Schuster: „Deutschland ist ein sicheres Land für Juden“

Josef Schuster

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland

Berlin (epd). Die Bundesrepublik bietet nach Ansicht des Zentralrats der Juden den im Land lebenden jüdischen Menschen trotz der aktuellen antisemitischen Attacken ausreichend Schutz. „Deutschland ist ein sicheres Land für Juden“, sagte Präsident Josef Schuster dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“. „Die Sicherheitsbehörden tun in meinen Augen alles dafür, dass sich das nicht ändert. Selbst, wenn die Bedrohung aktuell mehr von arabischer Seite ausgeht als von der rechtsextremistischen Szene in Deutschland.“

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel häufen sich in Deutschland antisemitische Vorfälle. So warfen Unbekannte in der Nacht zu Mittwoch zwei Molotow-Cocktails in Richtung des von Objektschützern bewachten Gemeindezentrums der jüdischen Gemeinschaft Kahal Adass Jisroel in Berlin. Am Gebäude entstand kein Schaden.

Schuster bedauerte, dass jüdische Einrichtungen in Deutschland seit Jahren von der Polizei geschützt werden müssten. Zugleich hob er hervor: „Der Polizeischutz spricht aber auch dafür, dass hier alles Menschenmögliche getan wird, um Juden ein sicheres Leben zu ermöglichen. Das Gegenteil wäre schlimmer.“

Nachholbedarf sieht der Zentralratspräsident in der deutschen Justiz. „Es wird etwas energischer bei antisemitischen Vorfällen vorgegangen, auch was das Strafmaß angeht“, erklärte Schuster: „Aber eine Sehschwäche auf dem rechten, beziehungsweise antisemitischen Auge hat die Justiz immer noch.“