Bericht des Rates der EKD, Teil B (schriftlich)

4. Tagung der 12. Synode der EKD, 12. bis 15. November 2017 in Bonn

0. Schwerpunkte des Jahres 2017

Der Rat der EKD hat in seiner 15. Sitzung im Januar 2017 im Rahmen der Festlegungen für die Ratsperiode und auf der Grundlage der mit dem Haushaltsplan 2017 beschlossenen Zielvorgaben besondere Schwerpunkte herausgearbeitet. Damit ist eine Konzentration auf Vorhaben erfolgt, die die Arbeit der EKD besonders geprägt haben. Sie lauten:

„1) Reformationsjubiläum

Die Arbeit der EKD wie auch ihre öffentliche Wahrnehmung wird in diesem Jahr überwiegend durch das Reformationsjubiläum geprägt sein:

  1. Die vielen geplanten Veranstaltungen sind mit möglichst vielen Besuchern und Besucherinnen, Gästen und Dialogpartnern durchzuführen. Dabei steht die Verkündigung der reformatorischen Botschaft in einer pluralen, divergenten Gesellschaft im Mittelpunkt. Es gilt, in einer (religions-)verunsicherten Gesellschaft die „Kommunikation des Evangeliums“ als Beitrag reformatorischer Einsichten zu einem aufgeklärten Diskurs über die christliche Religion als Quelle von Frieden, Trost und Verantwortung zu stärken.
     
  2. Das Projekt „schools500reformation“ ist in ein Global Pedagogical Network zu überführen.
     
  3. Die Synode der EKD hat sich für ihre Tagung im November 2017 eine Auswertung des Reformationsjubiläums vorgenommen, hierzu ist neben der Berichterstattung von 30 sogenannten Scouts eine zwischen den Organen abgestimmte Auswertung mit Perspektiven für die Jahre 2018 ff. zu starten.

2) Kirchenentwicklung – theologische Impulse und missionarische Anforderungen

Resultierend aus den Auswertungen zum Reformationsjubiläum und der V. KMU sind insbesondere die Aufgaben der Entwicklung unserer Kirche in den Blick zu nehmen:

  1. Die Daten der KMU V sind als Basis für organisatorische und missionarische Maßnahmen in die Entscheidungen der Leitungsebene der EKD einzuspeisen, eine kirchenleitende Gesamtstrategie ist im Blick auf die Ergebnisse umzusetzen.
     
  2. Das Themenjahr 2018 mit dem Thema „Kirchliche Feiertage als kultureller Reichtum“ ist in Verbindung mit dem Europäischen Kulturerbejahr, das die Europäische Union für 2018 ausgerufen hat, zu planen, weiterhin auch die Fortsetzung der Themenjahre an sich.
     
  3. Ein Austausch über die Reformprozesse und Ergebnisse in den Landeskirchen ist auf EKD-Ebene voranzubringen, Entwicklungsperspektiven für die EKD im 21. Jahrhundert sind in Gemeinschaft mit den Landeskirchen sowohl auf institutionelle als auch theologische Aspekte zu beziehen. Die Restrukturierung der Arbeit der Reformzentren ist detailliert zu planen. Das Reformbüro ist neu zu konzipieren einschließlich der Kirche in der Fläche.

3) Kirche in der Öffentlichkeit

Orientierung zu aktuellen Fragestellungen soll mit den Kernbotschaften des Reformationsjubiläums verbunden werden:

  1. Die Fragen des Zusammenhalts der Gesellschaft werden relevant bleiben. Dazu gehört der Dialog mit ausgrenzenden Positionen innerhalb der ev. Kirche und die Förderung der Demokratieforschung und –bildung.
  2. Eine Reihe von Texten und Projekten sind geplant, u.a. ein Wort zu „Flucht und Migration“ und ein Thesenpapier zur Friedensethik (mit Bezug zur Themenwoche in Wittenberg und in Aufnahme des bei der FEST angesiedelten dreijährigen Diskursprojektes zum „gerechten Frieden“. In diesem Kontext wird auch das von Konrad Reiser angeregte Memorandum „Europa neu denken“ auszuwerten sein.
  3. Eine gemeinsame interreligiöse Positionierung zum Religionsverfassungsrecht wird initiiert und koordiniert.

4) Funktionen der EKD

  1. Das neue Strukturmodell des Kirchenamtes zur vertieften Zusammenarbeit im Verbindungsmodell ist für eine Umsetzung zu Beginn des Jahres 2018 zu konkretisieren. Hierzu sind die Aufbauund Ablauforganisation zu konzipieren, Kulturund Teamentwicklungen weiterzuführen und die notwendigen Rechtsänderungen umzusetzen.

5) Weitere Schwerpunkte der Beratungen in der Ratssitzung

In der Aussprache wurde zusätzlich zu den in der Vorlage genannten Themen eine intensivere Befassung mit den Themen Jugend (wie kann sie einbezogen werden?) und interreligiöser Dialog (insbesondere mit Muslimen) gewünscht.“

Dazu kommen die vielfältigen grundständigen, zum großen Teil regelmäßigen Aufgaben der Arbeit.

Im folgenden Bericht sind diese für das Jahr 2017 festgelegten Handlungsziele aufgenommen. Dabei beinhalten die einzelnen Abschnitte auch die „grundständigen“ Themen und Aufgaben.

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