischen Journalistenschule ifp sollen in Frankfurt am Main ab Oktober 2023 zunächst zwei Volontärinnen oder Volontäre pro Jahr ausgebildet werden. Ab Ende 2024 sollen vier Ausbildungsplätze für jeweils 24 Monate zur Verfügung stehen, wie das GEP am Donnerstag mitteilte. Die Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands nannte die ökumenische Kooperation zukunftsweisend.

Im Frühjahr hatte der GEP-Aufsichtsrat wegen fehlender Finanzmittel die Schließung der Evangelischen Journalistenschule (EJS) in Berlin beschlossen und die neue Volontärsausbildung angekündigt. Er freue sich sehr, dass das GEP nun wie zugesagt ein neues attraktives Angebot für die journalistische Ausbildung machen könne, erklärte GEP-Direktor Jörg Bollmann. „In Kooperation mit dem ifp, das uns mit der jahrzehntelang erworbenen Erfahrung maßgeblich helfen wird, wird es möglich sein, unseren Volontärinnen und Volontären einen exzellenten redaktionellen Ausbildungsplatz zu bieten.“

Sie werden in den zahlreichen publizistischen Produkten des GEP ausgebildet, wie dem evangelischen Magazin „chrismon“, Onlineportalen wie „evangelisch.de“ und „chrismon.de“, der evangelischen Rundfunkarbeit und der Nachrichtenagentur epd. Außerbetrieblich fußen die Volontariate den Angaben zufolge auf der engen Zusammenarbeit mit dem katholischen Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses (ifp) in München. Leiterin des neuen Ausbildungsgangs im GEP wird „chrismon“-Chefredakteurin Ursula Ott.

Der Vorsitzende Joachim Frank erklärte für die Gesellschaft Katholischer Publizisten, es sei „ein Zeichen der Zeit, dass die Verantwortlichen beider Kirchen im Medienbereich die Tür öffnen, um fundierte journalistische Ausbildung zu gewährleisten“. Schließlich gebe es keinen katholischen oder evangelischen Journalismus, sondern nur gutes journalistisches Arbeiten von Christen oder Christinnen in den Medien. Es sei zu hoffen, dass sich die Zusammenarbeit verstetige und künftig mehr als die jetzt geplanten zwei beziehungsweise vier Volontariate vergeben werden könnten, sagte Frank. Der Bedarf sei gewiss weit größer.


Das GEP ist die zentrale Medieneinrichtung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Landeskirchen und Werke sowie der evangelischen Freikirchen. Zu ihr gehört unter anderem die Zentralredaktion des Evangelischen Pressedienstes (epd).